Im Flughafenbereich sieht Dr. Christoph Beumer ein starkes Wachstumspotenzial für sein Unternehmen. Wichtige Luftfahrtdrehkreuze stellen sich auf wachsende Passagierzahlen ein, um auch zu Spitzenzeiten kurze Umsteige- und Transferzeiten zu ermöglichen. Beumer will mit der Lieferung von effizienten Gepäckfördersystemen an diesem Wachstum teilhaben. Auch das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits-Sortieranlagen für Onlinehändler und Logistikzentren laufe gut. Es geht aber nicht um Wachstum um jeden Preis, so Beumer. „Generell stellt sich heutzutage die Frage: Wie kann ein mittelständisches Unternehmen eine wachsende Zahl an Aufträgen mit gewohnt hoher Qualität zur Zufriedenheit der Kunden abwickeln?" Denn aus dieser komfortablen Marktsituation heraus ergeben sich für alle Intralogistikanbieter Herausforderungen in Sachen Qualität und Termintreue. Um genau dieser Situation zu begegnen, hat sich die Beumer Group die Strategie „The best, not the biggest" auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen den langfristigen Erfolg, nicht den kurzfristigen Profit", stellt Dr. Christoph Beumer klar.
Besser werden, anstatt nur zu wachsen
„Um wettbewerbsfähig zu sein und Kunden überall auf der Welt zuverlässig zu unterstützen, haben wir in der Vergangenheit unsere Internationalisierung konsequent vorangetrieben und weltweit Niederlassungen gegründet und ausgebaut", berichtet Dr. Beumer. Die Beumer Group ist dadurch organisch stabil gewachsen – ebenso durch Zukäufe internationaler Unternehmen. Im Jahr 2009 – mitten in der Weltwirtschaftskrise – kam die Beumer Group mit dem dänischen Unternehmen Crisplant zusammen, die Mitarbeiterzahl verdoppelte sich. In der Folge galt es, die verschiedenen Kulturen und Mentalitäten zusammenzubringen. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist seine Ertragsstärke. „Daher müssen wir uns bei jedem Auftrag die Frage stellen: Können wir mit unserer Manpower die Qualität sicher liefern, für die unser Haus steht?", gibt Dr. Beumer zu bedenken. „Um als mittelständisches Familienunternehmen langfristig erfolgreich zu sein, können wir nur die Aufträge annehmen, die gut zu uns, zu unserem Angebot und unserem Team passen. Nur so können wir dem Kunden die beste Performance bieten", erläutert Dr. Beumer.
Gemeinsamer Nenner für alle Teams weltweit
Die große Aufgabe lautet nun, die einzelnen Gesellschaften mit insgesamt etwa 4.200 Mitarbeitern weltweit, davon rund 1.000 am Standort Beckum, vernünftig zu vernetzen. Die Basis dafür ist eine einheitliche Führung über alle Teams hinweg. Dr. Beumer: „Unsere Kulturen und Geschäftswelten sind über den Globus verteilt und sehr unterschiedlich, da müssen wir uns auf einen gemeinsamen Nenner einigen, vor allem in der Führungskultur. Ich komme hier immer wieder gerne auf das Thema Respekt zurück." Um dies zu erreichen, hat das Führungsteam des Unternehmens gemeinsame Prinzipien festgelegt, nach denen es handelt, sowie ein breit angelegtes Trainingsprogramm aufgelegt, das derzeit ausgerollt wird.
Digitale Transformation als Chance
Weitere Kernelemente der Unternehmensstrategie sind ein umfassendes Ideen- und Innovationsmanagement, in das alle Mitarbeiter eingebunden sind, sowie Impulse von außen. Dafür hat die Breumer Group eigens zwei Start-ups gegründet, deren fortführenden und disruptiven Geschäftsideen die bisherigen Geschäftsmodelle beeinflussen und verändern sollen. Das mittelständische Familienunternehmen will sich damit fitmachen für die digitale Transformation. Die von Beumer in Dortmund und Berlin gegründeten Start-ups sind kein Ersatz für die bestehende Innovationsabteilung von Beumer, sondern eine Ergänzung.
Das Start-up BG.Evolution sitzt in Dortmund im unmittelbaren Umfeld des Innovationszentrums Digital.Hub Logistics. Hier entwerfen Unternehmen und Forscher gemeinsam die Logistik für digitale Geschäftsmodelle. Das Start-up arbeitet unter anderem mit der Technischen Universität Dortmund zusammen. BG.Evolution setzt dabei an den bestehenden Technologien an, entwickelt diese gegebenenfalls weiter und bringt digitale Aspekte mit ein. In Berlin wurde die BG.Challenge gegründet, bei der sich alles um die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle dreht, die bestehende Geschäftsmodelle von außen angreifen können. Sie bietet Jungunternehmen Starthilfen an. „Wir legen sehr viel Wert auf einen intensiven Austausch zwischen Beckum, Berlin und Dortmund", betont Dr. Beumer. „Wir müssen ein gemeinsames Ganzes bleiben, das aber auf neue Impulse angewiesen ist.
Für Sie entscheidend
Gezeigt auf der Logimat
Als Systemanbieter liefert und installiert die Beumer Group komplette Verpackungslinien und passt diese individuell an die Produkte des Anwenders an. Zum Programm gehört zum Beispiel die auf der Logimat gezeigte innovative Form-Fill-Seal-Anlage Fillpac FFS, die vor allem in der Chemiebranche zur Abfüllung in Kunststoffsäcke zum Einsatz kommt. Die Maschine füllt verschiedene Materialien – insbesondere aus der Baustoffindustrie – von sehr feiner bis sehr grober Struktur in Papiersäcke ab. Die abgefüllten Säcke stapelt der Lagenpalettierer Paletpac effizient auf Paletten. Diese Maschinen sind je nach Produktanforderung mit einer Klammer- oder Doppelbanddrehvorrichtung ausgestattet. Mit den bewährten Hochleistungs-Verpackungsanlagen der Serie Stretch Hood lassen sich palettierte Waren während des Transports sicher mit einer Stretchfolie auf der Palette fixieren und bei der Außenlagerung vor Staub, Regen oder anderen Witterungseinflüssen schützen.