
(Bild: KBA)
Fit-at-all-Programm
Im Mittelpunkt des Programms Fit-at-all stehe die nachhaltige Stärkung der Profitabilität und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Das Kerngeschäft mit Rollen- und Bogenoffsetmaschinen müsse nachhaltig umstrukturiert und die Kapazitäten an den neuen Marktrealitäten ausgerichtet werden, so Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann. Daneben sei der Ausbau neuer Wachstumsgebiete ein Schwerpunkt des Programms.Stellenabbau
In den nächsten Monaten werde weiter an den langfristig wirkenden Kapazitäts- und Strukturmaßnahmen, dem neuen Standortkonzept und der Reduzierung der Wertschöpfungstiefe durch vermehrte Fremdvergaben außerhalb druckmaschinenspezifischer Kernkompetenzen gearbeitet. Im Zuge der Umsetzung dieser Maßnahmen werden im Konzern zwischen 1.100 und 1.500 von heute rund 6.200 Stellen wegfallen. Für etwa 700 Mitarbeiter an den Standorten Mödling, Ternitz, Trennfeld und Würzburg wurden bereits freiwillige Aufhebungs- und Altersteilzeitverträge abgeschlossen beziehungsweise mit der Arbeitnehmerseite Sozialtarifverträge und Sozialpläne vereinbart. Für das Werk in Radebeul bei Dresden gibt es eine Einigung und Regelung hinsichtlich der Reduzierung um 180 Stellen bis Mitte 2015. Die Verhandlungen über die aus Kapazitäts- und Ertragsgründen notwendige Senkung der Belegschaft am Standort Frankenthal/Pfalz um 200 Beschäftigte laufen noch. Die Personalanpassung soll laut KBA in mehreren Schritten bis Ende 2015 erfolgen. Die durch Akquisitionen im vergangenen Jahr in den Konzern gekommenen Tochtergesellschaften KBA-Flexotecnica S.p.A. und KBA-Kammann GmbH werden derzeit in den internationalen Marktauftritt integriert und sollen KBA neue Wachstumsmärkte für flexible Verpackungen und die Hohlkörper-Direktdekoration erschließen.Neue Konzern- und Führungsstruktur in Vorbereitung

KBA bereitet eine neue Konzern- und Führungsstruktur vor. Ziel sei ein dezentral organisierter, hoch flexibler Druckmaschinenkonzern. Demnach sollen unter dem Dach der Koenig & Bauer AG Einheiten für die Bereiche Produktion, Bogenoffsetmaschinen, Rollenoffsetmaschinen und Spezialmaschinen das operative Geschäft mit klarer Ergebnisverantwortung erledigen. Bei KBA spricht man hier von Produkthäusern und erwartet sich von der Schaffung eindeutiger Verantwortungsbereiche mehr Transparenz und strategische Flexibilität. Eine neue Organisationsstruktur innerhalb der AG wurde zum 1. Mai 2014 festgelegt. Organisatorisch ist neben dem Produkthaus Bogen (Bogenoffset in Radebeul) auch ein Produkthaus Rolle (Rollenoffset in Würzburg, ohne Sondermaschinen) entstanden. Ein tragfähiges Konzept zur gesellschaftsrechtlichen Umsetzung der neuen Konzernstruktur inklusive der Anpassung der Konzernberichterstattung soll der Hauptversammlung im nächsten Jahr zur Genehmigung vorgelegt werden. Vorher müssen noch steuerliche und rechtliche Fragen geklärt sowie Finanz- und IT-Themen gelöst werden. Die derzeitigen, vorwiegend auf Spezialmärkten tätigen Tochtergesellschaften dagegen seien schon weitgehend als eigenverantwortliche Geschäftseinheiten aufgestellt.