Fehlende oder unzureichende Verpackung ist laut DVI eine der Ursachen für Lebensmittelverschwendung.

Fehlende oder unzureichende Verpackung ist laut DVI eine der Ursachen für Lebensmittelverschwendung. (Bild: DVI)

Entlang der gesamten Versorgungskette vom Anbau bis zu den Konsumentinnen und Konsumenten gehen weltweit etwa ein Drittel der Lebensmittel verloren. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation (FAO) summieren sich die Verluste auf rund 1,3 Mrd. t/a. „Das ist angesichts der weltweiten Nahrungsmittelknappheit und auch im Hinblick auf Ressourcenverschwendung und ökologische Schäden nicht akzeptabel“, betont Kim Cheng, Geschäftsführerin des DVI anlässlich des 2. International Day of Awareness of Food Loss and Waste.

Fehlende oder unzureichende Verpackung

Cheng weist darauf hin, dass aktuell jeder elfte Mensch auf der Welt hungert. 98 % der Hungernden lebten in Ländern, in denen mehr als 40 % der Lebensmittel nach der Ernte verloren gehen. Der Grund sei noch viel zu häufig fehlende oder unzureichende Verpackung. „Gerade dort, wo die klimatischen Bedingungen ungünstig, hygienische Lagerung unmöglich oder die Transportinfrastruktur schlecht sind, könnten moderne Verpackungen den entscheidenden Unterschied machen“, so Cheng.

Kampf gegen Verschwendung

Während Verluste durch Verderb aufgrund von Mängeln in der Lieferkette oder fehlender Verpackungen hauptsächlich ein Problem der weniger entwickelten Länder sind, zeigen Untersuchungen, dass auch in den Industrienationen noch immer Unmengen wertvoller Lebensmittel verloren gehen. Eine 2019 veröffentlichte Studie des Thünen‐Instituts konstatiert, dass alleine in Deutschland 2015 fast 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen wurden. Über 50 % wurde in privaten Haushalten entsorgt – pro Kopf rund 85 kg. 17 % gingen im Zuge der Verarbeitung verloren. 13 % der Lebensmittelabfälle stammten aus der Gastronomie, 11 % waren Nachernteverluste in der Landwirtschaft und 4 % gingen auf das Konto des Handels.

Ressourcen schonen – Werte bewahren

„Gemeinsam können wir auch hier einen Unterschied machen“, ist Kim Cheng überzeugt. „Die Verpackungswirtschaft liefert mit ihren innovativen Produkten die besten Voraussetzungen, Lebensmittel von der Ernte bis zum Verzehr zu schützen. Verpackungen erhalten Frische und Qualität, sorgen für Hygiene, bewahren Vitamine und Mineralien und verhindern frühzeitigen Verderb. Moderne Verpackungen verlängern die Haltbarkeit um Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre“, so Cheng.

Die Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts weist darauf hin, dass „Verpackungen mit geringem Aufwand große Werte schützen. Lebensmittelverpackungen verursachen nur 0,7 Prozent des gesamten Klima‐Fußabdrucks europäischer Konsumentinnen und Konsumenten. Der ökologische Fußabdruck eines verpackten Lebensmittels ist im Durchschnitt 16 bis 30 Mal größer, als der Fußabdruck seiner Verpackung. In unseren Lebensmitteln stecken viele wertvolle Ressourcen wie Wasser, Energie, Dünger, Arbeitszeit usw. Wenn Lebensmittel verderben, war dieser Aufwand umsonst. Auf Verpackungen zu verzichten, wäre also auch ökologisch ein Fehler.“

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