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(Bild: Startus Insights)

Pharmazeutische Standardfolien

Pharmazeutische Produkte sind hochreaktiv, das heißt Hitze, Licht, Luft und Feuchtigkeit wirken sich negativ auf ihre Wirksamkeit aus. Daher werden Medizinprodukte in Behältern oder Blistern isoliert, die bei oder unter Raumtemperatur aufbewahrt werden. Gleichzeitig verursachen minderwertige Verpackungen oder schlechte Handhabung eine erhebliche Menge an Medikamentenabfall. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, entwickeln Start-ups Verpackungsmaterialien, die Pharmaprodukte besser schützen als herkömmliche Lösungen, beispielsweise Polyvinylchlorid (PVC).

Veneti ist ein polnisches Start-up, das Folien in pharmazeutischer Qualität anbietet. Das Start-up nutzt unterschiedliche Kombinationen aus Hochbarriere-PVC, Polyvinylidenchlorid (PVDC) und Polyethylen (PE), um die Materialeigenschaften individuell anzupassen. PVDC ist beispielsweise beim Erstarren spröde, aber das PVC/PVDC/PE-Material des Start-ups bietet verbesserte mechanische und Isolations-Parameter sowie ausreichende Flexibilität. Außerdem weist es eine geringe Gasdurchlässigkeit auf und isoliert Produkte so von der äußeren Umgebung, wodurch es für pharmazeutische Verpackungen geeignet ist.

Veneti

 

Co-Packing Pharma­verpackungen

Pharmazeutische Verpackungen erfordern die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sowie Fachpersonal für die Entwicklung von Materialien und deren Herstellung. Dies führt zu hohen Investitionsausgaben für Pharmaunternehmen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Zu diesem Zweck bieten Start-ups Verpackungsservices für Arzneimittelhersteller an, die keine Vorlaufkosten erfordern und die Time-to-Market der Produkte deutlich verkürzen.

Das neuseeländische Start-up Unipharm bietet pharmazeutisches Co-Packaging sowie Etikettierung und Vertrieb an. Der Verpackungsservice des Start-ups umfasst verschiedene Verpackungen, einschließlich Bulk, Flaschen, Tuben, Blister und Tiegel für alle festen und flüssigen Darreichungsformen. Dieser Service spart kleinen und mittleren Pharmaunternehmen Zeit und Kapital, da das Start-up die erforderlichen Maschinen und das Personal zum Verpacken von Medikamenten bereitstellt.

Unipharm

 

Einzelverpackungen für Pharma

Single-Serve-Verpackungen sind in der Pharmaindustrie unverzichtbar, um verschiedene Produktarten zu verpacken. Diese Verpackungen bergen jedoch das Risiko des Verschüttens, was sich auf die Netto-Dosierung auswirkt. Wenn Patienten beispielsweise eine Packung mit flüssiger Medizin öffnen, wird oft mehr Kraft als erforderlich angewendet und so Medizin verschüttet. Um dies zu vermeiden, bieten Start-ups innovative Einzelverpackungslösungen an, die die Verschwendung von Medikamenten reduzieren und den Verbrauchern helfen, die richtigen Dosierungsanforderungen einzuhalten.

Das italienische Start-up V-Shapes entwickelt Portionspackungen für die Pharmabranche. Die Verpackung des Start-ups verlängert die Haltbarkeit von Medizinprodukten und ermöglicht unter Einsatz eines Vakuums ein reduziertes Verpackungsvolumen. Darüber hinaus sind V-Shapes einfach zu verwenden, da nur drei Finger für das Öffnen der Verpackung erforderlich sind. Dadurch verspricht die Verpackungslösung ein geringeres Risiko des Verschüttens und der Verschwendung des Inhalts. Außerdem sind V-Shapes umweltfreundlich, da sie biobasierte und Homopolymere als Rohstoffe verwenden.

V-Shapes

 

Biologisch abbaubare Pharmaverpackungen

Obwohl Pharmaverpackungen aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen, ist Kunststoff ein notwendiger Bestandteil von nahezu allen. Daher ist es für Pharmaunternehmen und Verbraucher von wesentlicher Bedeutung, eine ordnungsgemäße Entsorgung von Verpackungsabfällen sicherzustellen. Selbst dann wird ein Großteil dieser Abfälle aus verschiedenen Gründen, beispielsweise aufgrund fehlender Rückhollogistik, auf Deponien statt auf Recyclingstationen verbracht. Aus diesem Grund entwickeln Start-ups biologisch abbaubare Verpackungslösungen für den Pharmasektor, die es Arzneimittelherstellern ermöglichen, Umweltbelastungen zu reduzieren.

Blistr ist ein britisches Start-up, das Blisterverpackungen aus Algen und Pflanzenmaterialien anbietet. Die Lösung des Start-ups ist plastikfrei, biologisch abbaubar und zu Hause kompostierbar. Dadurch können Pharmaunternehmen Plastik aus ihrem Produktangebot eliminieren und Nachhaltigkeitsziele einhalten. Darüber hinaus ermöglicht die pflanzliche Verpackung  den Verbrauchern, medizinische Verpackungsabfälle auch zu Hause richtig zu entsorgen.

Blistr

 

Behälter für Cannabis-Produkte

Die Menge an medizinischen Cannabisprodukten sowohl aus pflanzlichen als auch aus synthetischen Quellen nimmt aufgrund der steigenden Legalisierungsraten zu. Aus diesem Grund gewinnen die Cannabis-Pharmamärkte an Zugkraft und damit auch die Nachfrage nach effektiven und personalisierten Verpackungen in diesem Sektor. Daher bieten Start-ups jetzt Primärverpackungen an, die auf Cannabis-basierte Produkte wie Öle, Gele oder pflanzliche Rohstoffe zugeschnitten sind.

Das in den USA ansässige Start-up Calyx Containers stellt Verpackungslösungen für mit Cannabis angereicherte Produkte her. Die Behälter des Start-ups sind rechteckig und können transparent gemacht werden, um die Produktsichtbarkeit zu erhöhen. Darüber hinaus sind sie wiederverschließbar und aus recycelbaren Materialien sowie in Sonderanfertigungen erhältlich. Die Behälter rasten unabhängig von dem Volumen in dasselbe Fach ein, was ein Inventarsystem realisiert.

 

Calyx Containers

Beim letzten Start-up-Corner ging es um Start-ups, die an nachhaltigen Kunststoffen arbeiten.

Startus Insights: Woher kommen diese Daten?

Startus Insights ist ein Data-­Science-Unternehmen, das sich mittels tiefgehender Innovation-Scouting-Prozesse auf die Identifikation von aufkommenden Technologien und Start-ups in der Verpackungsbranche spezialisiert. Mehr als 300 Technologie Scouts in über 100 Städten ermöglichen es Startus Insights, Großunternehmen und Konzerne mit handlungsfähiger Innovation Intelligence zu versorgen. Für über 100 Kunden hat Startus Insights bis heute mehr als 200.000 globale Start-ups gescreent.

 

Mehr Informationen unter www.startus-insights.com

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