03_Schubert_case-study_Reber_CMYK_300dpi.jpg

(Bild: Schubert)

01_Schubert_case-study_Reber_CMYK_300dpi.jpg
Die neue Verpackungsmaschine von Reber kann zwischen einem Betrieb als Pick-and-place-Maschine und Packstraße wechseln. (Bild: Schubert)

Kleine verführerische Momente für Genießer auf der ganzen Welt – die Echten Reber Mozart-Kugeln sind heute so beliebt und berühmt wie ihr Namensgeber, der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. In der streng gehüteten Familienrezeptur von Reber verbergen sich eine Füllung aus feinstem Nougat und Edelmarzipan mit Mandeln und frischen Pistazien, doppelt umhüllt von Alpenmilch- und Zartbitterschokolade. Tradition und Qualität sind für den deutschen Marktführer aus Bad Reichenhall Werte, die auch in unserer schnelllebigen Zeit hochgehalten werden: Nach wie vor produziert das Unternehmen sein komplettes Sortiment an Mozart-Kugeln, Confiserie-Pasteten und Confiserie-Schokolade am Stammsitz. Pro Tag verlassen eine halbe Million Mozart-Kugeln das Werk und werden in mehr als 50 Länder exportiert. Ohne hocheffiziente Prozesse, eine ausgezeichnete Qualitätskontrolle und agile, absolut zuverlässige Verpackungsanlagen wäre dieser Umsatz nicht möglich. Daher wandte sich das Unternehmen im Zuge einer umfangreichen Produktionsoptimierung erneut vertrauensvoll an Schubert, um eine leistungsstarke Verpackungsanlage in die hocheffizienten Abläufe integrieren zu können.

Im Fokus: Flexibilität und Produktionssicherheit

Wie die gesamte Branche unterliegt der Markt für Süßwaren ebenfalls dem aktuellen Trend zu kleineren Losgrößen und immer vielfältigeren, kurzlebigen Verpackungsarten. Für mittelständische Traditionshersteller wie Reber sind Zukunftssicherheit und Maschinenverfügbarkeit bei der Investition in eine neue Verpackungsanlage daher besonders wichtig. Deshalb standen für den Reber-Betriebsleiter Reinhold Kaiser langfristig flexible Formate und eine ausfallsichere Anlage ganz oben auf der Anforderungsliste. Mindestens zehn Jahre sollte die neue Verpackungsmaschine sämtliche Markttrends abdecken können. 

Gleichzeitig wollte der Hersteller seine bewährten, hochwertigen Verpackungen der Mozart-Kugeln beibehalten. Sie bestehen aus gekrempelten Schachteln mit separaten Böden und Deckeln, die ohne Leim aufgerichtet werden. Verschiedene Trays, in Formaten als Sechserpack, Zwölferpack oder weiteren Varianten, nehmen die Produkte auf. Zum Schutz der Marzipankugeln wird ein Polsterpapier aufgelegt. Zusätzlich finden die Liebhaber der Spezialitäten in jeder Schachtel eine Garantiekarte, mit der Reber die Echtheit seiner Kugeln bezeugt. All diese Prozessschritte sollten in die Anlage integriert werden – ebenso wie eine Qualitätskontrolle und die Möglichkeit, die Kugeln in jedem Tray so auszurichten, dass die Porträts des weltberühmten Namensgebers auf den bedruckten Goldfolien in die gleiche Richtung blicken.

 

 

Feinste Confiserien aus dem Hause Reber

Mehr als 150 Jahre Tradition und fünf Generationen handwerkliche Erfahrung stecken in jeder Mozart-Kugel von Reber. Ausgewählte naturbelassene Zutaten und überlieferte Rezepturen sind die Basis der exquisiten Confiserien. Neben den Mozart-Kugeln werden in dem Familienbetrieb Paul Reber GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Reichenhall auch Confiserie-Pasteten und -Schokoladen hergestellt. Die erlesenen Spezialitäten sind weit über die Grenzen Deutschlands bekannt und beliebt. Zu den über 50 Exportmärkten zählen unter anderem die USA, China und Russland.

