Jan Hanenkamp (rechts), Geschäftsführer der Project S&P, mit einem Mitarbeiter seines Serviceteams

Bei Wartungsthemen tauscht sich das Serviceteam der Project S&P gerne mit seinem Geschäftsführer Jan Hanenkamp (rechts) aus. (Bild: Project Service & Produktion)

Nach der Weihnachtspause startet das neue Jahr – eine Binsenweisheit. Doch zu den berechtigten Fragen, die sich Unternehmer dann stellen müssen, gehört auch: Sollte man nicht wegen zu erwartenden Produktionsausfällen aufgrund von Corona oder Urlaubszeit bestimmte Wartungen vorziehen, um dann – wenn die Nachfrage wieder anzieht – durchzustarten? Und inwiefern ergibt es Sinn, externe Dienstleister für Wartungsthemen hinzuziehen oder kennen die Kollegen vor Ort die Maschinen und ihren aktuellen Zustand nicht am besten? Für Unternehmen ist es nicht immer einfach, solche Entscheidungen zu treffen. Jan Hanenkamp kennt Servicethemen aus unterschiedlichen Perspektiven und „aus dem FF“. Denn bevor er die Serviceleitung und seit Oktober die Geschäftsführung von Project Service & Produktion übernahm, hatte er viele Jahre als Servicetechniker gearbeitet.

Wartungen sollten, das erwarten die Unternehmen, so kurz und gleichzeitig so gut wie möglich vonstattengehen, egal ob es um Konzerne wie Bayer oder Coca-Cola geht oder um mittelständische Player wie Eckerts Wacholder Brennerei oder Nölken Hygiene Products. Eine zeitlich möglichst kompakte und qualitativ hochwertige Wartung umzusetzen, klingt simpel. Aber in der konkreten Umsetzung lauern einige Fallstricke. Die frühe Gesamtplanung – also ein gewollter Stillstand zu „optimalen“ Zeiten wie zum Beispiel in der Feriensaison – und das rechtzeitige Ordern der richtigen Ersatzteile sind das A und O!

Planung ist die halbe Miete

In der Praxis ist jedoch oft zu beobachten, dass viele Unternehmen zu spät mit der Planung starten. Das kann zum Problem werden, da drei Verfügbarkeiten kombiniert werden müssen. Das Timing des Stillstands muss passen, die Ersatzteile vorhanden sowie die Servicetechniker verfügbar sein. In Zeiten von Corona sind für das Timing der Wartung noch zwei weitere Variablen relevant: die Inzidenzlage im Zielland und die etwaige Quarantäne-Situationen von Kolleginnen und Kollegen vor Ort beim Kunden.

Beim Thema Pandemie sind allen die Hände gebunden. Aber bei den Ersatzteilen kann und sollte aktiv gesteuert werden. Dafür sollten Anwender die derzeitigen generell hohen Lieferzeiten beim Planungsstart berücksichtigen. Auch hier führen viele Wege nach Rom. Project S&P überlässt es natürlich seinen Kunden, ob diese die Wartung der Verpackungsmaschinen eigenständig oder mit dem Hersteller gemeinsam durchführen. Es hat sich jedoch über die Jahre gezeigt, dass sich die Investition in eine professionelle Ersatzteil-Aufnahme und die Umsetzung durch einen Experten unter dem Strich lohnen.


„Röntgenblick“ kann Kosten senken

Denn wer sich tagtäglich mit Wartungsthemen auseinandersetzt und Einblicke in die Maschinen verschiedenster Unternehmen hat, hat sozusagen einen Röntgenblick und kann viel Wissen zu den Lebenszyklen der einzelnen Bauteile einbringen. Das stellt sicher, dass die Maschine danach wirklich sauber bis zur nächsten Wartung durchläuft.

Solch eine tiefe Kenntnis der Bauteile und viel Erfahrung bei Wartungsthemen ist beim einfachen Selbstcheck durch die Unternehmen oft nicht in gleichem Maße vorhanden. Die Folge: Sind die Techniker vor Ort, fehlen doch noch Teile und der Wartungs-Zeitplan platzt. Ein teures und eigentlich überflüssiges Lehrgeld, das zu oft bezahlt wird. Der ganze Prozess stockt. Wenn es besonders unglücklich läuft, verschiebt sich das Ende der Wartung sogar um Monate. Selbst wenn das Unternehmen die Produktion zwischenzeitlich wieder starten kann, droht immer das nun höhere Risiko eines ungeplanten extrem teuren Stillstands.

Von Angesicht zu Angesicht kaum ersetzbar

In Corona-Zeiten ist es immer wieder ein Thema, ob die Remote-Einbindung externer Experten nicht Vor-Ort-Termine überflüssig macht. Hier muss die betriebswirtschaftliche Rechnung das Ergebnis liefern. Lediglich wenn die Reisekosten unverhältnismäßig hoch wären im Vergleich zu Wartungskosten, also beispielsweise bei Kunden in Südamerika, empfiehlt Hanenkamp aktiv eine Remote-Begutachtung.

Für Deutschland oder Europa hingegen rät der Service-erfahrene Geschäftsführer, immer den Blick eines geschulten Servicetechnikers auf die Maschine einzuplanen. Denn dieser ermöglicht auch die persönliche Kommunikation des Serviceteams mit den Kollegen vor Ort. Dieser direkte Austausch klassisch von Angesicht zu Angesicht ist am effizientesten und selten 1:1 per Remote zu ersetzen.


Was spricht gegen eine Wartung in Etappen?

Abschließend soll noch auf ein Thema eingegangen werden, wovon sich manches Unternehmen geringere Kosten erhofft: „Was spricht gegen eine Wartung in Etappen? Warum nicht zuerst nur jene Teile austauschen, die 100%ig einen reibungslosen Betrieb verhindern – und erst später die übrigen?“

Natürlich kann so etwas einmal funktionieren. Aber Hanenkamp rät davon ab. Solch ein Vorgehen ist für die Maschine schlechter und unter dem Strich teurer, zumal es einen ungeplanten Stillstand geradezu provoziert. Letztendlich ist aber auch hier ein großes Vertrauensverhältnis zwischen Servicedienstleister und dem Wartungskunden wichtig.

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