Drei Mahlzeiten am Tag – das war einmal. Die wachsende Nachfrage der Verbraucher von heute nach Snacks und Zwischenmahlzeiten für unterwegs löst schrittweise dieses traditionelle Essverhalten ab. Besonders deutlich ist dieser Trend in der Millennium-Generation zu spüren. Doch auch andere Altersgruppen schätzen die Convenience von Snacks. Laut dem Bericht „Global Food and Drink Trends" für 2017 von Mintel stieg die Zahl neu eingeführter, speziell als Zwischenmahlzeit für unterwegs angepriesener Lebensmittel und Getränke im Jahr 2016 weltweit um 54 Prozent. Ein Trend mit Zukunft! In bestimmten Regionen haben jedoch politische Unsicherheiten zu einem wirtschaftlichen Rückgang geführt und so auch die Nachfrage nach verpackten Konsumgütern gebremst. Potenziell am stärksten betroffen sind impulsiv gekaufte Produkte, beispielsweise Kekse und Schokolade, da die Kunden in den betroffenen Regionen voraussichtlich zu günstigeren Optionen wechseln werden. Um ihre Ausgaben zu reduzieren, können Verbraucher beispielsweise auf Snacks in Portionspackungen zurückgreifen. Ob Müsliriegel zwischen Frühstück und Mittagessen, ein Snack zum Film im Kreis der Familie oder ein Leckerbissen am Nachmittag – Hersteller sollten diese Produkte in entsprechenden Formaten anbieten.
Verbindung von Flexibität und Rentabilität
Kekse und Cracker zählen nach wie vor zu den beliebtesten Snacks weltweit. Aufbauend auf jahrzehntelanger Branchenerfahrung entwickelt Bosch Packaging Technology kontinuierlich innovative Technologien, sodass Hersteller auch zukünftig den Geschmack der Verbraucher treffen können. Eine der Schlüsselfragen von Kunden ist deshalb: „Wie können Keks-Hersteller ihre Produktion an verschiedene Formate anpassen und gleichzeitig rentabel sein?"
In enger Zusammenarbeit mit Keks-Herstellern, die angesichts aktueller Trends nach Verpackungslösungen sowohl für Einzelportionen als auch für Familienpackungen suchen, hat Bosch moderne Systeme entwickelt, die eine hohe Formatflexibiltät für Stapelpackungen ermöglichen. Bosch konzentrierte sich dabei auf drei Hauptbereiche:
1. Hohe Formatflexibilität
Bisher wurden die Konfigurationsoptionen für Verpackungen durch das Verpackungssystem begrenzt. Die Keksanzahl pro Stapel musste dabei der Anzahl der vorhandenen Magazine beziehungsweise eines Vielfachen dessen entsprechen – kein sehr flexibles Konzept. Bosch war es nun möglich, die Formatflexibilität zu erhöhen, indem das Unternehmen die Magazinzuführung unabhängig von der Produktzufuhr gestaltete. Der Smart Pile Loader (SPL) beispielsweise kann jedem Magazin eine variable Anzahl an Produkten entnehmen. Auf diese Weise sind Hersteller in der Lage, unabhängig von der Anzahl der Zufuhrbahnen, die gewünschte Stapelhöhe zu wählen (Bahnflexibilität). Zusätzlich kommt diese Technologie mit weniger Magazinen aus, wodurch Betreiber noch einmal Platz in der Produktionshalle einsparen können. Der SPL bildet dabei stets eine konsistente Anzahl an Keksen je Packung.
2. „Rightsizing" als neues Schlagwort
Keks-Hersteller benötigen mehr Flexibilität hinsichtlich der Anzahl an Produkten je Packung, um sich zeitnah an die schnelllebigen Anforderungen der Verbraucher anpassen zu können. Gemäß Euromonitor fragten ihre Kunden in den letzten Jahren hauptsächlich kleinere Verpackungen für Snacks nach – eine Tendenz, die sich weiter fortsetzen dürfte. Denn diese essen tendenziell kleinere Portionen und ernähren sich gesünder, indem sie beispielsweise auf Zucker verzichten. Kleine Verpackungen sind zudem erschwinglicher und daher besonders in aufstrebenden Volkswirtschaften beliebt. Je einfacher Hersteller die Anzahl der Produkte ändern und Sonderaktionen fahren können, desto positiver die Auswirkung auf das Geschäftsergebnis. Moderne Verpackungslösungen ermöglichen die bedarfsgerechte Produktion von Packungen, die ein bis 28 Produkte in bis zu vier Stapeln enthalten und bieten somit ein hohes Maß an Flexibilität.
3. Dynamische Flexibilität
Die Branche setzt zunehmend auf Industrie 4.0, um eine direkte Kommunikation zwischen Maschinen und eine Anpassung der Produktion in Echtzeit zu ermöglichen. Gleichzeitig arbeiten immer noch viele Hersteller mit älteren Technologien. Um einen reibungslosen Produktionsfluss zu garantieren, muss das Personal hier oft noch manuell eingreifen. Ein Beispiel ist das Beschicken der Magazine mit Keksen: Wenn in einer Vibrationsrinne nicht genügend Produkte vorhanden sind, stoppt entweder die Produktion, oder die Linie stellt unvollständige Stapel her. Daher müssen die Bediener bei älteren Systemen häufig die Zufuhr von einer Bahn auf die andere umschichten, um den Produktfluss auszugleichen.
Moderne Technologien verfügen indessen über einen automatischen Bahnausgleich, der Abweichungen in der vorgeschalteten Produktzufuhr korrigiert. Technische Störungen am Ofen können beispielsweise dazu führen, dass auf einigen Bahnen nicht genügend Produkte vorhanden sind oder manche Produkte zu stark gebacken werden. Moderne Zufuhrmagazine für Kekse erkennen automatisch und ohne bedienerseitigen Eingriff leere Einzelbahnen. Sie weisen daraufhin andere Magazine an, einen Ausgleich vorzunehmen und so einen vollständigen Stapel gemäß Rezeptvorgabe zu bilden. Dies vermeidet Ausfallzeiten und ermöglicht eine gleichbleibend hohe Produktqualität, ohne Produkt- oder Materialverschwendung.
Bedienung leicht gemacht
Flexibilität allein ist aber nicht genug. Wenn Formatwechsel zu viel Zeit in Anspruch nehmen, bevorzugen Keks-Hersteller möglicherweise Lösungen mit einer separaten Linie für jeden Verpackungsstil. Viele Hersteller bewerten Formatwechsel als das schwächste Glied im Produktionsprozess und sehen sich gezwungen, sich auf ein einziges Packungsformat für ihre Produkte zu beschränken.
Moderne Technologien, beispielsweise das neuste Stapelverpackungssystem für Kekse und Cracker („Biscuit on Pile") von Bosch, bieten zuverlässige und stabile Formatwechsel in 3-D, um zusätzlich das Risiko von Bedienerfehlern zu senken und die Verfügbarkeit zu erhöhen. Schnelle Wechsel der Konfiguration, der Größe oder der Anzahl an Keksen je Packung vereinfachen die Produktion von Chargen für Sonderaktionen.