Besucher der Messe Frankfurt

Die IFFA erweitert ihre Produktnomenklatur und präsentiert Technologien und Lösungen für pflanzlichen Fleischersatz und alternative Proteine. (Bild: Messe Frankfurt)

Damit erweitert die IFFA zum ersten Mal in der über 70-jährigen Tradition ihre Produktnomenklatur und präsentiert Technologien und Lösungen für pflanzlichen Fleischersatz und alternative Proteine. Mindestens 200 Aussteller der IFFA bieten Produkte für die Herstellung von Fleischalternativen an.

Die traditionell hohe Internationalität der IFFA ist auch in diesem Jahr garantiert: Über 60 % der angemeldeten Unternehmen kommen aus dem Ausland. Stark vertreten sind neben deutschen Firmen Aussteller aus Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz und Polen.

Die IFFA musste nicht, wie so viele andere Messen, coronabedingt aussetzen, sondern befindet sich in ihrem regulären Turnus. Allerdings wird die internationale Krisenlage ihren Einfluss auf die Messe haben.

Nicht vertreten sein werden Aussteller aus Russland und Belarus. Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt sagt auf der Pressekonferenz zur IFFA: „Die Messe Frankfurt trägt die Sanktionen der Bundesregierung mit. Das bedeutet, dass wir die sechs angemeldeten russischen Aussteller von der Teilnahme ausschließen und das Besuchermarketing und Ticketing in Russland gestoppt haben. Russland stellte 2019 die größte Gruppe unter den Besuchern aus dem Ausland.“

Der VDMA vermeldet, dass die deutsche Produktion von Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im Jahr 2021 nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes um 6 % auf knapp 15 Mrd. Euro zulegte. Damit erreicht der Branchenumsatz des viertgrößten Maschinenbaufachzweigs fast wieder das Vorkrisenniveau von 2019. „Der Umsatz mit Prozesstechnik für die Fleisch- und Proteinindustrie ist gegen den Trend und trotz der schwierigen Bedingungen im ersten Corona-Jahr 2020 mit rund 1,2 Mrd. Euro stabil geblieben. 2021 wird das Wachstum unserer Branche voraussichtlich bei rund 6 % liegen“, sagt Klaus Schröter, Vorsitzender des IFFA-Beirats und Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Fleischverarbeitungsmaschinen. Auch für den Bereich Verpackungsmaschinen sieht er einen Zuwachs in gleicher Größenordnung.

Inlandsnachfrage und Exportmärkte

Wolfgang Marzin
Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt. (Bild: Messe Frankfurt)

Sowohl im Jahr 2020 wie auch im Jahr 2021 konnten sich die Maschinenhersteller über eine anhaltend hohe Investitionstätigkeit im Inland freuen. 2020 investierten die Unternehmen 356 Mio. Euro allein in Verarbeitungsmaschinen (plus 2 %). Davon entfielen 73 Mio. Euro auf Importe.

Im Jahr 2021 sind die inländischen Verkäufe nach Schätzungen des VDMA um etwa 3 % über das Vorjahresniveau gestiegen. „Niedrige Zinsen, KFW-Fördermöglichkeiten für Prozess- und Verfahrensumstellungen, die zu Energie- und Ressourceneinsparungen führen, sowie Investitionen in Automatisierungslösungen und Kapazitätsaufbau haben starke Impulse gegeben“, kommentiert Schröter die Geschäftsentwicklung im Jahr 2021.

Mit Blick auf das Auslandsgeschäft stach 2021 insbesondere der ohnehin wichtigste Auslandsmarkt USA durch einen Nachfrageanstieg von über 23 % hervor. Maschinen im Wert von mehr als 100 Mio. Euro gingen 2021 von Deutschland in die USA.

„In der US-amerikanischen Lebensmittelindustrie ist es sehr schwierig, qualifiziertes Bedienpersonal zu bekommen. Das zwingt die Unternehmen, in moderne Technologien und Automatisierungslösungen für die sichere und stabile Produktion zu investieren. Und die Coronapandemie hat diesen Trend noch verstärkt“, erläutert Klaus Schröter die dynamische Entwicklung im amerikanischen Markt.

Neben den USA gab es auch deutliche Impulse aus einzelnen Überseemärkten, so zum Beispiel aus China, Brasilien und Australien, um nur einige zu nennen.
Die deutschen Lieferungen in viele europäischen Länder hingegen gingen 2021 zurück und fielen unter das sehr hohe Vorjahresniveau. So wurden deutlich weniger Maschinen nach Frankreich, Spanien, in das Vereinigte Königreich oder nach Russland geliefert. Unter dem Strich stiegen die Auslandslieferungen im Jahr 2021 um rund 3 % über den hohen Vorjahreswert.

Lieferkettenstörungen und Fachkräftemangel

Klaus Schröter
Klaus Schröter, Vorsitzender der VDMA-Fachabteilung Fleischverarbeitungsmaschinen. (Bild: VDMA)

Gravierende Konjunkturbremse war 2021 und ist weiterhin die anhaltenden Störungen der Lieferketten. Laut VDMA-Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen sind Elektrokomponenten nach wie vor am stärksten betroffen, gefolgt von Kunststoffen und Gummi sowie Metallen und Metallerzeugnissen. Hinzu kommen Störungen in der Logistik und deutliche Verteuerungen der Transportkosten. „Der Nickelpreis geht momentan durch die Decke“, so Schröter. Das habe großen Einfluss auf die Edelstahlproduktion.

„Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, aber die Lieferengpässe und Knappheiten an den Material- und Beschaffungsmärkten werden noch einige Monate lang die Produktion behindern. Ebenfalls Sorge bereiten die Preissteigerungen bei Energie und Materialien, auch hier sind alle Maschinenbauer in Deutschland und Europa herausgefordert“, erklärt Schröter.

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