Markt

16. Jun. 2025 | 12:16 Uhr | von Peter Hammer

Papierhersteller versucht Sanierung in Eigenverwaltung

Feldmuehle Uetersen erneut insolvent

Die traditionsreiche Papierfabrik Feldmuehle hat zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Seit dem 27. Mai 2025 läuft das Verfahren offiziell. Rund 200 Mitarbeiter sind betroffen.

Papierfabrik Feldmühle

Bis Ende Juli soll eine Lösung für die Zukunft gefunden werden. (Bild: Feldmühle)

Als Hauptgründe für die erneute Schieflage nennt das Unternehmen die massiv gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten, die trotz Preisanpassungen nicht kompensiert werden konnten. Hinzu kamen Umsätze, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Bereits in den Jahren 2018 und 2019 hatte Feldmuehle Insolvenz anmelden müssen – damals wurde die Belegschaft von 400 auf rund 200 Mitarbeiter reduziert.

Die Produktion, die zwischenzeitlich ruhte, wurde wie geplant rund um Pfingsten wieder aufgenommen. Der vorläufige Sachwalter Andreas Romey von der Hamburger Kanzlei Eckert Rechtsanwälte Steuerberater Partnergesellschaft begleitet das Verfahren und zeigt sich trotz der ernsten Lage vorsichtig optimistisch: „Die Lage ist ernst, aber nicht unlösbar“, so Romey. Ziel sei es, die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität nachhaltig zu verbessern und einen Investor zu finden.

Feldmuehle ist seit über 100 Jahren vor allem für Etiketten- und Verpackungspapiere bekannt. Durch die Eigenverwaltung will das Management notwendige Restrukturierungsmaßnahmen eigenständig umsetzen und die Zukunft des Unternehmens sichern. Bis Ende Juli erhalten die Mitarbeiter Insolvenzgeld – in dieser Zeit sollen Lösungen zur Rettung des Unternehmens erarbeitet werden.

Das Verfahren bietet laut Unternehmensleitung die Chance, die Feldmuehle für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen. Die Suche nach einem Investor läuft bereits. Die Feldmuehle-Produkte kommen weltweit überwiegend für die Herstellung klassischer Printprodukte und in der Verpackungsindustrie zum Einsatz.

 

Auch interessant