Das Besondere der Messe, die regulär alle drei Jahre ihre Pforten öffnet: Ihre Aussteller decken die komplette Wertschöpfungskette ab – von Prozesstechnologie über Abfüll- und Verpackungstechnik bis hin zur Lebensmittelsicherheit, von Packstoffen über Digitalisierung bis hin zur Intralogistik. Unter dem Leitthema „Responsibility“ finden sich gleichermaßen recyclingfähige Packmittel, ökologische Produkte sowie auf Effizienz getrimmte Verpackungslinien.
Eine der spannendsten Fragen auf der Messe lautet: Was ist das „optimale“ Verpackungsmaterial? Mit dem New Green Deal der Europäischen Union gesellen sich zum Wunsch nach weniger und leichteren Verpackungen zusätzlich die Anforderungen an die Recyclingfähigkeit. Spätestens bis zum Jahr 2030 sollen alle nicht recycelbaren Stoffe aus den Verpackungen verbannt werden. Besonders Mehrschichtfolien, die eine hohe Schutzfunktion bieten, stehen im Fokus. Sie stellen eine große Herausforderung dar, denn die unterschiedlichen Materialien müssen erst aufwendig getrennt und anschließend separat aufgearbeitet werden.
Daten und Fakten
- Messe: Anuga Foodtec 2024, Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
- Turnus: alle drei Jahre
- Datum der Veranstaltung: 19.-22.03.2024
- Veranstalter: Koelnmesse GmbH
- fachlicher und ideeller Träger: DLG e. V. Frankfurt; weitere ideelle Träger: AIBI – Association Internationale de la Boulangerie – Verband Deutscher Großbäckereien
- Ort: Koelnmesse
- Öffnungszeiten:
für Aussteller: 19.-21.03.2024 von 08:00 bis 19:00 Uhr, am 22.03.2024 von 08:00 bis 17:00 Uhr;
für Besucher: 19.-21.03.2022 von 09:00 bis 18:00 Uhr,
am 22.03.2024 von 09:00 bis 16:00 Uhr
Papier und Monofolien im Vorteil
Gefordert sind mehr denn je ressourcenschonende Lösungen, die das Lebensmittel zuverlässig schützen: Das heißt für viele Aussteller konkret: mehr Papier statt Kunststoff, mehr recycelbare Monomaterialien statt Multilayerfolien. Dabei spielen die Barriere- oder Siegeleigenschaften eine wichtige Rolle. Funktionale Papiere mit einem hohen Anteil erneuerbarer Rohstoffe, die Spezialbeschichtungen oder Laminierungen überflüssig machen, und im Papierkreislauf recycelt werden können, stehen hier im Mittelpunkt. Mit integrierten Barrieren gegen Sauerstoff, Wasserdampf und Fett sorgen sie dafür, dass die Qualität der verpackten Lebensmittel erhalten bleibt. Andere Papiere sind rückseitig mit einer Dispersion versehen, die eine gute Heißsiegelfähigkeit bieten. Sie eignen sich für Multipacks und solche Lebensmittel, die keinen besonderen Schutz benötigen – wie Bonbons oder Kleingebäck.
Richtig designt, sind auch Kunststoffverpackungen recycelbar. Die Aussteller zeigen ein breites Angebot an Monomaterialien, Folien aus erneuerbaren Ressourcen sowie besonders dünnen Strukturen. Als echte Einstofflösungen lassen sie sich den entsprechenden Wertstoffkreisläufen zuführen.
Mehr Flexibilität und Multifunktionalität
Die Verpackungsmaschinenbauer reagieren nicht zuletzt mit Flexibilität auf die Anforderungen nach mehr Nachhaltigkeit. Damit Schlauchbeutel aus faserbasierten Folien bei hoher Taktzahl mit der Maschinenleistung von Kunststoffschlauchbeuteln mithalten können, wird beispielsweise die Reißfestigkeit der Siegelnaht genauestens unter die Lupe genommen.
Mit den Hochleistungsverpackungsmaschinen der jüngsten Generation lassen sich Schlauchbeutel aus Barrierepapier mit integrierter Heißsiegelfähigkeit und einem Papieranteil von über 95 % herstellen – zum einen mittels gängigem Kaltsiegelverfahren, zum anderen per weitaus komplexerem Heißsiegelverfahren. Konnten Bestandsmaschinen diese bisher nicht verarbeiten, lösen spezielle Nachrüstkits mittlerweile das Problem. Lebensmittelhersteller können damit zwischen Papier und Monostrukturen wechseln, die auf Polypropylen oder Polyethylen basieren.
Nahtlos automatisiertes Verpacken
Nur wenn Verpackung und Anlage perfekt aufeinander abgestimmt sind, können die Prozesse in der Lebensmittelproduktion effizient und mit hoher Leistung ablaufen. Bei der Konzeption vollautomatisierter und robotergestützter Verpackungsmaschinen richtet sich der Blick deshalb nicht mehr nur auf die Primär- und Sekundärverpackung, sondern zunehmend auch auf die vor- und nachgelagerten Prozesse. Lebensmittelhersteller brauchen hochflexible Anlagen, die einfache und schnelle Formatwechsel erlauben und anschließend umgehend wieder einsatzbereit sind.
Für alle Verpackungsprozesse wie Schachtelzuschnitte aufrichten, Gruppieren und Toploading sowie für Verschließen und Kennzeichnen kommen bewährte Standardmodule zum Einsatz. Soll das Produkt wahlweise zuerst in ein Karton- oder Kunststoff-Tray gelegt werden, so kann diese Funktion einfach mit einer zusätzlichen Teilmaschine realisiert werden.
Dahinter verbirgt sich ein Maschinenkonzept, das der Plug-and-play-Philosophie auch dann folgt, wenn es darum geht, platzsparende End-of-line-Lösungen anzuhängen, um den gesamten Prozess nahtlos abzubilden. Selbst Fremdaggregate, die Aufgaben wie Etikettieren und Palettieren übernehmen, lassen sich integrieren und über ein einziges Human-Machine-Interface bedienen.