Papiersäcke

Das Segment Baustoffe macht mehr als 50 % des Gesamtmarkts aus. (Bild: GemPSI)

Die deutschen Papiersackindustrie lieferte im Jahr 2023 rund 654 Mio. Papiersäcke aus. Das entspricht einem Absatzrückgang von 22,6 % zu 2022. Nichtsdestotrotz nimmt sie im europäischen Vergleich weiterhin einen vorderen Platz ein. Die Märkte für Zement, Chemikalien, Mineralien und Diverses erzielten schwächere Ergebnisse als der Gesamtmarkt. Etwas besser notierten Nahrungsmittel ohne Milchpulver und Baustoffe ohne Zement. In den Segmenten Futtermittel und Saatgut gab es geringere Schwankungen nach unten. Der Markt für Milchpulver hielt sich in etwa auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Schwierige ökonomische Ausgangslage

Die sinkende Nachfrage nach Papiersäcken führen die GemPSI-Mitglieder zum einen auf hohe Lagerbestände bei ihren Kunden zurück, die im Jahr zuvor etwa acht bis zwölf Prozent mehr Säcke bestellt haben, um Sicherheitsbestände aufzubauen. Darüber hinaus hat sich auch die ökonomische Lage auf die Entwicklung des deutschen Papiersackmarkts ausgewirkt. So waren fast alle Marktsegmente der deutschen Papiersackindustrie von einer geringeren Nachfrage betroffen. Insbesondere hat sich dies in ihren größten Absatzmärkten bemerkbar gemacht. So sank die Produktion von Baustoffen und Chemikalien im Jahr 2023 deutlich.

Trend 2023: Nachhaltigkeit

Nach Aussagen der GemPSI-Mitglieder legten deren Kunden im vergangenen Jahr einen besonderen Fokus auf verschiedene Nachhaltigkeitskriterien. So stieg beispielsweise die Nachfrage nach dem Einsatz von recycelten Materialien in Papiersäcken sowie dem CO2-Fußabdruck und dem Recyclingscore ihrer Verpackungen. Dieser gibt an, wie gut sich eine faserbasierte Verpackung recyceln lässt. „Im Bereich Nachhaltigkeit ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der EU-Verpackungsverordnung ordentlich Bewegung“, sagt Geschäftsführer Alfred Rockenfeller.

Unterschiedliche Prognosen für 2024

Nach Ansicht der Befragten werden die meisten Marktsegmente 2024 ein ähnliches Niveau wie im Jahr 2023 erreichen. Einige schätzen die Entwicklung bei den Baustoffen (ohne Zement) und bei den chemischen Produkten vorsichtiger ein. Ihre Geschäftsaussichten beurteilen die GemPSI-Mitglieder als befriedigend. Dafür nennen sie verschiedene Gründe: Die weiterhin schwierige geopolitische Lage, bevorstehende politische Entscheidungen, hohe Energie- und Baustoffkosten sowie lange Lieferzeiten bremsen die ökonomische Entwicklung Deutschlands als exportabhängigen Wirtschaftsstandort. Auf der anderen Seite sind sie zuversichtlich, dass der Markt nach den turbulenten Jahren langsam wieder zu einem normalen Maß zurückkehrt. Angesichts ihrer Produkten, ihrer Innovationskraft und Flexibilität fühlen sich die Mitgliedsunternehmen gut im Markt positioniert.

Schlüsselmarkt Baustoffe

Einschließlich des Zementbereichs hielten Papiersäcke für Baustoffe in 2023 einen Marktanteil von mehr als 50 %, was dieses Segment zu einem Schlüsselmarkt für die Mitglieder der GemPSI macht. Die deutsche Papiersackindustrie lieferte rund 270 Mio. Papiersäcke für Baustoffe und rund 74 Mio. Zementpapiersäcke aus. Bei der Verpackungswahl achten Baustoffhersteller nach Angaben der Befragten insbesondere auf effiziente Abfüllgeschwindigkeiten, einen guten Produkt- und Feuchtigkeitsschutz sowie eine lange Lagerfähigkeit und verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte. Mit ihrem Produktportfolio für Baustoffe fühlen sich die Mitglieder gut im Markt positioniert. Sie geben an, zahlreiche Optimierungen an ihren Verpackungen vorgenommen zu haben, unter anderem in den Bereichen Produktschutz, beim Recyclingscore und CO2-Fußabdruck. Ihrer Meinung nach werden Nachhaltigkeitsaspekte in den kommenden fünf bis zehn Jahren für ihre Baustoffkunden noch bedeutender werden. Besonders wichtig erachten die GemPSI-Mitglieder neben der Verbesserung des Produktschutzes den verstärkten Einsatz von recycelten Materialien in Papiersäcken und die Förderung und weitere Vereinfachung des Recyclings von Baustoffsäcken. „Wir achten stets darauf, Produkte und Serviceleistungen auf höchstem Niveau anzubieten“, so Rockenfeller. „Künftig planen wir, dies noch aufmerksamkeitsstärker zu kommunizieren.“

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