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Das vierte Quartal 2020 liegt mit einem Durchschnittserlös von 52,2 Cent pro Quadratmeter Wellpappe um 4,6 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. (Bild: VDW)

Als Ursache für die deutliche Steigerung von Oktober bis Dezember nennt VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum unter anderem eine trotz Lockdown stabile Situation auf Kundenseite. So legte beispielsweise die Nachfrage aus der Gebrauchsgüterindustrie allein im Dezember um 8,1 % zu. Und auch das geänderte Einkaufsverhalten der Verbraucher trägt laut Wolfrum zur positiven Absatzentwicklung bei: „Aufgrund der Beschränkungen des stationären Einzelhandels kaufen die Verbraucher wie im Frühjahr wieder verstärkt online ein.“

Nach Angaben des E-Commerce-Verbands bevh stieg der Branchenumsatz mit Waren im Jahr 2020 von 72,6 Mrd. Euro auf 83,3 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 14,6 % gegenüber 2019. „Da neun von zehn Versandgütern in Wellpappe verschickt werden, steigt die Nachfrage nach leistungsfähigen Versandverpackungen aus diesem Material“, so Wolfrum. „Dem deutlichen Mengenwachstum steht jedoch eine bedenkliche Entwicklung bei den Erlösen gegenüber“, betont Wolfrum.

Das vierte Quartal 2020 liegt mit einem Durchschnittserlös von 52,2 Cent pro Quadratmeter Wellpappe um 4,6 % unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Zusätzlichen Druck verspüren die Unternehmen auf der Kostenseite. Von September bis Dezember sind die durchschnittlichen Papierpreise um 12,9 % gestiegen und befinden sich derzeit auf einem Preisniveau wie zuletzt im September 2019. Damals lagen allerdings die eigenen Durchschnittserlöse um 7,2 % höher als Ende 2020. Für den März sind bereits weitere Preiserhöhungen für Wellpappenrohpapiere angekündigt, was den wirtschaftlichen Druck auf die Wellpappenhersteller zusätzlich verschärfen wird. „Die Schere zwischen den Preisen für Wellpappe und Papier öffnet sich derzeit so weit, dass aus Sicht einiger Mitglieder die Belastungsgrenze erreicht ist.“

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