Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Mai 2022. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Zudem fielen die Erwartungen deutlich pessimistischer aus als zuletzt. Es herrscht weiterhin eine hohe Unsicherheit unter den Unternehmen. Die Schließung von Häfen in China hat die Beschaffungsproblematik bei vielen Unternehmen nochmals verschärft. Zudem gehen sie davon aus, dass die Lieferketten weiter unter starkem Druck stehen. Preiserhöhungen halten viele Firmen weiterhin für unvermeidbar.

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PAPIER

Sinkender Auftragsbestand

Im Bereich Papier und Kartonagen ist der Geschäftsklimaindex erneut deutlich gesunken. Die Unternehmen waren mit ihrer aktuellen Lage weniger zufrieden. Der Lageindex liegt aber noch über dem langfristigen Mittelwert. Dies gilt nicht für den Erwartungsindex, welcher erneut merklich nachgab. Es herrscht weiterhin ein großer Pessimismus mit Blick auf die kommenden Monate. Die Nachfrage verlor weiter an Schwung und viele Unternehmen berichteten von sinkenden Auftragsbeständen. Die Auslandsumsätze sollen jedoch ungefähr konstant bleiben. Infolgedessen nahm die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand merklich ab. Die Produktion wurde ungefähr konstant gehalten. Im Moment gibt es aber keine Pläne, die Produktion in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Nach einer gewissen Skepsis im Vormonat sind die Beschäftigungsaussichten leicht positiv. Nachdem im April nahezu alle Unternehmen die Preise erhöht haben, ist der Anteil auf 80 % gesunken. Weiterhin planen zwei Drittel, auch in den kommenden Monaten, an der Preisschraube zu drehen.

Diagramm Geschäftsklima Papier und Pappe
(Bild: .)

KUNSTSTOFF

Expansive Produktionspläne

Im Kunststoffbereich hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Dies war erneut auf pessimistischere Erwartungen zurückzuführen. Aber auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen schlechter aus. Die Nachfrage lässt jeglichen Schwung vermissen. Entsprechend entwickelte auch der Auftragsbestand keine Dynamik. Auch beim Export werden im Moment keine Impulse erwartet. Deshalb zeigte sich vermehrt eine Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand, auch weil die Lagerbestände weiter anstiegen. Die Produktion war vereinzelt rückläufig. Die Pläne für die kommenden Monate sind jedoch expansiv ausgerichtet. Dementsprechend soll auch neues Personal eingestellt werden. Preiserhöhungen bleiben ein dominantes Thema, wenn auch weniger stark ausgeprägt als in den anderen Verpackungszweigen.

Diagramm Geschäftsklima Kunststoff

GLAS

Gut laufende Geschäfte

Im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindikator leicht gesunken. Dies war auf pessimistischere Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage wurde von den Unternehmen hingegen als merklich besser eingeschätzt. Die Glashersteller stellen somit eher eine Ausnahme im Verpackungsbereich dar. Die Nachfrage verlor aber merklich an Schwung. Der Auftragsbestand konnte dennoch zulegen. Auch aus dem Ausland werden neue Aufträge erwartet. Die Lagerbestände gelten weiterhin als geräumt. Die Produktion konnte leicht ausgeweitet werden. Der Ausblick ist aber vorsichtig, nur vereinzelt sind Produktionssteigerungen angekündigt. Die Unternehmen planen weiterhin, den Personalbestand zu erhöhen. Fast 90 % der befragten Firmen haben im Vormonat die Preise erhöht und planen dies in den kommenden drei Monaten.

Diagramm Geschäftsklima Glas

HOLZ

Sinkender Auftragsbestand

In der Verpackungsindustrie basierend auf Holz ist der Geschäftsklimaindex nahezu unverändert geblieben. Auf der einen Seite waren die Unternehmen zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auf der anderen Seite blicken sie pessimistischer auf die kommenden Monate. Die Nachfrage verlor deutlich an Schwung. Dies spiegelte sich teilweise in einem rückläufigen Auftragsbestand. Insbesondere der Blick ins Ausland bereitet vielen Unternehmen Sorgen. Die Produktion wurde weitestgehend konstant gehalten. Die Produktionspläne sehen gegenwärtig einen Rückgang vor. Dennoch planen die Unternehmen, mehr Mitarbeiter einzustellen. Mehr als 90 % der Unternehmen haben zuletzt die Preise erhöht. Ein ähnlicher Anteil hält dies auch für die kommenden Monate für unvermeidlich.

Diagramm Geschäftsklima Holz

FEINSTBLECH

Steigende Produktion

Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich hat nachgegeben. Die Unternehmen korrigierten sowohl ihre Lageurteile als auch die Erwartungen nach unten. Die Nachfrage entwickelt sich aber deutlich expansiver. Zudem konnten die Unternehmen viele neue Aufträge verbuchen. Dies gilt sowohl für das Inland als auch das Ausland. Dementsprechend nahm der Auftragsbestand merklich zu. Die Produktion konnte vielerorts deutlich gesteigert wer-den. Auch die Produktionspläne deuten auf eine Expansion hin. Bei der Beschäftigung zeichnet sich gegenwärtig wenig Dynamik ab. Knapp 50 % der Unternehmen berichte-ten von Preiserhöhungen. Auch für die Zukunft sind vermehrt Preiserhöhungen angekündigt.

Diagramm Geschäftsklima Metall

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