Mikroplastik-Symbolbild

Die Umweltverschmutzung durch Mikroplastik beschäftigt die Menschen. (Bild: Ideogram)

Eine aktuelle Studie des britischen Materialentwicklers Aquapak zeigt, dass die Sorge um Mikroplastik aus Kunststoffverpackungen bei britischen Konsumenten an erster Stelle steht. 58 % der Befragten gaben an, dass sie die Entstehung von Mikroplastik in Ozeanen und Gewässern als das größte Umweltproblem im Zusammenhang mit Kunststoffverpackungen betrachten.

Weitere 12 % werten die Deponierung von Plastik als Hauptproblem, gefolgt von 9 %, die sich am meisten über Plastikmüll sorgen, und 8 %, die die Verbrennung von Kunststoffen als kritisch einstufen. Falsche Recycling-Angaben (7 %) und der Export von Kunststoffen zum Recycling (5 %) werden ebenfalls als relevante Herausforderungen genannt.

Die Veröffentlichung der Aquapak-Studie erfolgt zeitgleich mit der Analyse von Development Economics, die im Auftrag des Verpackungsunternehmens DS Smith durchgeführt wurde. Demnach wurden allein im vergangenen Jahr 941 Mio. Plastiktüten von Online-Modehändlern an britische Kunden verschickt – das entspricht 2,6 Mio. Tüten pro Tag. Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis 2030 um 40 % steigen, was jährlich 1,3 Mrd. Plastiktüten bedeuten würde. Die Recyclingquote dieser Tüten bleibt mit nur 9 % äußerst gering; 91 % landen auf Deponien oder in der Verbrennung und tragen so zur Mikroplastik-Belastung bei.

Die Aquapak-Studie zeigt zudem, dass Verbraucher bereit sind, selbst aktiv zu werden: 55 % der Befragten wollen in den kommenden zwölf Monaten auf Produkte mit Einweg-Plastikverpackungen wie Kleiderbeuteln verzichten. Gleichzeitig sind 65 % der Meinung, dass Einzelhändler und Marken nicht genug tun, um den Einsatz von Plastikverpackungen zu reduzieren. 59 % wünschen sich den Ersatz von Kunststoff durch umweltfreundliche Alternativen, 57 % fordern mehr papierbasierte Verpackungen, 49 % sprechen sich für einen vollständigen Verzicht auf herkömmlichen Kunststoff aus und 32 % wünschen sich mehr kompostierbare Verpackungen.

Als eine Alternative verweist Aquapak auf das Polymer Hydropol, das nach eigenen Angaben meeressicher, ungiftig und vollständig abbaubar ist. Es kann demnach in bestehenden Recyclingströmen verarbeitet werden, löst sich im Hausmüll oder in heißem Wasser auf und hinterlässt dabei kein Mikroplastik. Beutel aus dem Material werden unter anderem von Marken wie Finisterre und der N.Brown Group eingesetzt.

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