Markt

25. Mär. 2022 | 10:21 Uhr | von Nora Menzel

Tarifverhandlungen in der Druckindustrie

BVDM erwartet von Verdi realistischere Vorstellungen

Am 28. März 2022 gehen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Druckindustrie in die dritte Verhandlungsrunde. Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) erwartet, dass die Gewerkschaft sich auf die Arbeitgeber zubewegt.

Ein Mann und eine Frau machen Armdrücken auf einem Tisch

Die Tarifverhandlungen für in der Druckindustrie Beschäftigte gehen am 28. März weiter. (Bild: Nomad_Soul - stock.adobe.com)

Der Verhandlungsführer des BVDM, Dr. Klemens Berktold, erinnert daran, dass die aktuellen Tarifverhandlungen in einer absoluten Ausnahmesituation geführt werden. „In Teilen der Druckindustrie herrscht immer noch Kurzarbeit. In anderen Betrieben fehlt immer wieder ein großer Teil des Personals auf Grund von Corona-Infektionen oder Quarantäne. Woanders fehlt es an Papier. Währenddessen explodieren die Energie- und Materialkosten geradezu, nicht zuletzt wegen des Konfliktes in der Ukraine.“

Das oberste Ziel müsse jetzt sein, die Situation durch eine Tarifpolitik mit Augenmaß zu stabilisieren. „Es ist nicht realistisch, dass die Arbeitgeber die Corona- und Ukraine-Sondereffekte durch absehbar nicht finanzierbare Tarifabschlüsse ausgleichen.“, meint Berktold.

In der zweiten Verhandlungsrunde am 21. Februar 2022 hatten die Arbeitgeber der Gewerkschaft eine – nur bis Ende März steuer- und sozialabgabenfrei mögliche – Corona-Prämie von 500 Euro, verbunden mit einer Verlängerung des Lohnabkommens um 12 Monate vorgeschlagen. Dies hatte Verdi jedoch abgelehnt.

Die Arbeitgeber erwarten von Verdi, am 28. März gemeinsam mit dem BVDM nach Lösungen zu suchen, statt weiterhin unrealistische Erwartungen bei den Beschäftigten zu schüren.

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