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(Bild: Redaktion)

Die Region MEA und speziell der ägyptische Markt gelten als dynamisch und sehr attraktiv, nicht zuletzt für internationale Konzerne. Die noch junge Demokratie bildet das Tor zur afrikanischen Welt durch die Einbindung in umfangreiche Freihandelsabkommen mit anderen Staaten der Region und steht im Fokus deutscher Entwicklungspolitik. Sie zeigt sich offen für ausländische Investoren, sodass in den vergangenen Jahren Großkonzerne wie Coca-Cola, Nestlé oder Mondelez Investitionen im dreistelligen Millionenbereich getätigt haben. Auch der ägyptische Binnenmarkt ist attraktiv: Es wird erwartet, dass die Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke in Ägypten im Zeitraum von 2013 bis 2020 um 60 Prozent angestiegen sein werden. Im Pharmabereich gehört Ägypten zu den größten Produzenten und wichtigsten Absatzmärkten in der Region MEA. Das geschätzte Wachstum bis 2020 beträgt hier acht Prozent. Der Verpackungssektor soll im Zeitraum von 2015 bis 2019 sogar um 35 Prozent wachsen. Treiber dieser Entwicklung ist eine junge, wachsende und konsumfreudige Bevölkerung mit steigendem Bildungsniveau und wachsendem Einkommen.

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Mit dem German Pavilion waren verschieden deutsche Unternehmen vor Ort… (Bild: Redaktion)

Positives Aussteller-Feedback

Gleich zur Pressekonferenz am 10. Dezember, dem zweiten Tag der Messe, konnte das Veranstalterteam Positives berichten: So sei das Feedback der Aussteller positiv gewesen, speziell gelobt wurde dabei die Infrastruktur vor Ort. Diese gute Stimmungslage konnte neue verpackung im Gespräch mit Ausstellern ebenfalls feststellen.

Die Unterschiede zur „großen Schwester“ in Düsseldorf sind natürlich nicht nur geografischer Natur: Spielt auf deutschen Verpackungsmessen aktuell das Thema Nachhaltigkeit die erste Geige (und manchmal gefühlt gleich das ganze Orchester), war dies in Kairo nicht der Fall – ein Aussteller berichtete beispielsweise über Nachfragen bezüglich PVC-Lösungen. Statt um die Umwelt ging es auf der Erstausgabe der Pacprocess MEA vor allem um Themen wie Prozesssicherheit. Hier können deutsche Maschinenbauer zwar auf technischer Seite punkten, gleichzeitig stellten ihre Preise häufig eine Hürde dar. Doch auch hier wechsle langsam die Betrachtungsweise – weg von den initialen Investitionskosten, hin zu Total-cost-of-Ownership. An dieser Stelle können die deutschen Anbieterer dann wieder durch Qualität und allgemeine Verlässlichkeit Boden gut machen.

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… darunter auch das heute als Syntegon bekannte Unternehmen… (Bild: Redaktion)

Endspurt zur interpack 2020

In der bereits erwähnten Pressekonferenz ging es nicht nur um die Pacprocess, sondern auch zu großen Teilen um die anstehende interpack, die am 7. Mai 2020 ihre Tore in Düsseldorf öffnet. Bernd Jablonowski, Global Portfolio Director Processing & Packaging bei der Messe Düsseldorf, begrüßte zu Beginn die anwesenden Journalisten und führte kurz mit Zahlen und Fakten in die Messe ein, die in 2020 bereits 62 Jahre alt wird. Dabei war Jablonowski wichtig herauszustellen: Die interpack findet zwar in Düsseldorf statt. Ist mit 70 Prozent ausländischen Ausstellern keine deutsche Messe.

Neue Hallenaufteilung nach Branchen

Die wichtigste Änderung für die Besucher der interpack in diesem Jahr ist zweifelsohne die neue branchenorientierte Hallenaufteilung, die die Laufwege für das Publikum teils drastisch reduzieren dürfte. Aber auch darüber hinaus hatte Jablonowski viele Neuerungen im Gepäck, angefangen mit der neu gebauten Halle 1, die dem Eingang Süd der Messe ein modernes Gesicht gibt.

Weitere Neuerung ist, dass das Thema Umweltschutz nicht nur im Ausstellungsbereich durch Exponate visualisiert, sondern auf dem Messegelände diskutiert wird: Unter der Fragestellung „Life without Packaging“ lädt die interpack zu einer am 12. Mai im CCD Süd stattfindenden Konferenz ein, bei der es um Aspekte wie Nachhaltigkeit, Reduktion von Lebensmittelverschwendung sowie Hygiene gehen soll.