 

 

Bild 5 web.JPG
Der Transportroboter Transmodul verbindet die Verpackungsschritte miteinander. (Bild: Schubert)

Individuelle Kundenlösung aus zwei Anlagen

Das sind hohe Anforderungen, die Schubert aufgrund seines modularen Maschinenkonzepts mit einer individuellen, äußerst flexiblen Kundenlösung vollständig abdecken konnte. Markus Vogelmann, Sales Account Manager bei der Gerhard Schubert GmbH, erklärt: „Die Lösung besteht aus zwei separaten Verpackungsmaschinen – eine, um die Produkte in die Trays zu legen und eine, um die Schachteln herzustellen. Damit kann unser Kunde nicht nur die aktuelle Produktpalette verarbeiten, sondern ist bereits gerüstet für alle erdenklichen zukünftigen Formate.“ Schubert hat für die Primärverpackung eine Kombination einer Pickerlinie und einer Packstraße konstruiert. Werden sortenreine Formate verpackt, arbeitet die Pickerlinie, sollen dagegen Mix-Schachteln verpackt werden, kommen die seitlichen Zuführbänder zum Einsatz und die Anlage wird auf den Packstraßenbetrieb umgestellt. 

Für die Sekundärverpackung, also die Pralinenschachteln, nutzt Reber einen Schubert-Kartonierer. Er steht als separate Anlage in der Produktion, die aber direkt an die vorgeschaltete Pick-and-place-Maschine von Schubert anschließt. Die befüllten Trays laufen je nach Format entweder in den neuen Kartonierer oder zu bereits vorhandenem Maschinenequipment. „Durch die getrennten Anlagen, die auf verschiedene Weise in die gesamte Produktion eingebunden werden können, ist die Verfügbarkeit der Verpackungslösung besonders hoch“, unterstreicht Markus Vogelmann. „In der Pickerlinie können auch Sonderformate der Trays wie zum Beispiel Weihnachtseditionen verarbeitet werden. Steht eine der Anlagen einmal aus Wartungsgründen oder Ähnlichem still, läuft die Produktion trotzdem in der anderen Verpackungsmaschine weiter.“

Bild 6 web.JPG
Zu den üblichen Verpackungsfunktionen im Kartonierer hat Schubert das Auflegen der Polsterpapiere und das Einlegen einer Garantiekarte in den Prozess integriert. (Bild: Schubert)

Kombination aus Pickerlinie und Packstraße

Die kombinierte Pickerlinie und Packstraße besteht aus sechs Maschinengestellen, die Produkte kommen direkt aus Wickelmaschinen über Zuführbänder in die Schubert-Anlage. Mehrere Auflicht-Scanner prüfen die Qualität der bereits in Folie gewickelten Mozart-Kugeln. Dabei erkennt die Schubert-Bildverarbeitung außerdem den Folienaufdruck auf dem Wickelpapier und gibt die Informationen an die Roboter weiter. Acht Pick-and-place-Roboter nehmen die Produkte dann vom Produktband oder wahlweise von den seitlichen Bändern auf, drehen sie in die richtige Position und legen sie korrekt ausgerichtet in die Trays. Dabei sorgen die individuell angepassten Saugwerkzeuge der Roboter für ein besonders schonendes Produkthandling. Für Reber wählten die Maschinenbauer die F4-Roboter aus den Systemkomponenten von Schubert. Mit ihrem breiten, quer zum Band liegenden Arbeitsbereich eignen sich die Scara-Roboter besonders für dieses spezielle Maschinenlayout und für den Wechsel zwischen Pickerlinie und Packstraße. Markus Vogelmann ergänzt: „Während der Planung haben wir zusammen mit Reber und dem Tray-Lieferanten die bestehenden Trays auf automatisch entstapelbare Varianten umgestellt.“

Kartonierer mit Zusatzfunktionen

Im Anschluss an die Pick-and-place-Maschine fahren die gefüllten Trays in den Kartonierer. In der kompakten Anlage aus vier TLM-Gestellen werden die Schachtelböden aufgerichtet und gekrempelt, die Trays eingesetzt, Polsterpapier und Garantiekarte eingelegt und die aufgerichteten Deckel aufgesetzt. Der Schubert-Transportroboter Transmodul verbindet alle Prozessschritte schnittstellenfrei. Bis zu sieben Schachteln gleichzeitig können so befüllt werden. „Sämtliche Verpackungsschritte laufen nun vollautomatisiert und mit einer deutlichen Leistungssteigerung von mehr als 30 Prozent“, beschreibt Markus Vogelmann. Betriebsleiter Reinhold Kaiser ist zufrieden: „Damit können wir nicht nur unsere Kernkompetenz Kugeln sehr effizient verpacken, sondern in Zukunft auch Sortimente mit bis zu vier verschiedenen Produkten sowie weitere Innovationen herstellen. Außerdem sind wir bei den Formaten der Trays sehr flexibel, sodass sich die Investition in die verbesserte Automatisierung auch mittelfristig noch rechnet. Die Voraussetzungen für weitere Innovationen sind mit der neuen Gesamtanlage geschaffen.“

Sie möchten gerne weiterlesen?

Unternehmen

Gerhard Schubert GmbH

Hofäckerstraße 7
74564 Crailsheim
Germany