Mitten in der zweiten Welle ist Linhardt dabei, sich auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten. Dann, so ist man im Unternehmen überzeugt, wird das Thema Nachhaltigkeit wieder ganz vorne mitspielen. Bei den Konsumenten, und damit auch bei den Kunden des Herstellers von Tuben, Röhrchen, Zigarrenhülsen und Komplettlösungen.
Hierfür hat Linhardt im Bereich der PCR-Materialien geforscht und für seine serienreife Produktion weiterentwickelt. Ziel dieser Entwicklungsanstrengungen war es, den PCR-Anteil der Tuben immer weiter zu erhöhen, beispielsweise mit dem neu vorgestellten Sechs-Schichtverfahren. Hier erhöht sich durch das Schichtverfahren der Rezyklat-Anteil in den Mittelschichten des Tubenschlauchs, sodass empfindliche Füllgüter nur mit Virgin-Material in Kontakt kommen.
Wandstärken an den Grenzen der Physik
Noch nachhaltiger als ein erhöhter PCR-Anteil ist aber natürlich Kunststoff, der erst gar nicht zum Einsatz kommt. Und so arbeitet das Unternehmen auch daran, immer dünner werdende Wandstärken bei seinen Tuben zu realisieren. August Wanninger, Innovation & Product Development bei Linhardt, erklärt: „Bei unseren PCR-Tuben können wir aktuell Wandstärken von 500 µm anbieten, bei unseren PP-Monomaterial-Lösungen sind in der Lightweight-Variante sogar Wandstärken bis 350 µm möglich.“ Theoretisch wären, was die Barrierefähigkeit angeht, auch bis zu 250 µm möglich. „Aber bereits bei 350 µm beginnen die Tuben, eine unerwünschte Kopflastigkeit zu entwickeln“, kommentiert Wanninger.
Was HD-Druck mit Nachhaltigkeit verbindet
Außerdem wurde auch kräftig investiert. Und zwar 4,5 Mio. Euro in eine HD-Drucktechnik, mit der die jährliche Kapazität von 55 auf dann 120 Mio. Tuben steigt. Bei HD-Print handelt es sich um ein speziell entwickeltes, hochauflösendes Offset-Druckverfahren für Tuben. Es ermöglicht weiche Verläufe, fotorealistische Abbildungen in einer Rasterweite von 200 LPI und eine scharfe, saubere Druckqualität. „Damit haben wir für uns ein echtes Alleinstellungsmerkmal schaffen können“, freut sich Wanninger. Und führt weiter aus: „Damit wollen wir unsere Kunden ermuntern, von Laminat zu Kunststoff zu wechseln und damit eine verbesserte Recyclingfähigkeit ihrer Produktverpackungen zu erreichen.“ Vor allem im Bereich Beauty gibt es hier auch bereits erste Erfolgsmeldungen.