
Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, August 2025. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)
Die Erwartungen zeigen in allen Teilbereichen des Verpackungssektors nach oben – sie kommen jedoch aus einem sehr niedrigen Ausgangsniveau. Die positive Grundtendenz basiert vielerorts auf einer leichten Verbesserung der Auftragslage, insbesondere im Inland.
PAPIER
Schlechte Exportaussichten
Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindikator im August leicht gestiegen. Die Unternehmen zeigten sich etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften, während sich die Erwartungen für die kommenden Monate leicht aufhellten. Dennoch bleibt der Ausblick insgesamt von Zurückhaltung geprägt – vor allem aufgrund der weiterhin schwachen Nachfrage. Der Auftragsbestand war erneut rückläufig, und auch die Exporterwartungen haben sich deutlich eingetrübt. Immerhin blieb die Produktion im Gegensatz zu den Vormonaten weitgehend konstant, was unter anderem durch einen spürbaren Abbau der Lagerbestände ermöglicht wurde. Die Produktionspläne bleiben allerdings vorsichtig. Angesichts der angespannten Lage befassen sich viele Unternehmen weiterhin mit Personalabbau. Nachdem die Verkaufspreise zuletzt meist stabil geblieben waren, sah sich nun ein größerer Teil der Betriebe zu Preisnachlässen gezwungen. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden drei Monaten fortsetzen.
KUNSTSTOFF
Lichtblicke bei Neuaufträgen
Im Kunststoffbereich ist der Geschäftsklimaindex erneut gestiegen. Ausschlaggebend dafür waren vor allem verbesserte Geschäftserwartungen. Der entsprechende Indikator überschritt erstmals seit längerer Zeit wieder seinen langfristigen Mittelwert – wenngleich echter Optimismus noch nicht verbreitet ist. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen etwas positiver aus. Die aufgehellte Stimmung ist nicht zuletzt auf eine verbesserte Auftragslage zurückzuführen. Es wurden mehr Neuaufträge verzeichnet, was die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand deutlich sinken ließ. Diese Entwicklung ist derzeit vor allem durch die Inlandsnachfrage getragen. Im Exportgeschäft hingegen wird aktuell eine weitgehend konstante Entwicklung erwartet. Der gestiegene Auftragseingang führte zu einer Ausweitung der Produktion. Auch die Produktionspläne für die kommenden Monate sind auf Expansion ausgerichtet. Bei der Beschäftigung bleiben die Unternehmen jedoch vorsichtig; größere Veränderungen sind derzeit nicht absehbar.
GLAS
Rückschlag beim Export
Im Glasbereich hat der Geschäftsklimaindikator weiter zugelegt. Ausschlaggebend dafür waren vor allem verbesserte Erwartungen, die deutlich weniger von Skepsis geprägt waren als in den Vormonaten. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen spürbar positiver aus. Ein wesentlicher Grund für die gestiegene Zufriedenheit ist die weiterhin sehr gute Nachfrageentwicklung – allerdings hauptsächlich im Inland. Die Exporterwartungen hingegen haben einen deutlichen Rückschlag erlitten. Vor diesem Hintergrund bleibt die Unzufriedenheit mit dem allgemeinen Auftragsbestand in vielen Unternehmen weiterhin hoch. Trotz der positiven Nachfrageentwicklung wurde die Produktion zuletzt zurückgefahren. Da die Lagerbestände zuletzt wieder stiegen, bleiben die Produktionspläne entsprechend zurückhaltend und sind eher auf Stabilität ausgerichtet. Auch die Beschäftigungsplanungen sind weiterhin defensiv und tendenziell auf Personalabbau ausgerichtet. Bei der Preisentwicklung dominieren weiterhin Aufwärtstendenzen.
HOLZ
Steigende Preise
In der holzbasierten Verpackungsindustrie setzte sich die Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimas auch im August fort. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage deutlich positiver als zuvor. Auch bei den Erwartungen zeigt sich weiterhin eine verhaltene Hoffnung, wenngleich echte Zuversicht noch nicht flächendeckend erkennbar ist. Die Nachfrage war zuletzt leicht rückläufig; es gingen weniger neue Aufträge ein. Auch die Exporterwartungen sind wieder stärker von Skepsis geprägt. Immerhin hat die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand in den vergangenen drei Monaten spürbar abgenommen. Die Produktion wurde zuletzt leicht zurückgefahren, weitere Kürzungen sind bereits angekündigt. Trotz der insgesamt noch angespannten Lage gibt es erste Anzeichen für einen vorsichtigen Beschäftigungsaufbau. In den vergangenen sechs Monaten kam es häufiger zu Preisanhebungen. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass dieser Trend noch nicht abgeschlossen ist – weitere Preissteigerungen sind bereits angekündigt.
FEINSTBLECH
Hohe Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand
Der Geschäftsklimaindex im Metallsektor konnte im August erneut deutlich zulegen. Die Verbesserung ist vor allem auf gestiegene Erwartungen zurückzuführen – hier zeigt sich zunehmend leichter Optimismus. Aber auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage fielen positiver aus. Die Nachfrage entwickelte sich insgesamt günstig. Beim Auftragsbestand besteht allerdings weiterhin deutliches Verbesserungspotenzial: Rund jedes zweite Unternehmen ist mit dem aktuellen Niveau unzufrieden. Immerhin konnten die Lagerbestände bei gleichbleibender Produktion spürbar reduziert werden. Die Exporterwartungen sind vorsichtig optimistisch. Die Produktionspläne sind leicht expansiv ausgerichtet. Beim Personalbestand herrscht aktuell jedoch wenig Bewegung – größere Veränderungen sind derzeit nicht absehbar.
