Auf der Anlage produziert ADA International viele Kleinserien, jedoch auch Losgrößen bis 500.000 Stück.

Auf der Anlage produziert ADA International viele Kleinserien, jedoch auch Losgrößen bis 500.000 Stück. (Bild: Optima)

Wer häufiger in Hotels übernachtet, hat höchstwahrscheinlich bereits ADA-Kosmetikprodukte angewendet. Ohne dass sich diese zu erkennen gäben, denn die Label- und Produktvielfalt ist beinahe so groß wie die Auswahl an Hotels. Der Wettbewerb für Hotelkosmetika ist einerseits gekennzeichnet durch mittelständische Anbieter aus Europa, die vor allem durch Qualität und Service punkten. Zu denen zählt ADA International. Andererseits sorgen diverse asiatische Unternehmen für hohen Preisdruck. Auf der Kundenseite zeigt sich ein ebenso heterogenes Bild: Zum einen die großen Hotelketten, die immense Stückzahlen einkaufen, und zum anderen die inhabergeführten Hotels. Sogar die Aufträge der Hotelketten führen letztlich zu großer Produktvielfalt. Denn solch ein Auftrag kann sich splitten in diverse Hotelmarken eines Konzerns, in „Lokalkolorit" oder Zimmerkategorien mit jeweils verschiedenen Inhalts- und Duftstoffen in den Produkten. Und natürlich unterscheiden sich auch die Behältnisse.

Große Düfte, vielfältiges Design

Bei den inhabergeführten Hotels, von denen viele in den Alpenländern beheimatet sind, steht viel mehr das Besondere im Vordergrund: Beispielsweise ein Duft, der an nahe Kiefernwälder erinnert und speziell für den Kunden kreiert wird. Erst ein individuelles Verpackungsdesign – Form, Verschlusstyp, Grafik – vervollständigt das charakteristische Konzept. ADA International beschäftigt mehrere Gestalter, die sich hauptsächlich diesen Design-Aufgaben widmen. Lizenzierte Produkte von großen, international bekannten Düften und Couturiers sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des ADA-Angebots für Hoteliers.

Der Spezialist ist zudem als Lohnhersteller aktiv und bietet darüber hinaus Eigenmarken aus einem umfangreichen Katalog. Daraus ergibt sich – man ahnt es bereits – eine immense Produktvielfalt bei zum Teil sehr kleinen Losgrößen und gleichzeitig starkem Kostendruck. Was man dagegen weniger vermutet, sind Modetrends bei den Behältnistypen, etwa Tuben oder Flaschen, die ebenfalls zu berücksichtigen sind.

Der Roboter setzt pro Takt in zwei Schritten 16 Tuben in die Transportbecher ein.
Der Roboter setzt pro Takt in zwei Schritten 16 Tuben in die Transportbecher ein. (Bild: Optima)

Den Besonderheiten des Markts entsprechen

Wie sieht nun eine Anlage aus, die hauptsächlich durch (gesplittete) Aufträge von wenigen Großkunden ausgelastet ist, die diese immer wieder neu ausschreiben? Eine Anlage, die dennoch Kleinserien-fähig sein muss?

Möglichst flexibel muss sie sein, das steht fest. Aber auch die Leistung und die hohe Füllgenauigkeit müssen überzeugen. Idealerweise darf die Anlage nur wenig Personal binden. Sie muss autark und mit wenig „Betreuungsaufwand" möglichst lange produzieren. Idealerweise sollte sie unterschiedliche Behältnistypen verarbeiten können und sich an künftige Anforderungen einfach anpassen lassen.

Kartons im Aufzug

Entsprechend ausgefallen präsentiert sich das Anlagenkonzept von Optima: Optisch auffallend ist ein Aufzug mit Vorratsspeicher für die leeren Behältnisse. Die Anlagenbediener setzen unten geöffnete Kartons mit darin stehenden Behältnissen in den Aufzug ein. Alles Weitere übernimmt ein Roboter, der die Behältnisse entnimmt, in Transportbecher einsetzt und somit in den Verarbeitungsprozess einführt. Mit dem automatisierten Vorratsspeicher läuft die Anlage etwa eine halbe Stunde autark, bevor Kartons nachgeladen werden müssen. Der Aufzug ist somit ein zentraler Bestandteil des gesamten Anlagenkonzepts.

