1. neue verpackung: Herr Sebelin, Möglichkeiten zur Kennzeichnung gibt es ja relativ viele – warum hat der Drop-on-Demand-Druck hier die Nase vorne?
Marc Sebelin: Ein wichtiger Vorteil des Drop-on-Demand-Drucks ist zum Beispiel die hohe Druckgeschwindigkeit. Das macht ihn zur Technik der Wahl bei Serialisierungsaufgaben, wie wir sie aus der Pharmaindustrie kennen. Zudem bietet das hochaufgelöste Druckergebnis, das nicht nur auf saugfähigen, sondern auch auf glatten Oberflächen erzielt werden kann, eine echte Alternative zu klassischen Etikettieranwendungen. Wir haben das untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Etikettieranlagen zwar flexibler einsetzbar sind als Tintenstrahldrucker. Die Direktbedruckung ist dafür aber sehr viel schneller und auch wesentlich kostengünstiger als die Etikettierung.
2. neue verpackung: Was ist eigentlich das häufigste Einsatzszenario für den Drop-on-Demand-Druck? Und gibt es vielleicht auch Einsatzmöglichkeiten, die Ihre Kunden überraschen?
Sebelin: Klassischerweise wird der Drop-on-Demand-Druck zur Bedruckung von Kartonagen eingesetzt. Das liegt an der Saugfähigkeit der Oberflächen. Inzwischen gibt es für diese Systeme aber auch Tinten, die abriebfest auf glatten Oberflächen haften. Daher sind die Einsatzszenarios zurzeit im Wandel. Überraschend finden unsere Kunden zum Beispiel die UV-Tinten, die nur unter Schwarzlicht erkennbar sind. Oder auch die stark pigmentierten Tinten, die kontrastreiche Markierungen auf dunklen Oberflächen realisieren.
3. neue verpackung: Ein Vorteil moderner Inkjet-Verfahren ist, dass sie für eine große Auswahl an Materialien zum Einsatz kommen können. Gilt das auch für die neuen, alternativen Packmittel wie beispielsweise Graspapier?
Sebelin: Ja, auch nachhaltige Materialien wie Gras- oder Steinpapier lassen sich wunderbar mit der Drop-on-Demand-Technik bedrucken. Da wir eine Reihe von nachhaltigen Etiketten aus Gras-, Stein- und Zuckerrohrmaterialien im Sortiment haben, konnten wir die Bedruckbarkeit mit unseren Inkjetgeräten selbst testen.