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(Bild: Heidelberg)

Zunächst sollen am Innovation Lab in Heidelberg entwickelte Sensoren für den Einsatz in der Zahnmedizintechnik gedruckt werden.  Auf dem High-Tech-Campus von Heidelberg sollen künftig mit modernster Drucktechnik dann auch Sensoren für digitale Anwendungen insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen und Logistik sowie Einzelhandel, oder der Automobilindustrie produziert werden.

„Der Einstieg in die Entwicklung und industrielle Produktion gedruckter und organischer Elektronik ist ein Meilenstein für Heidelberg und den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagte Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Wir sehen für uns als Betreiber dieser Produktion von High-Tech-Sensoren Wachstumschancen im zwei bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.“

Mit dem künftigen industriellen Druck organischer Elektronik sowie der Soft- und Hardwareentwicklung gelingt dem deutschen Maschinenbauer eine Premiere, die die Digitalisierung in großen Schritten voranbringen wird. Durch die neue Drucktechnik von Sensoren setzt sich die deutsche High-Tech-Industrie in diesem Entwicklungsbereich an die Weltspitze. Für Heidelberg bieten sich mit der Einführung dieser neuen Technologie als Betreiber umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten: das Drucken von Sensoren im industriellen Maßstab, Kilometer um Kilometer im Reinraum. Die Technologie und die Bandbreite an Leistung sind in dieser Form aktuell weltweit einzigartig.

Chancen für vielfältige neue digitale Geschäftsmodelle 4.0

Gedruckte und organische Elektronik ist eine innovative Technologie zur Produktion von Sensoren auf der Grundlage von leitfähigen Tinten und funktionalen Materialien. Integriert in „wireless sensor nodes“ (Sensoren und deren Kommunikationsknotenpunkte) sind sie ein relevanter Grundstein für die Anwendungsbereiche Industrie 4.0 und des Internet of Things. Letztendlich wird die neue Drucktechnik bereits bestehende digitale Geschäftsmodelle erweitern und vor allem die Entwicklung neuer intelligenter Produkte anstoßen. Schon gibt es großen Bedarf insbesondere im Gesundheitswesen und der Logistik sowie auch im Einzelhandel, in der Automobilindustrie, in der Unterhaltungselektronik, bei tragbaren Technologien oder in der Gebäudeautomation.

Verbraucher profitieren von der neuen kostengünstigen Technologie

Verbraucher profitieren von der gedruckten und organischen Elektronik, die oft auch als „green electronics“ bezeichnet wird. Ihre energieeffiziente Produktionsweise, der ressourcenschonende Materialeinsatz und die industrielle Serienfertigung stehen zudem für gleichbleibende Qualität in hohen Stückzahlen zu relativ geringen Kosten und sind entscheidende Voraussetzungen für den Erfolg im internationalen Wettbewerb. Hiermit will sich Heidelberg einen Spitzenplatz in der digitalen Zukunft sichern.

Frühzeitige Förderung durch Bundesregierung macht Erfolg möglich

Der aktuelle Erfolg ist das Ergebnis jahrelanger Grundlagenforschungen deutscher und internationaler Wissenschaftler an der Heidelberger InnovationLab GmbH (iL), an dem die DAX-Konzerne BASF und SAP, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie und die Heidelberger Druckmaschinen beteiligt sind. Die iL GmbH startete 2008 nach der erfolgreichen Bewerbung für den von der Bundesregierung ausgerufenen Spitzencluster-Wettbewerb. Der Wirtschaftsingenieur Luat Nguyen führt heute die Plattform für Wissenstransfer, Forschung und Entwicklung von gedruckter und organischer Elektronik. Kooperationen mit Unternehmen und Start-Ups aus aller Welt stehen dabei an erster Stelle. Mit ihnen entwickeln die Wissenschaftler am InnovationLab neue Materialien, Prozesse und funktionale Produkte, die sie dann mit dem Partner Heidelberg zur Industriereife bringen.

Hohes Marktpotenzial

IL GmbH und Heidelberg  wollen eine weltweit führende Rolle im Bereich der gedruckten Elektronik spielen. Beiden Firmen bieten sich hier mit innovativen Produkten neue Märkte und Chancen für Partnerschaften in vielfältigen Industrien. Nach Einschätzung von Fachleuten ist das wirtschaftliche Potenzial für gedruckte Sensoren gewaltig. In den nächsten zehn Jahren prognostizieren sie einen Umsatz von bis zu einer Milliarde Euro.

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