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… sowie IMA Dairy & Food. (Bild: Redaktion)

Ebenfalls Premiere feiert das Save-Food-Festival. Wenn sich auf dem Messegelände die Experten treffen und austauschen, sollen nun erstmals auch während der Verpackungsmesse – aber auf den Rheinterrassen – Konsumenten die Möglichkeiten haben, sich über moderne und natürlich nachhaltige Lösungen Informieren können und Vorträgen von Branchenkennern lauschen. Dafür findet das Festival, dessen Kernelemente eine interaktive Ausstellung, eine Konferenz sowie die Präsenz von Start-ups sind, die als Teil der Start-up-Woche Düsseldorf teilnehmen, vom 8. bis 10. Mai statt.

Viele Branchen –viele Herausforderungen

Auf Jablonowski folgte Markus Rustler, President & CEO Theegarten-Pactec, der die insgesamt acht Branchen vorstellte, die im Fokus der interpack stehen – jede mit ihren eigenen Herausforderungen und Lösungen. Begonnen wurde dabei natürlich mit den wichtigsten Branchen: Nahrungsmittel und Getränke. Bereits im Jahr 2018 setzte die Nahrungsmittelbranche global mehr als 5.561 Mrd. Euro um; ein Wert der sich bis zum Jahr 2023 noch einmal um 28 Prozent steigern soll. Stärkste Treiber sollen hier der gastgebende afrikanische Kontinent sowie Asien mit jeweils 38 Prozent Wachstum sein. Aber auch in Westeuropa herrscht mit erwarteten 13 Prozent Wachstum auch keineswegs Stillstand. In der Branche setzt ein weltweit starker Wettbewerb um Märkte und Konsumenten die Produzenten unter Druck, weshalb vor allem Aspekte wie Energie- und Prozesskosten immer wichtiger werden. Gerade bei den Prozesskosten sieht Rustler für den Maschinenbau allerdings auch die größten Chancen, stehen doch Aspekte wie die hohe Verfügbarkeit, Produktionsoptimierungen sowie Lösungen rund um das Thema Digitalisierung ohnehin im Zentrum moderner Maschinenentwicklungen.

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Bernd Jablonowski, Global Portfolio Director Processing & Packaging bei der Messe Düsseldorf, während der Pressekonferenz am zweiten Tag der Pacprocess MEA. (Bild: Redaktion)

Auch bei Pharma stehen die Zeichen ganz auf Wachstum: Wurden im Jahr 2018 weltweit noch knapp 1.329 Milliarden Euro umgesetzt, soll dieser Wert bis zum Jahr 2023 noch einmal um 35 Prozent wachsen. Mit erwarteten 63 Prozent Wachstum ist Afrika in dieser Branche die unangefochtene Nummer eins, gefolgt von der Region Mittlerer Osten (+ 53 Prozent) und Asien (+ 52 Prozent). Mit seinen prognostizierten 15 Prozent Wachstum bildet Westeuropa in dieser Kategorie lediglich das Schlusslicht. Bei den Herausforderungen der Branchen Pharma und Kosmetik handelt es sich weniger um die Kosten, sondern hier steht die Sicherheit an erster Stelle. Sowohl in Sachen Produktsicherheit, aber auch beim Schutz vor Fälschungen. Denn immer hochpotentere Wirkstoffe führen zu einem erhöhten Bedarf an Containment- beziehungsweise Single-use-Lösungen, im selben Atemzug nimmt die Bedeutung von Kontroll- und Inspektionsmaßnahmen zu. Ist ein Produkt einmal fertiggestellt, sollen Transparenz und Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette Fälschern das Leben schwermachen.

Bei Süßwaren und Backwaren sind es vor allem schnell wechselnde Konsumtrends und die Forderung nach steigender Produktvielfalt, die Anwender fordern. Und die darum wiederum vom Maschinenbau reduzierte Reinigungs- und Rüstzeiten einfordern. Darum geht es hier vor allem um reaktionsschnelle, anpassbare Technik, Maschinen im Hygienic Design sowie ganzheitliche, innovative Reinigungskonzepte.

Non-Food und Industriegüter sind die beiden Branchen, bei denen es darum geht, Waren künftig nachhaltiger und gleichzeitig sicherer zu transportieren – und zwar weltweit. Weshalb hier auch logischerweise Schutzverpackungen und Smart Packaging die Hauptrolle bei den für diesen Bereich auf der interpack 2020 gezeigten Lösungen darstellen werden.

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Messe Düsseldorf GmbH

Messeplatz, Stockumer Kirchstr. 61
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