![Auditorium Dresdner Verpackungstagung](assets/images/d/auditorium6-dvi-foto-andre-wagenzik-0a33d9ff.jpg)
Gute besucht: die 34. Dresdner Verpackungstagung. (Bild: André Wagenzik)
Unter dem Motto „Alles dreht sich“ bot die Veranstaltung des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi) ein vielseitiges Programm aus 19 Vorträgen, intensiven Diskussionen und technologischen Premieren entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Winfried Batzke, dvi-Seniorberater und Moderator, eröffnete die Tagung in der voll besetzten Dreikönigskirche: „Es dreht sich wirklich alles: materialtechnisch, konjunkturseitig und auch gesellschaftlich. Verpackungen werden noch zu oft als überflüssig betrachtet – das müssen wir gemeinsam ändern.“
Mehrweg und Kreislaufwirtschaft
Ein Schwerpunkt des ersten Tages war das Thema Mehrweg. Laura Griestop (WWF Deutschland) berichtete vom Intergovernmental Negotiating Committee on Plastic Pollution (INC-5) und betonte: „Wir brauchen einen besseren Umgang mit Kunststoff.“ Es folgten praxisnahe Lösungen: Barbara Möbius (Tchibo) stellte eine Initiative zu standardisierten B2C-Mehrwegversandverpackungen vor. Sarah Rollinger (Cartonplast Group) präsentierte Mehrweg-Transportverpackungen für die Lebensmittelindustrie. Davide Mazzanti (Sykell) zeigte das umfassende Mehrweg-System „Einfach Mehrweg“ mit pfandbasiertem Pool-Management. Veronika Pfender (Dotch GmbH) ließ die Teilnehmer an ihrer prämierten Glas-Mehrweglösung teilhaben.
Innovation durch Künstliche Intelligenz
Am Nachmittag präsentierten Wissenschaftler des „Innovationslabors K3I-Cycling“ aktuelle Entwicklungen zur Schließung von Materialkreisläufen – von Rezyklateinsatz über Thermoformen bis hin zu KI-gestützten Verfahren zur Störstofferkennung.
Start-ups und Technologien von morgen
Fünf innovative Start-ups stellten ihre Lösungen vor: KI-gestützte Prozesseinrichtungen von Osphim, recycelbare Materialien von Proservation, biobasierte Coatings von Wax Solutions, nachhaltiger Wasserstoff von Green Hydrogen Technology und ein Rückgabesystem für Versandverpackungen von reuse.me.
PPWR und Innovationsschub
Der zweite Tag startete mit Beiträgen zur EU-Verpackungsverordnung (PPWR). Robert Hueber (Herrmann Ultraschall) zeigte auf, wie Ultraschalltechnologie Verpackungsmaterial einspart. Lena Lembach (Müller Service GmbH) und Dr. Frank Eisenträger (Ineos Styrolution) präsentierten einen Joghurtbecher mit 30 % recyceltem Polystyrol – eine Innovation, die ab 2025 im Handel verfügbar sein wird.
Arno Melchior (Reckitt) mahnte zu durchdachten Materialentscheidungen und betonte die Bedeutung von Life-Cycle-Assessments. Helena Bomholt (Rossmann) präsentierte praxisnahe Ansätze zur Verlängerung des Lebenszyklus von Verpackungen.
Nachwuchsförderung und Hausmesse
Bereits am Vortag konnten sich mehr als 70 Gäste auf der Hausmesse von Watttron und Formerfab über energieeffiziente Siegeltechnologien und innovative Formschultern informieren. Der studierende Nachwuchs aus zahlreichen Hochschulen sorgte für frische Impulse und Dialoge.