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(Bild: Nestlé)

1. Anfang Dezember vergangenen Jahres erreichte uns die Nachricht, dass Nestlé Brasilien Papiertrinkhalme einführt, Ende Januar dann werden die Smarties-Verpackungen vollständig auf Papier umgestellt – da könnte man meinen, Nestlé habe ein neues Liebslings-Material. Stimmt das, oder Zufall?

Wir schauen uns in der Tat an, wo sich Papier als alternative Verpackungsmaterial gut eignet. In Deutschland setzen wir recyclingfähiges Papier neben Smarties zum Beispiel auch beim Kakaogetränk Nesquik All Natural ein. Papier ist eine, aber nicht die einzige Lösung für mehr Nachhaltigkeit bei Verpackungen. Daher forschen wir an weiteren Alternativen, testen Refill- und Reuse-Konzepte, unterstützen Infrastrukturprojekte in der Abfallwirtschaft (Bsp.: „Stop“ in Indonesien) und investieren erheblich in lebensmitteltaugliche Rezyklate.

2. Bis zum Jahr 2025 will Nestlé seine Verpackungen zu 100 % recycelbar oder wiederverwendbar machen. Wo stehen Sie im Jahr 2021?

Weltweit sind heute 87 Prozent der Verpackungen von Nestlé recyclebar oder wiederverwendbar. Wir haben in Deutschland eine gut ausgebaute Sammel- und Recyclinginfrastruktur. Daher liegen wir hierzulande bereits bei 97 Prozent.

3. Um das Ziel einer abfallfreien Zukunft erreichen zu können, gilt es gleich an drei Hebeln zu ziehen: Den eingesetzten Verpackungsmaterialien, der Infrastruktur für Sammlung, Sortierung und Recycling sowie den Verbrauchern, ohne die die Verpackung erst gar nicht in den Kreislauf gelangen kann. Wo ist aus Ihrer Sicht, auf globaler Ebene, noch der größte Nachholbedarf?

Das wichtigste ist es, dass wir Verpackungsmaterialien im Kreislauf führen und halten. Nur so können wir eine abfallfreie Zukunft schaffen. Verpackungen dürfen nicht in der Umwelt landen. Dazu müssen wir aber alle drei Bereiche ganzheitlich betrachten. Neben nachhaltigen Verpackungslösungen sind gut funktionierende Recycling-Infrastrukturen besonders wichtig. Der Verbraucher spielt auch eine wichtige Rolle. Denn wir können die kreislauffähigsten Materialien nicht im Kreislauf halten, wenn die Verpackungen nicht richtig entsorgt werden. In allen drei Bereichen gibt es noch Herausforderungen, die wir lösen müssen. Global gesehen stellen die Recycling-Infrastrukturen sicherlich einer der größten Challenges dar. Nestlé fördert zum Beispiel die Entwicklung und Weiterentwicklung von gut funktionierenden Sammel-, Sortier- und Recyclingsystemen in verschiedenen Ländern weltweit.

Über den Packaging Summit

Auch in diesem Jahr haben die Redaktionen von neue verpackung und Werben & Verkaufen wieder ein spannendes Programm für Sie zusammengestellt. Neben Bernd Büsing mit seinem Vortrag „Weniger Plastik ist nicht genug – Nestlés Strategie für eine abfallfreie Zukunft“ finden sich unter den Referenten Vertreter von Raja Pack, Hello Fresh, David+Martin, Henkel und viele mehr.

Alle Informationen zum Packaging Summit 2021, der in diesem Jahr am 7. und 8. Juli wieder rein digital stattfindet, finden Sie unter www.packagingsummit.de.

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(Bild: Hüthig)

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