Aktenordner ifo Geschäftsklimaindex

Geschäftsklimaindex im Verpackungssektor, Januar 2023. (Bild: MQ-Illustrations – stock.adobe.com)

Der Ausblick auf die kommenden Monate hellte sich hingegen etwas auf. Die Probleme bei den Vorprodukten und Rohmaterialien verringerten sich weiter. Größere Anspannungen bei den Lieferketten zeichnen sich im Moment nicht ab.

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PAPIER

Grafik Papier

Große Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand

Im Bereich Papier und Kartonagen konnte der Abwärtstrend beim Geschäftsklimaindex nicht gestoppt werden. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Die Erwartungen hellten sich hingegen etwas auf, sind aber weiterhin von einem großen Pessimismus gekennzeichnet. Die Nachfrage entwickelte sich äußerst schlecht. Es kamen erneut weniger Aufträge rein, dies gilt sowohl für das In- als auch das Ausland. Die Exporterwartungen fielen auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Die Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand hat nochmals merklich zugenommen. Die Produktion war erneut vielerorts rückläufig. Die Kapazitätsauslastung ist minimal auf 82,4 % gefallen. Dies ist deutlich unterhalb des langfristigen Mittelwerts von 87,3 %. Aufgrund der schlechten Auftragslage gehen die Unternehmen auch weiterhin von Produktionskürzungen aus. Auch der Personalbestand soll verringert werden. Zudem sind Preissenkungen angekündigt.

KUNSTSTOFF

Grafik Kunststoff

Rückläufige Kapazitätsauslastung

Im Kunststoffbereich konnte die Verbesserung des Geschäftsklimas vom Vormonat bestätigt werden. Dies war vor allem auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage fielen hingegen leicht weniger gut aus. Die Nachfragesituation hat sich etwas gebessert, dennoch wurden etwas weniger neue Aufträge verbucht. Mit Blick auf das Ausland werden sinkende Umsätze erwartet. Auch deshalb kommt langsam eine leichte Unzufriedenheit mit Blick auf den Auftragsbestand auf. Die Produktion blieb größtenteils unverändert. Die Kapazitätsauslastung ist auf 80,1 % gefallen, nach 81,2 % im Vorquartal. Damit liegt sie nahezu genau auf dem langfristigen Mittelwert. Die Produktionspläne sehen gegenwärtig keine größeren Änderungen in den kommenden drei Monaten vor. Gleiches gilt auch für die Anzahl der Mitarbeiter. Nachdem viele Unternehmen noch mit steigenden Verkaufspreisen gerechnet hatten, planen sie nun kaum noch mit Erhöhungen.

GLAS

Grafik Glas

Preise sollen weiter steigen

Im Bereich Glasherstellung ist der Geschäftsklimaindex gestiegen. Unter den Unternehmen reduzierte sich die Anzahl der negativen Stimmen mit Blick auf die kommenden Monate. Dennoch ist in der Branche noch eine gewisse Skepsis zu spüren. Die aktuelle Lage wurde etwas weniger gut eingeschätzt. Die Nachfrage entwickelte keine große Dynamik. Es gab jedoch Firmen, die von rückläufigen Neuaufträgen berichteten. Die Exporterwartungen drehten erstmals seit mehr als einem Jahr in den negativen Bereich. Dementsprechend nahm auch die Zufriedenheit mit dem Auftragsbestand ab. Vermehrt berichteten Unternehmen von Produktionskürzungen im Vormonat. Dementsprechend sank auch die Kapazitätsauslastung von 92,8 auf 90,7 %. Dies ist aber noch mehr als der langfristige Mittelwert von 87,2 %. Zuletzt erhöhten die Unternehmen wieder vermehrt ihre Verkaufspreise. Dies soll sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen.

HOLZ

Grafik Holz

Sinkende Verkaufspreise

In der Verpackungsindustrie mit Holz hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Auf der einen Seite waren die Unternehmer weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Positive und negative Einschätzungen halten sich hier gegenwärtig in etwa die Waage. Auf der anderen Seite stieg der Erwartungsindex. In der Branche herrscht aber weiterhin ein großer Pessimismus. Die Nachfrage war wieder rückläufig, aber weniger stark als in den Monaten zuvor. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Auftragsbestand. Auch aus dem Ausland kamen weniger Aufträge rein. Die Produktion gab erneut nach. Die Kapazitätsauslastung sank merklich auf 81,5 %, nachdem sie im vierten Quartal 2022 noch bei 86,4 % gelegen hatte. Der langfristige Mittelwert beträgt 79,4 %. Viele Unternehmen haben in den letzten drei Monaten ihre Verkaufspreise gesenkt. Aufgrund der schlechten Auftragslage wird sich die Entwicklung in den kommenden drei Monaten weiterhin fortsetzen.

FEINSTBLECH

Grafik Metall

Schwierige Nachfragesituation

Der Geschäftsklimaindikator im Metallbereich ist gesunken. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem die Urteile zur aktuellen Lage, welche merklich schlechter ausfielen. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert pessimistisch. Nachdem sich im Vormonat die Nachfragesituation zu entspannen schien, kam es nun wieder zu einem Rückschlag. Es wurden weniger Neuaufträge vermeldet. Dies gilt vor allem für das Inland. Mit Blick ins Ausland ist die Situation weitestgehend stabil. Die Produktion war leicht rückläufig. Die Kapazitätsauslastung sank um rund fünf Prozentpunkte und liegt nun bei 77,1 %. Dies ist knapp oberhalb des langfristigen Mittelwertes. Im Vormonat wurden von vielen Unternehmen die Preise erhöht. Für die kommenden drei Monate ist aber eher von einer Konstanz dieser auszugehen.

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