liegender Aktenordner "Ifo Geschäftsklimaindex"

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Januar 2022. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Auch die Erwartungen wurden etwas nach unten korrigiert. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zur Industrie insgesamt, wo die Zahlen aufwärts gerichtet sind. Mit Blick auf die Beschaffungsseite für Rohstoffe und Materialien hat sich die Situation zwar etwas entspannt, jedoch berichten immer noch mehr als zwei Drittel der Unternehmen von entsprechenden Problemen. Preiserhöhungen bleiben somit auf der Agenda.

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PAPIER

Wenig Nachfragedynamik

Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindex leicht gesunken. Die Unternehmen waren etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert leicht optimistisch. Die Nachfrage entwickelt hingegen gegenwärtig wenig Schwung. Der Auftragsbestand konnte nicht zulegen. Entsprechend nahm die Zufriedenheit diesbezüglich etwas ab. Mit Blick auf das Ausland stellt sich dies jedoch anders dar. Die Exporterwartungen konnten nach einem kleinen Dämpfer im Dezember wieder deutlich zulegen. Auch deshalb sind die Produktionspläne weiter auf Expansion ausgerichtet. Die Kapazitätsauslastung gab leicht von 90,9 auf 88,5 % nach. Dies ist etwas über dem langfristigen Durchschnitt von 87,4 %. Die Mitarbeiterzahl soll weiter erhöht werden. Seit knapp einem Jahr ist die Branche vermehrt auf der Suche. Mit Blick auf die Preise gab es keine Entspannung. Fast drei Viertel aller Unternehmen berichteten von vergangenen Preiserhöhungen sowie von weiteren geplanten Erhöhungen.

Diagramm Geschäftsklima Papier und Pappe

KUNSTSTOFF

Pessimistische Aussichten

Im Kunststoffbereich hat sich das Geschäftsklima verschlechtert. Die aktuelle Lage wurde von den Unternehmen schlechter beurteilt. Zudem nahm der Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate zu. Die Nachfrage entwickelte sich leicht positiv und der Auftragsbestand konnte etwas zulegen. Diese Entwicklung scheint aber vor allem inlandsgetrieben zu sein, da aus dem Ausland gegenwärtig keine Impulse erwartet werden. Die Produktion konnte kaum zulegen. Dennoch stieg die Kapazitätsauslastung von 79,3 auf 81,4 %. Sie liegt damit wieder über dem langfristen Durchschnitt von 80,0 %. Die Produktion soll weiter ausgebaut werden. Die Mitarbeiterzahl soll weiter erhöht werden, jedoch etwas zurückhaltender als noch zum Jahresende 2021. Knapp jedes zweite Unternehmen hat zuletzt die Preise erhöht. Weitere Anpassungen nach oben sind angekündigt, wenn auch weniger stark als zuletzt.

Diagramm Geschäftsklima Kunststoff

GLAS

Leere Lagerbestände

Im Bereich Glasherstellung ist das Geschäftsklima unverändert geblieben. Während die Einschätzungen zur aktuellen Lage auf hohem Niveau etwas nachgaben, fielen die Erwartungen optimistischer aus. Die Nachfrage konnte an Dynamik zulegen. Dies spiegelt sich einerseits in einem gestiegenen Auftragsbestand wider, zum anderen wurde ein Teil der Nachfrage auch aus den Lagerbeständen bedient. Diese haben sich merklich geleert. Auch aus dem Ausland werden weitere Aufträge erwartet. Die Produktion konnte jedoch nicht gesteigert werden. Trotzdem stieg die Kapazitätsauslastung von 87,4 auf 90,4 %. Das sind 3,3 Prozentpunkte mehr als der historische Mittelwert. Preiserhöhungen waren und bleiben auf der Agenda der Unternehmen.

Diagramm Geschäftsklima Glas

HOLZ

Rückläufige Nachfrage

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz ist der Geschäftsklimaindex konstant geblieben. Die Unternehmen waren etwas zufriedener mit der aktuellen Lage, jedoch etwas pessimistischer mit Blick auf die kommenden Monate. Die Nachfrage entwickelt sich seit drei Monate leicht rückläufig. Dies lässt sich auch entsprechend am Auftragsbestand ablesen. Die Zufriedenheit mit selbigen hat merklich abgenommen. Die Produktion blieb weitestgehend kon­stant. Die Kapazitätsauslastung stieg leicht auf 85,6 % nach 85 % im Vorquartal. Dies ist weiterhin deutlich über dem langfristigen Mittelwert von 79,2 %. Trotz schwieriger Nachfragesituation planen deutlich mehr Unternehmen, den Personalbestand zu vergrößern. Zum Jahresende gab es vermehrt Preissenkungen. Diese Entwicklung ist erstmals gestoppt. Preiserhöhungen kommen nun wieder in den Fokus, wenn auch vergleichsweise zurückhaltend im Vergleich zur Holzpreis-Rally in 2021.

Diagramm Geschäftsklima Holz

FEINSTBLECH

Abnehmende Zufriedenheit

Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich ist erneut gesunken. Treiber dieser Entwicklung war vor allem eine weniger gute Geschäftslage. Diese liegt aber weiterhin deutlich über ihrem langfristigen Mittelwert. Auch die Geschäftserwartungen gaben etwas nach und sind leicht pessimistisch ausgerichtet. Die Nachfrage und der Auftragsbestand konnten etwas zulegen. Insbesondere der Blick ins Ausland ist vielversprechend. Die Produktion blieb nahezu unverändert. Die Kapazitätsauslastung gab 5,7 Punkte nach und liegt nun bei 80,0 %. Der langfristige Durchschnitt notiert bei 76,6 %. Die Produktionspläne deuten jedoch auf eine eher rückläufige Entwicklung hin. Die Anzahl der Beschäftigten soll ausgeweitet werden. Zuletzt erhöhten deutlich mehr Unternehmen ihre Verkaufspreise. Dieser Prozess wird sich die nächsten drei Monate fortsetzen.

Diagramm Geschäftsklima Metall

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