Roboterlösungen können die menschlichen Kollegen bei eintönigen oder körperlich belastenden Tätigkeiten unterstützen.

Roboterlösungen können die menschlichen Kollegen bei eintönigen oder körperlich belastenden Tätigkeiten unterstützen. (Bild: On Robot)

neue verpackung: Bei den meisten Ihrer Lösungen stehen kollaborative Anwendungen im Vordergrund. Was macht diesen Bereich aktuell so spannend?

Vikram Kumar: Fertigungsbetriebe stehen nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie vor einer Vielzahl von Herausforderungen: Zunehmend individuelle Kundenwünsche und kürzere Produktlebenszyklen führen zu anspruchsvollen High-Mix-/Low-Volume-Produktionen, die dem einzelnen Unternehmen viel abverlangen. Es muss seine Fertigungsprozesse schnell auf neue Aufträge umstellen können, dabei höchsten Qualitätsansprüchen genügen und jederzeit wirtschaftlich rentabel bleiben. Kollaborative Applikationen helfen, diese Liste an Anforderungen in die Tat umsetzen. Unter dem genannten Begriff verstehen wir bei On Robot die Kombination aus kollaborierendem Roboterarm, Endeffektor, Sensorik und Software. Solche Anwendungen befähigen Unternehmen, die Taktzahl in ihrer Produktion zu erhöhen und selbst dynamische Auftragslagen flexibel zu bewältigen. Ein und derselbe Roboterarm lässt sich im Handumdrehen mit verschiedenen Greifern und Endeffektoren ausstatten und kann damit unterschiedlichste Aufgaben erledigen. Eine einheitliche Benutzeroberfläche sorgt dabei für eine einfache Steuerung, mit der auch ungeübte Mitarbeiter schnell zurechtkommen. Die Produktivitätssteigerung schlägt sich in einem schnellen ROI wieder, wodurch die Investition auch für KMU erschwinglich wird. In der Pandemie ermöglichen solche Lösungen eine gleichbleibend hohe Produktivität und tragen darüber hinaus dazu bei, Sicherheitsabstände in der Produktion umzusetzen und dadurch die Mitarbeiter zu schützen.

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Vikram Kumar, General Manager EMEA bei On Robot. (Bild: On Robot)

neue verpackung: Ihr Portfolio besteht aus einer Vielzahl von Greifern – und einer Vision-Lösung. Ist dies ein Bereich, der künftig noch ausgebaut werden soll?

Kumar: Der Bereich Vision ist definitiv ein Trendthema in der kollaborativen Robotik. Wir erwarten, dass der Markt sich in dieser Hinsicht in den nächsten Jahren stark entwickeln wird. Dahinter stehen rasante Fortschritte im Bereich Software und KI-Einbindung: Indem eingehende Sensordaten schneller verarbeitet werden, kann der entsprechende Roboter seine Bewegungen effizienter koordinieren. Dies erleichtert es dem Anwender, Roboter zu steuern und zu teachen. Zugleich werden die Bewegungen des Roboters präziser, wodurch sich typische Pick-and-place-Anwendungen wie Maschinenbeschickung oder Kommissionierung effizienter automatisieren lassen. Intelligente Automatisierung sorgt also für einen verbesserten Robotereinsatz, und das ist definitiv ein Ziel, das wir als führender One-Stop-Shop für kollaborative Applikationen verfolgen.

Über On Robot

On Robot hat seinen Sitz in Odense, Dänemark, und stellt Hard- und Software-Technologien für Lösungen her, die bei kollaborativen Robotern, den Cobots, zum Einsatz kommen. On Robot entwickelt Greifer, Sensoren und weitere Cobot-Ausrüstung, die den Einsatz der Technologie in verschiedenen Anwendungsbereichen wie Verpackung, Qualitätskontrolle, Materialbeförderung, Maschinenwartung, Montage und Oberflächenbehandlung ermöglicht. Neben seiner Zentrale in Dänemark verfügt On Robot nunmehr auch über Vertriebsbüros in Deutschland, Spanien, Polen, Singapur, Korea, China, Japan sowie den USA und beschäftigt mehr als 175 Mitarbeiter.

neue verpackung: Eines der aktuell am häufigsten genannten Stichwörter im Verpackungsbereich ist „Flexibilität“. Wie können Ihre Greifer Anwender unterstützen, um diese zu erreichen?

Kumar: Anwender profitieren hier auf zwei Ebenen von zunehmend flexiblen Prozessen: Was die Hardware betrifft, sind unsere Greifer standardmäßig mit einem integrierten Schnellwechselsystem – einem Tool Changer – ausgestattet. Das bedeutet, mit wenigen Handgriffen lassen sie sich austauschen. So kann ein Roboterarm, der vormittags noch mit einem Vakuumgreifer Pakete depalettiert hat, am Nachmittag mit einem Parallelgreifer Kleinteile verpacken. Dual Gripper erlauben sogar, gleichzeitig zwei verschiedene Tools zu nutzen. 

Auch die Programmierung – und das ist die zweite Ebene – gestaltet sich unkompliziert und intuitiv: Mit einer einheitlichen Benutzeroberfläche lassen sich die Applikationen schnell umprogrammieren und an die gegebenen Bedingungen anpassen. Auf diese Weise können Anwender neue Aufträge annehmen, ohne viel Zeit in die Umrüstung ihrer Prozesse zu stecken. Das verleiht die von Ihnen angesprochene Flexibilität, High-Mix-/Low-Volume-Produktionen effizient zu realisieren. Die Kompatibilität unserer Tools mit den Roboterarmen geläufiger Hersteller erweitert die Kombinationsmöglichkeiten zusätzlich und macht es einfach, Prozesse zu automatisieren.

Zitat

Der Mensch kann seine Kreativität, seine Erfahrung und seine Ideen einsetzen, um an anderer Stelle viel mehr zu bewirken.

neue verpackung: Eines der aktuell am häufigsten genannten Stichwörter im Verpackungsbereich ist „Flexibilität“. Wie können Ihre Greifer Anwender unterstützen, um diese zu erreichen?

Kumar: Anwender profitieren hier auf zwei Ebenen von zunehmend flexiblen Prozessen: Was die Hardware betrifft, sind unsere Greifer standardmäßig mit einem integrierten Schnellwechselsystem – einem Tool Changer – ausgestattet. Das bedeutet, mit wenigen Handgriffen lassen sie sich austauschen. So kann ein Roboterarm, der vormittags noch mit einem Vakuumgreifer Pakete depalettiert hat, am Nachmittag mit einem Parallelgreifer Kleinteile verpacken. Dual Gripper erlauben sogar, gleichzeitig zwei verschiedene Tools zu nutzen. 

Auch die Programmierung – und das ist die zweite Ebene – gestaltet sich unkompliziert und intuitiv: Mit einer einheitlichen Benutzeroberfläche lassen sich die Applikationen schnell umprogrammieren und an die gegebenen Bedingungen anpassen. Auf diese Weise können Anwender neue Aufträge annehmen, ohne viel Zeit in die Umrüstung ihrer Prozesse zu stecken. Das verleiht die von Ihnen angesprochene Flexibilität, High-Mix-/Low-Volume-Produktionen effizient zu realisieren. Die Kompatibilität unserer Tools mit den Roboterarmen geläufiger Hersteller erweitert die Kombinationsmöglichkeiten zusätzlich und macht es einfach, Prozesse zu automatisieren.

Die Fragen stellte Philip Bittermann, Chefredakteur neue verpackung

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