Seit Ende der vergangenen Weltwirtschaftskrise hat sich der Absatz der Wellpappenindustrie stetig erhöht.

Seit Ende der vergangenen Weltwirtschaftskrise hat sich der Absatz der Wellpappenindustrie stetig erhöht. (Bild: VDW)

„Die Wellpappenindustrie war 2020 als systemrelevante Branche besonders gefordert. In der Corona-Krise konnten wir unsere Leistungsfähigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen und haben zur Aufrechterhaltung einer reibungslosen Versorgung beitragen – von Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs bis hin zur Belieferung von Arztpraxen und Kliniken“, erklärt der VDW-Vorsitzende Dr. Steffen P. Würth anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes, die Pandemie-bedingt in diesem Jahr rein digital stattfinden musste.

Wachstum übertrifft Erwartung

Das Wachstum beim arbeitstäglichen Wellpappenabsatz 2020 fiel mit 0,9 % um 0,4 % höher aus als im Dezember 2019 vom VDW prognostiziert. In absoluten Zahlen lag der Absatz der VDW-Mitglieder im vergangenen Jahr bei rund 8,1 Mrd. m2 Wellpappe. Das sind knapp 200 Mio. m2 und damit 2,5 % mehr als im Vorjahr. „Im gesamtwirtschaftlich schwierigen Pandemie-Jahr 2020 zeigten sich unsere Kunden in der Nahrungs- und Genussmittelbranche erneut robust gegenüber Schwankungen. Befeuert von den Schließungen im stationären Einzelhandel kam außerdem ein erneuter kräftiger Wachstumsschub im E-Commerce hinzu“, so Würth.

Weiterhin steigende Kosten

Mit Sorge beobachteten die VDW-Mitglieder hingegen die Kostenseite. „Im vierten Quartal sind die Preise für Wellpappenrohpapier bereits um satte 13 Prozent gestiegen – und der massive Aufwärts-Trend begleitet uns aktuell weiter. Dieser Kostendruck trifft auf sinkende Erlöse, was einen deutlichen Schatten auf die positive Absatzentwicklung 2020 wirft“, kommentiert Würth. Für das Jahr 2021 erwartet die Wellpappenindustrie außerdem Kostensteigerungen in den Bereichen Energie, Personal oder auch Versicherungen um insgesamt 1,7 %. Hier versuchen die Unternehmen mit technologischen Weiterentwicklungen wie energieeffizienteren Lösungen oder auch erhöhter Automatisierung gegenzusteuern.

Die Erlöse seien im Jahresdurchschnitt um 5,8 Prozent auf 53,2 Cent pro m2 gefallen. „Das bedeutet, dass die VDW-Mitglieder die seit 2017 aufgelaufenen Kostensteigerungen auch im vergangenen Jahr nicht kompensieren konnten“, fasst der VDW-Vorsitzende zusammen.

Die gesunkenen Durchschnittserlöse spiegelten sich auch in der Umsatzentwicklung wider: In der Gesamtbetrachtung der sinkenden Erlöse und der verzeichneten Absatzsteigerung komme man beim Umsatz auf ein Minus von 3,5 %.

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