Als einer der größten Zinn-Importeure Deutschlands begrüßt der Weißblechhersteller Thyssenkrupp Rasselstein die Entscheidung der EU: „Die Beschaffung von Rohstoffen darf nicht dazu führen, dass Konflikte gefördert und Menschenrechte verletzt werden. Es ist unser Anliegen, dass der Abbau und die Weiterverarbeitung von Zinnverantwortungsbewusst unter Einhaltung ethischer Grundsätze erfolgt. Eine transparente und vertrauenswürdige Lieferkette hilft uns dabei, diese Ziele zu erreichen“, betont Jochen Zenz, Head of Raw Materials Procurement and Warehouse Management bei der Thyssenkrupp Rasselstein GmbH. Die Kontrollen zur Einhaltung der EU-Verordnung werden ab Januar 2022 von der „Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten“(DEKSOR) durchgeführt.

Hohe ökologische und arbeitsrechtliche Standards

Zinn wird benötigt, um Weißblech vor Korrosion zu schützen und ist daher ein notwendiger Rohstoff, um die hohe Qualität von Produkten wie der Lebensmitteldose zu gewährleisten. Die Zinnauflage auf Weißblech ist extrem gering; sie liegt üblicherweise nur zwischen 1,0 g/m² bis 11,2 g/m². Damit dieser Anspruch jedoch nicht zulasten von Mensch und Umwelt geht, stellt Thyssenkrupp Rasselstein die Nachhaltigkeit seiner Lieferkette sicher – und das nicht erst seit heute. Das Unternehmen aus Andernach bezieht bereits seit mehr als einer Dekade kein Zinn aus Konfliktregionen: „Menschenrechte, faire Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und der Kampf gegen Korruption –diese Werte sind nicht nur innerhalb unserer Unternehmensgruppe wichtig, sondern sie gelten auch für unsere Lieferkette. Wir bei Thyssenkrupp bekennen uns daher zum Global Compact der Vereinten Nationen. In unserem Unternehmen haben wir bereits seit Jahren Verfahren etabliert, mit denen sich Lieferketten überprüfen und Risiken ermitteln lassen. Unsere Lieferketten sind transparent und unterliegen regelmäßigen Audits, sodass wir den Anforderungen des Gesetzes vollständig genügen“, so Zenz. „Die Thyssenkrupp Rasselstein GmbH folgt im Übrigen bereits seit dem Jahr 2010 den Regularien der Vereinigten Staaten von Amerika, die man üblicherweise verkürzt den Dodd-Frank Act1nennt, obwohl wir nicht der SEC-Aufsicht unterstellt sind und keine gesetzliche Verpflichtung haben, diese Anforderungen zu Konfliktmineralien zu erfüllen.“

Die Förderung bestimmter Rohstoffe trägt in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und den angrenzenden Staaten teilweise zu erheblichen Menschenrechtsverletzungen und zur Finanzierung von gewaltsamen Konflikten in dieser Region bei. „Wir kaufen daher keine Rohstoffe ein, die direkt oder indirekt bewaffnete Gruppen finanzieren oder begünstigen. Wir stehen jederzeit in engem Kontakt mit unseren Lieferanten, um die Transparenz hinsichtlich der von ihnen gelieferten Produkte zu erhöhen. Zukünftig werden wir die Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten und anderen Stakeholdern weiter ausbauen, um noch bessere Ansätze und praktikablere Lösungen sicherzustellen“, so Zenz. „Üblicherweise überzeugen wir uns selber vor Ort von den Bedingungen, oder beauftragen Dritte, die Situation bei unseren Lieferanten regelmäßig zu kontrollieren.“

Sein Zinn bezieht Thyssenkrupp Rasselstein von langjährigen Partnern aus Peru, Bolivien, Brasilien und Thailand. Einer der Hauptlieferanten ist das peruanische Unternehmen Minsur. Von Anfang an verfolgt Thyssenkrupp Rasselstein bei der Kooperation mit seinen Lieferanten einen ganzheitlichen Ansatz: Der Abbau und die Verarbeitung von Zinn stehen nicht nur in Einklang mit Menschenrechten, sondern ebenfalls in Einstimmigkeit mit hohen arbeitsrechtlichen und ökologischen Standards. In der Vergangenheit hat der Weißblechherstellerdaher immer wieder Unternehmen aus seinem Lieferantenkreis entfernt, die seinen Anforderungen nicht genügten. Zu diesen Anforderungen gehört nicht nur die Art der Beschaffung, sondern auch die Qualität des Rohstoffs selbst: Mit 99,95 % hat das von Thyssenkrupp Rasselstein benötigte Zinn einen besonders hohen Reinheitsgrad.

Stärkung der Kreislaufwirtschaft

Zukünftig könnte sich in der Rohstoffbeschaffung einiges tun: „Wir möchten bald kleinere Mengen Sekundärzinn, also recyceltes Zinn, aus Europa kaufen und so die Lieferkette noch nachhaltiger und lokaler ausrichten. Wir wollen so neue Wege der Ressourcenbeschaffung erschließen und die regionale Kreislaufwirtschaft unterstützen“, so Zenz. Zinn kann aus Schlamm oder Schlacke wiedergewonnen werden sowie aus bereits verzinntem Weißblech. Das durch Recyclingprozesse gewonnene Zinn steht direkt abgebautem Zinn qualitativ inzwischen in nichts nach, sondern genügt höchsten Ansprüchen. Schon jetzt stärkt Thyssenkrupp Rasselstein mit seinem Verpackungsstahl die Kreislaufwirtschaft: Weißblech ist ein permanentes Material in einem geschlossenen Kreislauf. Aufgrund seiner magnetischen Eigenschaften kann Verpackungsstahl leicht gesammelt und wiederverwertet werden. Es ist zu annähernd 100 % recycelbar – praktisch unendlich oft und ohne Downcycling, also ohne Minderung der Qualität, da seine inhärenten Eigenschaften erhalten bleiben. Stahl ist daher das perfekte Material für Multirecycling.

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Unternehmen

ThyssenKrupp Rasselstein GmbH

Koblenzer Straße 141
56624 Andernach
Germany