Einar-Produkte sind Zusatzstoffe mit Doppelfunktion und eignen sich sowohl für den Einsatz in der Eiscreme als auch in deren Verpackung.

Einar-Produkte sind Zusatzstoffe mit Doppelfunktion und eignen sich sowohl für den Einsatz in der Eiscreme als auch in deren Verpackung. (Bild: Palsgaard)

Während die Tendenz zum Einsatz von Polymeren aus erneuerbaren, nicht-fossilen und recycelten Ressourcen an Bedeutung gewinnt, werden Inhaltsstoffe, die nur in geringen Mengen vorkommen, beispielsweise Zusatzstoffe, immer noch häufig übersehen. Pflanzliche Zusatzstoffe können jedoch Designer, Verarbeiter und Endverbraucher von Kunststoffverpackungsmaterialien darin unterstützen, die Auswirkungen ihrer Produkte auf den Abbau fossiler Ressourcen und auf Abfallstoffe zu reduzieren. Sie haben auch einen entscheidenden Einfluss auf die Verarbeitung, Handhabung und Funktionalität und bieten gegenüber synthetischen Alternativen erhebliche Vorteile, ohne die Lebensmittelsicherheit oder das Recycling am Ende der Nutzungsdauer zu beeinträchtigen.

Doppelfunktion: Der Weg vom Essen zur Verpackung

Als Einar Viggo Schou 1917 den modernen Emulgator auf pflanzlicher Basis entwickelte, dachte er bestimmt nicht an Verpackungen. Seitdem sind der Geschmack und die Textur der Produkte von Palsgaard in Lebensmittelkategorien wie Margarine und Speiseeis verfeinert worden, die Haltbarkeit verlängert und eine weniger ressourcenintensive Produktion möglich geworden.

Später wurde außerdem festgestellt, dass die Emulgatoren aufgrund ihrer Fähigkeit, Öl und Wasser zu mischen, auch Vorteile bei Non-Food-Anwendungen bieten. Produkte aus der daraus entstandenen Einar-Serie dienen nun als Tenside, Dispergierhilfen, Alterungsmodifikatoren, Gleitverstärker, Beschichtungen und Formtrennmittel für Polymer-Anwendungen wie Verpackungsmaterialien. Tenside sind für die Lebensmittelverpackungsindustrie von besonderer Bedeutung, da sie sowohl dem Beschlagen von Kunststoffmaterialien als auch der statischen Aufladung entgegenwirken. Das gesamte Sortiment besteht aus pflanzlichen Produkten in Lebensmittelqualität, die deshalb als Lebensmittel sicher sind und die Besorgnis der Verbraucher über schädliche Zusatzstoffe in Polymerprodukten überwinden.

Biobasierte Zusatzstoffe aus essbaren Pflanzen erfüllen nicht nur die Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit, sondern können auch dazu beitragen, die Gesamtkonzentration der Zusatzstoffe in der Polymerformulierung zu reduzieren. Dies bedeutet, dass sie – wenn überhaupt – nur geringe Auswirkungen auf das Recycling von Post-Consumer-Verpackungen haben, was ein wichtiger Faktor in einer Branche ist, in der zunehmend Kreislauflösungen gefordert werden. Darüber hinaus ist nicht bekannt, dass sie sich zu schädlichen Verbindungen zersetzen würden, die das Rezyklat kontaminieren oder zu Verfärbungen oder dem Verlust von Eigenschaften beitragen würden.

Biobasierte Zusatzstoffe mit FDA-Zulassung

In chemischer Hinsicht sind die biobasierten Zusatzstoffe Glycerin- und Polyglycerinester, die ausschließlich aus pflanzlichen Fettsäuren hergestellt werden. Sie werden aus zertifiziertem Palmöl, das den höchsten Ertrag pro Hektar bringt, gefolgt von Raps-, Sonnenblumen-, Kokos- und anderen Pflanzenölen gewonnen. Alle Einar-Additive sind von der FDA und EU für Anwendungen mit Lebensmittelkontakt zugelassen. Diese nachhaltigen und tierfreien Additive entstehen in CO2-neutralen Fabriken und eignen sich für verantwortungsvolle Verpackungslösungen und sind ein Ersatz für fossilbasierte Additive in bestehenden Polymerformulierungen.

