Ausgangssituation
Ein deutscher Hersteller von Fruchtsäften möchte seine Produkte nach China exportieren. Bisher wurden Etiketten mit klassischen Nährwerttabellen und Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) aufgebracht.
Auswirkungen des GB 7718-2025
1. Erweiterte Kennzeichnungspflichten
• Allergenkennzeichnung: Muss nun optisch hervorgehoben (z. B. fett oder farbig) auf dem Etikett erscheinen.
• Verbot irreführender oder unwissenschaftlicher Begriffe.
• Produktionsdatum & Haltbarkeit: Müssen in einem einheitlichen Format angegeben werden, z. B. „YYYY-MM-DD“.
• Zutatenliste: Muss vollständig und in absteigender Reihenfolge nach Gewicht angegeben werden – inklusive Zusatzstoffe mit Funktionsbezeichnung.
2. Einführung digitaler Etiketten
• Die Verpackung muss einen QR-Code enthalten, der auf eine digitale Produktseite verweist. Diese enthält:
• Herkunft der Rohstoffe
• Produktionscharge
• Nährwertangaben
• Recyclinghinweise
3. Technologische Anpassungen an der Linie
• Die Etikettiermaschine ggf. muss umgerüstet werden, um:
• QR-Codes dynamisch zu drucken
• variable Daten wie Produktionszeit und Chargennummer inline zu integrieren
• Drucksysteme (z. B. Inkjet oder Thermotransfer) müssen mit der Software zur Rückverfolgbarkeit verknüpft werden.
• Qualitätskontrolle: Kamerasysteme prüfen, ob alle Pflichtangaben korrekt und lesbar sind.
4. Dokumentation & Compliance
• Der Hersteller muss eine technische Dokumentation vorhalten, die die Einhaltung des GB 7718-2025 nachweist.
• Bei der Einfuhr nach China kann eine Inspektion durch chinesische Behörden erfolgen – inklusive Prüfung der Etiketten und digitalen Inhalte.
Fazit
Die Umsetzung des GB 7718-2025 erfordert mehr als nur ein neues Etikett – sie betrifft die gesamte Verpackungslinie, von der Software über die Drucktechnik bis zur Qualitätssicherung. Für deutsche Maschinenbauer ergibt sich daraus ein klarer Auftrag: Lösungen anzubieten, die GB-konforme Verpackungen ermöglichen – flexibel, automatisiert und rückverfolgbar.