Das Geschäftsklima hat sich in der Druck- und Medienbranche verbessert. Trotzdem sind 56 % der Befragten Unternehmen laut BVDM der ihrer derzeitigen Auftragslage unzufrieden.

Das Geschäftsklima hat sich in der Druck- und Medienbranche verbessert. Trotzdem sind 56 % der Befragten Unternehmen laut BVDM der ihrer derzeitigen Auftragslage unzufrieden. (Bild: BVDM)

Durch diesen erneuten Anstieg notiert der Index erstmals seit Ausbruch der Coronakrise wieder über dem Vorjahresniveau – das Plus beträgt 3,6 %. Angesichts zurzeit stark steigender Inzidenzzahlen und der Ungewissheit über die Umsetzung weiterer coronabedingter Einschränkungsmaßnahmen, sollte der aktuelle Wert des Geschäftsklimas laut BVDM jedoch mit Vorsicht interpretiert werden.

Zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Im März 2021 zeigten sich die vom Ifo-Institut befragten Druck- und Medienunternehmen etwas zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage als im Februar. Ihre Einschätzungen hinsichtlich ihrer für die nächsten sechs Monate erwarteten Geschäftsentwicklung hingegen fielen sichtlich zuversichtlicher als im Vormonat aus. Die Werte der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Im März stieg der saisonbereinigte Geschäftslageindex um 2,5 % gegenüber dem Vormonat und erreichte mit 85,8 Punkten den dritthöchsten Stand seit Ausbruch der Coronakrise. Durch die Fortsetzung der im Februar begonnenen Aufwärtsbewegung reduzierte sich der im Vorjahresvergleich festgestellte Rückgang des Index auf -12,2 %. Ein zuletzt etwas gestiegener Auftragseingang sowie eine moderate Zunahme der Produktionsentwicklung dürften die wesentlichen Gründe für die Verringerung des Rückgangs gegenüber dem Vorjahr sein. Dennoch bleibt die Lage angespannt. So geben nach wie vor rund 56 % der Unternehmen an, dass sie mit ihrer derzeitigen Auftragslage unzufrieden sind. Daher ist es auch wenig überraschend, dass rund 65 % der Befragten zurzeit Gebrauch von Kurzarbeit machen.

Mehrheit plant weiterhin Kurzarbeit

Dass sich der Geschäftsklimaindex deutlich aufhellen konnte, liegt vor allem an der sehr optimistischen Erwartungshaltung der Druck- und Medienunternehmen bezüglich ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung. Nachdem der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen im Februar bereits um rund 9 % angestiegen war, legte er im März nochmals um 9,5 % zu und notierte mit 116,2 Punkten auf einem Allzeithoch. Im Vorjahresvergleich betrug das Plus damit rund 22 %.

Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass ein überwiegender Anteil der Antworten vor dem 17. März 2021 beim Ifo-Institut eingegangen ist. Daher spiegeln sich in den Antworten der Befragten zwar die Lockerungen der Corona-Beschränkungen von Anfang März wider aber nicht die seit dem Ende des Befragungszeitraumes beobachtete Verschärfung der Infektionslage. Folglich ist es fraglich, ob die derzeit vor allem hoffnungsgetriebenen stark positiven Erwartungen eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Situation ankündigen – zumal derzeit 63 % der Befragten angeben, dass sie auch für die kommenden drei Monate Kurzarbeit eingeplant haben.

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