Nicht weniger wichtig ist die Clean-in-Place-Reinigung (CIP) der Anlage. Einerseits, um die hohen hygienischen Anforderungen zu erfüllen: Produkt ausspülen, desinfizieren und die Desinfektion ausspülen. Andererseits, um viel Zeit und Personalressourcen im Vergleich zum manuellen Reinigen einzusparen. Zudem kann die Spülfunktion schon während der Produktion in Vorlauf gehen. Nach einer Anlagenoptimierung werden die Transportpucks noch während des CIP-Vorgangs gewechselt. Eingriffe in den Füllbereich sind dabei vorschriftsgemäß nicht möglich.

Maximale Flexibilität

Flexibilität heißt letztendlich, die produktive Zeit unter allen Umständen zu maximieren. Beim Formatwechsel stoppt die Uhr nach etwa 40 Minuten, um ein anderes Produkt fahren zu können. Ein Knopfdruck genügt, und das elektronische MDM-Dosiersystem verarbeitet Duschgel, Cremes, Shampoos, Conditioner oder Bodylotion, und das mit einer hohen Genauigkeit. Da die Produkte teilweise sehr teuer und knapp kalkuliert sind, zählt die Füllgenauigkeit umso mehr.

Das Unternehmen verarbeitet mit der Moduline Maschine von Optima Formate ab zehn bis 125 ml. Etwas zeitaufwendiger wird es, wenn die Einsätze in den rund 450 Transportpucks formatbedingt zu wechseln sind. Eine automatisierte Puckwechsel-Lösung hätte sich nicht gerechnet, jedoch ein zweiter Satz Pucks. So kann das Personal die Vorbereitungen für einen großen Formatwechsel noch während der laufenden Produktion treffen. Dies ergibt unterm Strich einen wichtigen Wettbewerbsvorteil: Marktbegleiter können erst ab 50.000 Stück personalisierte Ware zur Verfügung stellen, bei ADA International ist dies bereits ab 10.000 Stück möglich. Die personalisierte Vielfalt setzt sich fort mit individuellen Verschlüssen bei Schraubkappen, Flip-Kappen, durch Lippenapplikatoren, unterschiedliche Behältnishöhen und -konturen sowie flächige oder transparente Bedruckungen.

Zukunftssicher ohne Zusatzkosten

Die Möglichkeit der Flaschenverarbeitung kommt bisher noch nicht zum Tragen. Laut ADA International handelt es sich dennoch um einen zusätzlichen Benefit, dass man im Zweifelsfall die Anlage mit Flaschen und Tiegel auslasten kann. Dabei kann die Anlage mehr als „nur" flexibel: Auch Losgrößen von 500.000 Stück werden beim europäischen Marktführer auf der Linie hergestellt. Bis zu einem Füllvolumen von 125 ml bleibt die Leistung konstant bei 200 Stück pro Minute. Flaschen könnten aktuell mit einer Ausbringung von 125 Behältnissen pro Minute verarbeitet werden. Den Wirkungsgrad der Gesamtanlage gibt das Unternehmen mit größer 90 Prozent an.

Ein wichtiger Vorteil des Anlagen-Konzepts ist für ADA International zudem die stehende Verarbeitung. Die Überlegung dabei: Die einmal erzielte Sortierung und Ordnung soll bis in den Versandkarton hinein beibehalten werden. Dies ist beim klassischen Tubenfüller – anders als bei der Optima-Anlage – nicht gegeben. Die Außendienstmitarbeiter von ADA International erkennen darin ein wesentliches Qualitätsmerkmal, wenn Kunden beim Öffnen des Kartons ein sortiertes, ordentliches „Bild" vorfinden.

Durch die gesamte Linie bis in den Karton behalten die Tuben die senkrechte Ausrichtung bei.
Durch die gesamte Linie bis in den Karton behalten die Tuben die senkrechte Ausrichtung bei. (Bild: Optima)

Service ist entscheidend

Nicht zuletzt ist der Service von herausragender Bedeutung in der Frage, wie effektiv ein Unternehmen produzieren kann. ADA International hat ein Fernwartungsmodul von Optima installiert und kann somit online in ein Diagnoseverfahren einbezogen werden. Zudem legt das Unternehmen großen Wert auf die Lieferfähigkeit bei den wichtigsten Teilen im Bereich der Antriebe und Messsysteme, die innerhalb von 24 Stunden geliefert sein müssen.

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OPTIMA packaging group GmbH

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