Kunststoffrezyklat, hergestellt im Newcycling-Prozess: Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklat.

Kunststoffrezyklat, hergestellt im Newcycling-Prozess: Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklat. (Bild: APK)

Die Newcycling-Technologie von APK ist ein lösemittelbasiertes Recyclingverfahren, aus dem sortenreine Granulate mit Eigenschaften ähnlich neuer Kunststoffe, erzeugt werden können. Abgesehen von PET-Rezyklaten aus Getränkeflaschen verfügen die meisten recycelten Kunststoffe laut APK derzeit nicht über eine ausreichende Reinheit, um sie in Lebensmittelverpackungen zu verwenden. Auch für Kosmetikverpackungen gebe es bislang kaum geeignetes Rezyklat.

Vor diesem Hintergrund beauftragte die APK eine detaillierte Risikobewertung sowie zwei toxikologische Gutachten für ihre im Newcycling-Verfahren hergestellten Mersalen-LDPE-Rezyklate. Die Analyse der zufällig ausgewählten Rezyklatproben bestätigte laut Unternehmen einen hohen Reinheitsgrad und bescheinigte, dass sowohl REACH-Anforderungen als auch Bestimmungen der Richtlinie über die allgemeine Produktsicherheit sowie der Verordnung über kosmetische Mittel erfüllt würden.

Derzeit verwendet APK pre-consumer LDPE/PA-Mehrschichtfolien als Rohstoff für den Newcycling-Prozess. Wie das Unternehmen mitteilte, führte das Prüfunternehmen Eurofins eine Migrationsanalyse auf Basis von Zufallsproben von Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklaten sowie von verschiedenen pre-consumer Materialien durch. Spezifische Migrationstests hätten bestätigt, dass Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklate einen deutlich höheren Reinheitsgrad aufwiesen als Kunststoffrezyklate aus mechanischen Standardprozessen. So reduziere der Reinigungsschritt des Newcycling-Prozesses beispielweise Caprolactam, eine Verunreinigung, die im Eingangsmaterial enthalten ist, zu über 90 Prozent. In den verschiedenen Analysen seien keine signifikanten Mengen von besonders besorgniserregenden Stoffen (SVHC) gefunden worden, wie in REACH EG 1907/2006 dargelegt.

Auf der Grundlage der Risikobewertung lies APK 2020 zwei toxikologische Gutachten von unabhängigen Experten erstellen. Ziel war es, die Verwendung von Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklaten für flexible und starre Verpackungsanwendungen für Kosmetika wie Cremes (Leave-on-Szenario) und Shampoos (Rinse-off-Szenario) sowie verschiedene Körperpflegeprodukte wie zum Beispiel Hygienetücher, Feuchttücher, Windeln und Toilettenpapier zu evaluieren. Sowohl die Verwendung durch Erwachsene als auch durch Kinder und Babys wurde berücksichtigt. Beide Bewertungen kamen laut APK zu dem Schluss, dass Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklate von angemessener Qualität seien und sicher für die genannten Anwendungen verwendet werden könnten. Die Rezyklate erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 122372009 über kosmetische Mittel sowie der Richtlinie 2001/95/EG über die allgemeine Produktsicherheit. Die Gutachten kamen laut Unternehmen zu dem Schluss, dass gesundheitsbezogene Probleme oder Krankheiten bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen, aufgrund von nicht absichtlich zugesetzten Stoffen, vollständig ausgeschlossen werden können.

Hagen Hanel, Leiter Forschung und Entwicklung bei APK erläutert: "Um die statistische Repräsentativität zu stärken, wird die APK das Reinigungspotenzial ihres physikalischen, lösemittelbasierten Prozesses Newcycling mit Blick auf unterschiedliche pre- und post-consumer Stoffströme untersuchen." Das Ziel sei es, mittelfristig die Zulassung für Lebensmittelkontakte für Mersalen-LDPE-NCY-Rezyklate zu erhalten. Dazu ist die APK an mehreren entsprechenden Forschungsprojekten beteiligt.

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