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Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, April 2024. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Das Geschäftsklima konnte in allen Teilbereichen zulegen. Die Unternehmen zeigten zwar weniger Unsicherheit, dennoch ist Skepsis mit Blick auf die kommenden Monate noch verbreitet.

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PAPIER

Grafik Papier

Rückschlag bei der Nachfrageentwicklung

Das Geschäftsklima im Bereich Papier und Kartonagen konnte etwas zulegen. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch bei den Erwartungen nahmen die optimistischen Stimmen zu. Bei der Nachfrageentwicklung zeigten sich jedoch Probleme. Nachdem in den letzten Monaten der Auftragsbestand leicht zulegen konnte, wurde nun von einem Rückgang berichtet. Es herrscht weiterhin eine hohe Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Beim Blick ins Ausland gleichen sich positive und negative Ant-worten gegenwärtig aus. Die Produktion wurde verstärkt zurückgefahren. Trotzdem konnte die Kapazitätsauslastung leicht von 80,0 auf 80,7 % gesteigert werden. Dies ist aber immer noch unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 87,0 %. Die Produktionspläne für die kommenden drei Monate sind nur minimal expansiv ausgerichtet. Wie in den vergangenen Monaten, waren die Preise unter Druck, jedoch sind erstmals wieder Preiserhöhungen angekündigt.

KUNSTSTOFF

Grafik Kunststoff

Rückläufige Produktion

Im Kunststoffbereich zeigte der Geschäftsklimaindikator weiter nach oben. Dies war insbesondere auf verbesserte Aussichten für die nahe Zukunft zurückzuführen. Auch die Urteile zur aktuellen Lage wurden leicht nach oben korrigiert. Die Nachfrage bleibt aber weiter hinter den Erwartungen zurück. Es wurde erneut von weniger Aufträgen berichtet. Dies gilt sowohl für das In- als auch das Ausland. Die Produktion wurde vielerorts zurückgefahren. Dies spiegelt sich auch in einer rückläufigen Kapazitätsauslastung. Diese sank deutlich von 77,2 auf 72,7 %. Der langfristige Mittelwert liegt bei 79,8 %. Die Unternehmen sehen hier noch viel Luft nach oben. Die Produktion soll zumindest in den kommenden Monaten wieder leicht steigen. Bei den Personalplanungen zeigen sich die Unternehmen weiterhin sehr zurückhaltend. Nachdem die Preise im Vormonat konstant blieben, mussten sie nun nach unten korrigiert werden. Weitere Senkungen sind nicht ausgeschlossen.

GLAS

Grafik Glas

Lichtblicke bei den Exportaussichten

Auch im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindikator erneut gestiegen. Insbesondere die Erwartungen zeigten nach oben. Sie bleiben aber weiterhin von deutlicher Skepsis geprägt. Auch die Urteile zur aktuellen Lage fielen etwas besser aus. Dennoch gibt es weiterhin viele Unternehmen, die unzufrieden mit den laufenden Geschäften sind. Der Nachfrage fehlt es noch etwas an Schwung. Die rückläufigen Auftragsbestände beziehen sich gegenwärtig nur auf das Inland. Beim Exportgeschäft wird mit einem Plus gerechnet. Die Produktion war erneut rückläufig. Dennoch waren die Kapazitäten etwas stärker ausgelastet. Der entsprechende Indikator stieg von 77,8 auf 80,1 %. Der langfristige Mittelwert mit 87,0 % ist aber noch ein ganzes Stück entfernt. Bei der Beschäftigungsentwicklung zeigten sich vermehrt Lichtblicke, sodass der Abbau von Arbeitsplätzen in den kommenden Monaten zum Stillstand kommen könnte. Der Druck auf die Preise nahm zuletzt etwas ab.

HOLZ

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Weiterhin schwierige Nachfrageentwicklung

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz hat sich das Geschäftsklima weiter verbessert. Die Unternehmen zeigten sich etwas zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem ist der große Pessimismus bei den Erwartungen verschwunden. Viele Unternehmen sind aber weiterhin skeptisch beim Ausblick auf die kommenden Monate. Die Nachfrageentwicklung bleibt weiterhin schwierig. Es kamen erneut weniger Aufträge rein. Dies gilt sowohl für das In- als auch das Ausland. Die schwierige Auftragslage spiegelt sich in einer rückläufigen Produktion. Die Kapazitätsauslastung sank um rund zwei Prozentpunkte auf 79,5 % und entspricht damit nahezu dem langfristigen Mittelwert. Die fehlenden Neuaufträge spiegeln sich, wie in den Vormonaten auch, in der Personalentwicklung. Die Unternehmen planen, mit weniger Mitarbeitern auszukommen. Bei den Preisen gab es zuletzt wenig Bewegung. Dies gilt auch für die nahe Zukunft.

FEINSTBLECH

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Weiterhin hohe Lagerbestände

Auch das Geschäftsklima im Metallbereich hat sich verbessert. Die Unternehmen zeigten sich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Für viele Firmen ist aber noch deutlich Luft nach oben. Die Erwartungen konnten merklich zulegen. Der Nachfrageentwicklung fehlt es weiterhin an Schwung, was sich auch in rückläufigen Aufträgen spiegelte. Nur beim Auslandsgeschäft zeichnet sich eine konstante Entwicklung ab. Aufgrund der schleppenden Nachfrage sind die Lagerbestände weiterhin sehr hoch. Die Produktion gab etwas nach. Dementsprechend sank die Kapazitätsauslastung auf 71,8 %, nach 73,7 im Vormonat. Dies ist ein gutes Stück von dem langfristigen Durchschnitt entfernt, welcher bei 79,2 % liegt. Die Preise waren zuletzt leicht rückläufig. Weitere Kürzungen sind angekündigt.

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