Wie beeinflusst das Verpackungsmaterial die Produktwahrnehmung? Um diese Frage dreht sich eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Haas im Auftrag von FFI und Pro Carton. Sie wird auf dem Biofach Kongress von Dr. Melanie Bowen, Akademische Rätin der Professur für Marketing und Verkaufsmanagement der Justus-Liebig-Universität, vorgestellt. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis: Bio-Produkte kommen beim Verbraucher besser an, wenn sie konsequent nachhaltig, also in Faltschachteln verpackt sind.
Für die Studie wurden in Deutschland 1.252 Konsumenten zu Produkten aus neun Kategorien (Kaffee, Kekse, Müsli, Pasta, Schokolade, Seife, T-Shirts, Tiefkühlgemüse und Tiernahrung) befragt. Die Produkte waren entweder konventionell oder nach Bio- oder Öko-Kriterien hergestellt. Zudem wurden sie in Kunststoff-Verpackung oder Karton-Faltschachteln präsentiert.
Ergebnis: Konsumenten bewerten Faltschachteln positiver als Kunststoffverpackungen. In den meisten Kategorien werden Bio-Produkte als besser, qualitativ hochwertiger, glaubwürdiger oder nachhaltiger wahrgenommen, wenn sie in Faltschachteln verpackt sind. Auch die Kaufwahrscheinlichkeit liegt in der Mehrheit der Kategorien dann höher. Es lohnt sich also für Hersteller und Händler von Bio-Produkten, ihre Artikel auch nachhaltig zu verpacken.
Konsumenten würden für umweltfreundliche Verpackung mehr zahlen
Wie wichtig Verbraucher nachhaltige Verpackung finden, unterstreicht eine europaweite Studie, die Pro Carton in Auftrag gegeben hat. Sie wurde im Sommer von Coleman Parkes Research durchgeführt und basiert auf einer Befragung von 7.000 Personen, die gleichmäßig auf Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Spanien und die Türkei verteilt waren. Die Resultate präsentiert Horst Bittermann, Präsident Pro Carton, in Nürnberg.
Auch diese Studie belegt die steigende Sensibilität für nachhaltiges Packaging: 75 Prozent der Verbraucher geben an, dass die Umweltbelastung durch Verpackungen ihre Kaufentscheidungen beeinflusst. Dazu habe insbesondere die Medienberichterstattung beigetragen. Mehr als die Hälfte der Befragten bezeichnet Karton als umweltfreundlichstes und am besten recycelbares Verpackungsmaterial.
Nachhaltige Verpackungsstrategien – das zeigt die Studie auch – zahlen sich für die Hersteller aus: 91 Prozent der Konsumenten würden bevorzugt in einem Geschäft einkaufen, das seine Lieferanten ermutigt, auf umweltfreundlichere Verpackungsarten umzusteigen. 77 Prozent sind laut eigener Aussage sogar bereit, für entsprechende Produkte einen Aufpreis zu zahlen.
Mehr zur Wirkung von Verpackungen auf dem Packaging Summit
Dass die Verpackung wichtiges Marketinginstrument ist und wie Sie dieses effizient führen können ist auch Thema auf dem 2. Packaging Summit, vom 3. bis 4. April 2019 in München. Hier hören Sie im Eröffnungsvortrag des Themenblocks Marketing Steffen Schnizer, Sprecher des Vorstands des FFI mit seinem Vortrag: "Verpackung wirkt!": Erkenntnisse aus der Marketing- und Motivforschung und ein Ausblick in die Faltschachtelzukunft 4.0“.
Über den Packaging Summit
Über zwei Tage und vier Themenblöcke – Marketing, Digitalisierung, Design und Nachhaltigkeit – berichten Top-Referenten, unter anderem von Nestlé, Werner & Mertz, Katjes, Der Grüne Punkt, Mondi und Heidelberger Druckmaschinen, auf dem Packaging Summit am 3. und 4. April 2019 über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen aus der Welt der Verpackung.
Alle Informationen finden Sie unter www.packagingsummit.de.
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