Beim interkontinentalen Versand von Fahrzeugteilen können gepoolte wiederverwendbare Verpackungen die klassische Einwegverpackung aus Karton schlagen.

Beim interkontinentalen Versand von Fahrzeugteilen können gepoolte wiederverwendbare Verpackungen die klassische Einwegverpackung aus Karton schlagen. (Bild: Misha – Adobe Stock)

Die Automobilindustrie erlebt rapide Veränderungen. Der Übergang zur Elektrifizierung aufgrund von Umweltvorschriften und Verbraucherbedenken führt dazu, dass viele gänzlich andere Komponenten benötigt werden. Neben den Beeinträchtigungen durch die Pandemie erfordert das Veränderungen bei den Lieferketten weltweit, sodass die Komplexität des interkontinentalen Transports zunehmend in den Fokus rückt.

Einwegverpackungen gelten in die Automobilindustrie bislang für lange Transportwege als nachhaltigste Lösung. Denn da Kartons recycelbar sind, scheinen sie ein wesentlich geringeres Umweltproblem darzustellen als Kunststoffbehälter. Auch lassen sich Pappkartons verhältnismäßig leicht ersetzen, da sie kostengünstig im Einkauf sind, und keine Notwendigkeit für den Rücktransport von Leerbehältern besteht.

Einwegkartonverpackungen sind bei langen Export-/Importstrecken jedoch nicht zwingend die beste Lösung, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Reduzierung von CO2-Emissionen und Abfällen, sondern auch, da sie unter betrieblichen Gesichtspunkten weniger kostengünstig sind.

Einweg ist nicht der beste Weg

Einwegverpackungen sind lange nicht so nachhaltig, wie es scheint. Über ihre Nutzungsdauer verursacht eine Kartonverpackung sogar wesentlich mehr Treibhausgase als Plastik. Ein zusätzliches Problem ist die sachgerechte Entsorgung (ein Großteil der Kartonage landet auf Mülldeponien, wo die Pappe verrottet und dabei noch mehr Treibhausgase erzeugt).

Bei komplexen Exportstrecken sind auch versteckte Kosten, Capex-Kosten, zusätzliche Lagerung, mehr manuelle Handhabung sowie das Risiko von Produktbeschädigungen von zusätzlicher Bedeutung.

Tenneco, ein globaler Tier-1-Zulieferer, analysierte gemeinsam mit Chep die Gesamtbetriebskosten seiner Verpackungslösung. Dabei stellte sich heraus, dass die versteckten Kosten zum größten Teil auf Einwegverpackungen zurückzuführen waren.

Stabile wiederverwendbare gepoolte Verpackungen eliminieren die Risiken komplexer internationaler Transportströme, denn Beschädigungen und Unterbrechungen bei Lieferungen können zu kostenintensivem Stillstand von Fertigungsanlagen führen. Die Chep Wertschöpfungskettenanalyse betrachtet die Kundenströme und unterstützt die Berechnung der effizientesten Form der Kostensenkung und der Steigerung von Transparenz und Nachhaltigkeit, damit die Export-/Import-Lieferkette schneller, einfacher und sicherer wird.

Ein führender Lösungsentwickler und Zulieferer für die Automobilindustrie, mit 40 Produktionsstätten weltweit, war unzufrieden mit dem Investitionsaufwand für seine Einwegverpackungslogistik und machte sich ebenfalls Gedanken über deren Nachhaltigkeit.

In Zusammenarbeit mit den Experten von Chep Automotive setzte das Unternehmen versuchsweise ein Jahr lang auf einer Linie wiederverwendbare Behälter von Chep ein, um Katalysatoren von Südafrika nach Deutschland zu transportieren. Auf diese Weise konnte nicht nur die Abfallmenge um rund 193 t verringert werden, sondern es wurden alle Ziele hinsichtlich Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit erreicht. Außerdem zeigten sich zusätzliche Vorteile durch weniger Produktbeschädigungen und Frachttouren, geringere Lagerhaltung und eine Optimierung der Seefracht. Diese Lösung lässt sich nun über die gesamte Lieferkette erweitern.

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