Die Effekte sind erheblich: Unter anderem können rund 50 % Verpackungsmüll eingespart und 30 % mehr Transportvolumen pro LKW erzielt werden.
Im Sommer 2007 starteten drei Studenten aus Passau mit ihrer Geschäftsidee: ein Bio-Müsli, das individuell nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt werden kann. Seitdem hat sich das einstige Online-Startup Mymuesli zum Pionier für individualisierte Bio-Lebensmittel entwickelt und versendet heute in 9 europäische Länder sein vielseitiges Produktsortiment. Dabei verfolgt das Unternehmen eine klare Nachhaltigkeitsstrategie bei der emissions- und verpackungsärmere Versandmöglichkeiten einen wichtigen Stellenwert einnehmen.
Um seinen Versandbereich nachhaltiger aufzustellen, hat das Unternehmen 2020/21 das gesamte Verpackungssystem analysiert und neu aufgestellt. Der bisherige händische Versand von Kundenbestellungen mit vorgefertigten Kartonagen und Klebeband ist für Mymuesli nicht nur arbeits-, material- und zeitintensiv gewesen, er ermöglichte auch wenig Flexibilität, um auf kundenindividuelle Bestellumfänge einzugehen. Ebenfalls suchte man nach neuen Wegen, die Beschädigungen an den Produkt-Verpackungen während des Liefervorgangs zu reduzieren.
Vom händischen zum automatisierten Verpacken
In enger Zusammenarbeit mit dem Spezialisten für papierbasierte Verpackungslösungen Smurfit Kappa hat Mymuesli sämtliche versandbezogenen Prozesse und Arbeitsschritte ausgewertet – angefangen beim Auffalten der Versandkartonagen über das Verpacken verschiedener Frühstücksprodukte bis hin zum Verkleben und dem Versand selbst. Dabei fiel auf, dass entlang dieses gesamten Verpackungs- und Versandprozesses deutliche Optimierungspotenziale bestehen.
Boris Maschmann, CEO von Smurfit Kappa in der DACH-Region, erläutert dazu: „Die Analyse der Prozesse bei Mymuesli ergab, dass das Verpacken per Hand, angesichts der mittlerweile hohen Nachfrage nach Mymuesli-Produkten, nicht mehr effizient ist und sich Skaleneffekte nicht in voller Stärke bemerkbar machen. Wir schlugen daher vor, in eine moderne Verpackungsmaschine zu investieren. Mit dieser Lösung wird Mymuesli in Zukunft Kosten sowie Verpackungs- und Zusatzmaterial einsparen.“
Packmaterial zu sparen ist ein Weg Verpackungen nachhaltig zu machen. Wir haben dem Thema der nachhaltigen Verpackung eine ganze Fokusseite gewidmet. Erfahren Sie dort welche anderen Möglichkeiten es gibt:
Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick
Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.
Kundenindividuell und passgenau verpackt per 3D Scan
Die Wahl fiel auf die innovativste Lösung im Markt: die Verpackungsmaschine CPV-Everest der Firma Sparck Technologies, eine Hochgeschwindigkeits-Verpackungsmaschine für Endloswellpappe mit einer Kapazität von 1.100 Verpackungen pro Stunde für mehrere oder einzelne Bestellpositionen. Die CVP-Everest ist eine automatisierte Lösung, die dank integriertem 3D-Scanner passgenaue Verpackungen herstellt. Sie ist die ideale Lösung für E-Commerce-Betriebe, die mit steigenden Auftragsvolumina und Arbeitskräftemangel konfrontiert sind. Zusätzlich bietet die Maschine dank einer speziellen Boden-Deckel-Konstruktion eine Einstofflösung mit Heißleim, mit der der Karton über eine Perforation der Pappe geöffnet werden kann. Ein Klebeband zum Verschließen des Kartons wird dadurch überflüssig.
Philipp Kraiss, Co-CEO und Mitgründer von Mymuesli dazu: „Die große Erfahrung von Smurfit Kappa im Verpackungsbereich hat uns geholfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Diese resultiert aber nicht nur in einer langfristigen Investition in grünere Wertschöpfungsketten, sondern bietet auch eine schnelle Amortisierung.“
Große Einspareffekte, weniger Risiko, mehr Flexibilität
Im Frühjahr 2021 wurde die innovative Verpackungseinheit von Mymuesli erstmals im deutschen Markt in Betrieb genommen. Die dadurch erzielten Einsparungen sind erheblich: 20 % Verpackungsmaterial für den Karton und nicht mehr benötigtes Füllmaterial werden vermieden. Darüber hinaus kann der anfallende Wellpappen-Verschnitt zur Produktion neuer Wellpappe zurück ins Smurfit Kappa-Werk nach Feucht geführt werden, was nochmals zu einer Materialeinsparung von rund 30 % führt. Durch die Volumenreduzierung, optimal angepasster Paketgrößen an den Versandinhalt, passen zudem bis zu 30 % mehr Pakete in eine LKW-Ladung. Gleichzeitig wird als Nebeneffekt der maßgeschneiderten Paketformate das Risiko verringert, dass die Produkte beim Transport beschädigt werden. Zudem kann auf 13.500 Klebebandrollen pro Jahr verzichtet werden. Ebenso wichtig: Bei saisonalen oder marketingspezifischen Versandspitzen wie zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit oder zum Black Friday, kann Mymuesli dank automatisierter Verpackungsstrecke mühelos seine Kapazität erhöhen. Das Beispiel zeigt: Erhöhte Nachhaltigkeitsziele und Investitionen in innovative Technologien gehen Hand in Hand.