Sie finden oft Anwendung in Polyolefinharzen (PE und PP), die in Spritzgieß-, Folien- und Schäumproduktionslinien für eine Vielzahl von Endprodukten verwendet werden, von Lebensmittelverpackungen und der Lebensmittellagerung bis hin zu Non-Food-Verpackungen mit langlebiger Antistatik- und Antifog-Leistung. Außerdem finden sie als Alterungsmodifikatoren in PP- und PE-Schäumen, Gleitadditive in PET, PLA und anderen Polyestern, Beschichtungspulver für EPS, Formtrennmittel und Pigmentdispergiermittel in Farbmasterbatches Anwendung.

Kein Beschlagen, antistatisch, bessere Dispersion

Transparente Lebensmittelverpackungsfolien und -behälter müssen über lange Zeit durchsichtig bleiben, um die Attraktivität des verpackten Produkts für den Verbraucher zu erhalten. Verschiedene Umgebungsfeuchtigkeits- und Temperaturbedingungen bei der Anwendung können jedoch zur Bildung von Kondensationströpfchen und zum Beschlagen der Innenfläche führen, es sei denn, die Verpackung besteht aus einem Material, das mit einem wirksamen Antifog-Additiv modifiziert ist. Antifog-Additive auf pflanzlicher Basis können das Auftreten von Feuchtigkeit nicht verhindern, senken jedoch die Oberflächenspannung im Inneren und bewirken dadurch die Verteilung der Feuchtigkeit als kontinuierliche hauchdünne Schicht an der Oberfläche. Dadurch sind die Lebensmittel nicht nur deutlich sichtbar, sondern dies trägt außerdem zum Erhalt deren Frische und zur verlängerten Haltbarkeit bei.

Eine weitere Funktion von Tensiden in Verpackungsmaterialien ist das Verhindern statischer Aufladung der Oberfläche. Denn durch diese werden Staub und andere feine Partikel angezogen; die Verpackung verliert an Transparenz, was dazu führen kann, dass Lebensmittel unhygienisch erscheinen. Eine statische Aufladung der Kunststoffoberflächen kann auch zu Problemen bei der Verarbeitung, Beförderung, Stapelung und Verpackung führen. Beispielsweise ist bekannt, dass eine hohe statische Aufladung die Walzengeschwindigkeit bei der Folienherstellung verringert, Handhabungsprobleme beim Stapeln sowie die Überlastung von Förderbändern verursacht und das Versiegeln von Verpackungen für pulverförmige Produkte erschwert. Bei Verpackungen für elektronische Geräte kann das Produkt sogar beschädigt werden. Durch die Zusammenwirkung antistatischer Einar-Additive mit der Umgebungsfeuchtigkeit bei der Migration zur Polymeroberfläche wird eine leitende Schicht gebildet, die statische Elektrizität effektiv ableitet.

Als flüssige Dispersion in Farbmasterbatches ermöglichen biobasierte Additive einen saubereren und sichereren Produktionsprozess als herkömmliche Wachspulver und führen zu einer besseren Verteilung der Pigmente. Dies ermöglicht wiederum eine reduzierte Pigmentbeladung für die gewünschte Farbstärke, was Kosten spart, schnellere Farbwechsel zulässt und zu einem verbesserten Nachhaltigkeitsprofil führt.

Eine klare Alternative

Biobasierte Additive sind äußerst nachhaltige Lösungen, die der Funktionsleistung herkömmlicher synthetischer migrierfähiger Additive entsprechen oder diese übertreffen. Als lebensmittelsicher haben sie sich zu einer klaren und gut geeigneten Alternative zu fossilbasierten Produkten entwickelt. Die Kombination von Nachhaltigkeitsmerkmalen mit kompromissloser Lebensmittelsicherheit und Leistungsfähigkeit bietet Markeninhabern, Verarbeitern und Endverbrauchern eine überlegene und verantwortungsvolle Wahl.

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