„Im Prinzip gilt für unsere Prozessstrategie, was auch für das Stanzen gilt: Wir nehmen alles weg, was für die Wertschöpfung der Produkte nicht unbedingt erforderlich ist, und nähern uns so einem perfekten, schlanken Endergebnis,“ erklärt Michael Deronja, Geschäftsführer der Karl Knauer KG. Für die „Gesamtstrategie Stanzen“ von Karl Knauer bedeutet das, dass bis 2023 in eine neue Maschinengeneration investiert und dabei die Anzahl der Anlagen von fünf auf vier reduziert wird. Nach Abschluss des Umbaus der Stanzabteilung wird sich die Produktivität, das heißt der Bogenausstoß, um 20 Prozent gesteigert haben und jeweils zwei hochmoderne Maschinen im 3b-Format und 6er-Format zur Verfügung stehen. „Wir haben bereits 2019 im 1. Ausbauschritt das Herzstück der Stanzabteilung durch eine neue Bobst Stanzmaschine Typ Expertcut 145 PER ersetzt und nun – in Phase 2 der Modernisierung – die Bobst Mastercut 106 PER 3.0 als zweite neue Maschine erfolgreich implementiert und in Betrieb genommen. Last but not least wird bis 2023 im letzten Schritt des Ausbauplans die dritte neue Stanzmaschine implementiert.“
Mit Highspeed und kurzen Rüstzeiten zu mehr Effizienz
Was so einfach klingt, ist und war mit einem enormen finanziellen, logistischen und personellen Aufwand verbunden. Denn die zweite neue Anlage für die Stanzabteilung wiegt zwar nur etwa die Hälfte der 2019 angeschafften „Expertcut 145“, aber immer noch stolze 32 Tonnen. Die Einbringung und Montage der neuen Anlage dauerte rund fünf Wochen und forderte sowohl vom Karl Knauer- wie auch vom Bobst-Team höchste Konzentration. Nach der Montage und der erfolgreichen Testphase kann das neue Schwergewicht bei Karl Knauer nun auch im Betrieb mit wegweisenden Leistungsparametern punkten. So setzt die Mastercut 106 PER 3.0 nach Unternehmens- und Herstellerangaben mit einer Geschwindigkeit von 11.000 Bogen pro Stunde nicht nur in Bezug auf Produktivität, sondern auch in Sachen Wirtschaftlichkeit einen neuen Maßstab in der Verpackungsbranche. Gleichzeitig bietet sie innovative Funktionen, die die Einrichtung, Bedienung, Präzision und Zuverlässigkeit deutlich vereinfachen. Damit das Stanzteam von Karl Knauer alle Features und Optionen nutzen kann, war eine intensive Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nötig, die parallel zur Montage und Inbetriebnahme stattfand.
Enge Taktung bei Betrieb und weiterem Umbau
Neben der Einarbeitung und Schulung des Teams der Stanzabteilung wurde in Zusammenarbeit mit Bobst auch das künftige Rüstdrehbuch erarbeitet. Dies ist erforderlich, um bei der neuen Anlage eine optimierte, deutlich verkürzte Rüstzeit erzielen zu können. Und dies ist wichtig, denn wie überall gilt: Zeit ist Geld und selten zu viel da. Auch bei der Karl Knauer KG könnte der Tag mehr Stunden haben. Denn nach dem Anlaufen der stabilen Produktion der Mastercut 106 PER 3.0 soll ab Juli 2021 die Demontage der nicht mehr benötigten Vorgängermaschine begonnen werden. Und dann stehen die Vorbereitungen für die Endphase des Umbaus an. Bis 2023 wird auch die dritte neue Anlage am Standort in Biberach stehen und dafür sorgen, dass neben Volumenaufträgen auch Kleinauflagen zu wirtschaftlichen Konditionen in Deutschland gefertigt werden können.