Lachs in Multifol-Verpackung.

Weniger Material, geringeres Gewicht: Multifol-Verpackung. (Bild: Südpack)

Ein essenzieller Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie des Folienherstellers Südpack basiert auf dem Prinzip, den Rohstoff Kunststoff in einem endlosen Kreislauf zu halten. Dieser sogenannte „Cradle-to-cradle“-Ansatz unterscheidet sich fundamental von der linearen Verpackungswirtschaft, die neben der thermischen Verwertung im Wesentlichen die mechanische Recyclingfähigkeit von Verpackungen nach deren aktiver Lebensphase als Verwertungsoption in Betracht zieht. Maßgeblich zielt der Ansatz von Südpack auf einen verantwortlichen Umgang mit den Ressourcen und deren Sicherstellung für die Zukunft ab. Die Kunststoff- und Verpackungs­experten fokussieren sich auf die intelligente Kombination von Materialeffizienz, Recyclingfähigkeit und Kreislaufwirtschaft – und positionierten sich so zu einem Impulsgeber im Transformationsprozess der Branche.  

Firmengebäude Südpack Verpackungen in Ochsenhausen.
In Familienbesitz: Südpack Verpackungen in Ochsenhausen. (Bild: Südpack)
Zitat

Das Carboliq-Verfahren, in das wir seit Jahren massiv investieren, ist aus unserer Sicht ein wichtiger, komplementärer Baustein für eine zirkuläre Wirtschaft in der Kunststoffindustrie.

Valeska Haux, Vice President Strategic Marketing & Sustain­ability bei Südpack

Im Fokus: Materialeffizienz

Ein Beispiel für eine dünne, leichte und hochfunktionale Verpackungsfolie ist die Produktfamilie Multifol. Bereits vor Jahren gelang Südpack mit der Multifol NT ein wichtiger Schritt in Richtung Materialeffizienz. Nun hat die Firma die Weichfolien für Tiefziehanwendungen weiterentwickelt und mit der neuen Multifol Extreme die perfekte Symbiose von maximaler Funktionalität und minimalem Gewichtseintrag auf den Markt gebracht.

Aufgrund ihrer Siegelperformance und der hohen Durchstoßfestigkeit ist die Folie ideal für das Verpacken von fettigen, proteinhaltigen oder scharfkantigen Produkten wie frischem oder tiefgekühltem Fleisch, Fisch oder Krustentieren. Auch bei kontaminierten Siegelflächen bietet sie Produktionssicherheit und eine hohe Packungsqualität bei sehr geringer Leckagerate. Darüber hinaus punktet die Weiterentwicklung mit einem um rund 20 % geringeren Gewicht im Vergleich zur bisherigen Multifol NT und mit einem um etwa 30 % geringeren Gewicht im Vergleich zu konventionellen PA/PE-Strukturen. Dies bedeutet, mit einer lediglich 150 µm dünnen Multifol-Extreme-Folie können konventionelle Tiefziehfolien mit einer Dicke von 200 µm ohne Einbußen in Bezug auf den Produktschutz substituiert werden.

Die Lösung eignet sich für MAP- und Vakuumverpackungen und ebenso für Anwendungen in extremen Temperaturbereichen wie etwa für Tiefkühlware. Trotz ihrer geringen Dicke schützt sie das Lebensmittel optimal aufgrund des hervorragenden mechanischen Schutzes und der sehr guten Barriereeigenschaften. Das gilt insbesondere in Bezug auf Sauerstoff. Unter prozesstechnischen Gesichtspunkten gesehen, zeichnet sie sich durch exzellente Tiefzieheigenschaften mit einem großen Tiefzug sowie gute Verarbeitbarkeit auf gängigen Tiefziehverpackungsmaschinen aus, heißt es.

Auch wenn flexible Verpackungskonzepte von der Herstellung über die Logistik bis zur Entsorgung einen geringeren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien haben, arbeiten Folienhersteller wie Südpack intensiv daran, die Umweltauswirkungen ihrer Verpackungslösungen weiter zu reduzieren.  Hierzu gehört auch die Entwicklung von Hochleistungsfolien, deren mehrheitliche stoffliche Komponente einer Polymerfamilie zugeordnet ist, sodass diese sich nach Gebrauch vorhandenen Wertstoffströmen für ein mechanisches Recycling zuordnen lassen.

Die auf PP und PE basierenden Einstofflösungen der Pure-Line etwa bieten einen hohen Produktschutz, hervorragende Barriereeigenschaften und die funktionellen Verpackungseigenschaften wie Peelbarkeit oder Wiederverschluss. Zudem sind sie materialeffizient und können auf Standardmaschinen verarbeitet werden.

Brett mit Käse, Trauben
Weniger Material, geringeres Gewicht: Multifol-Verpackung. (Bild: Südpack)

Zero-Waste-Strategie

Neben der Entwicklung besonders materialeffizienter sowie recyclingfähiger Materialstrukturen ist die Kreislaufwirtschaft ein zentraler Baustein der Zero-Waste-Strategie von Südpack. Denn: „Nur indem man die wertvolle Ressource Kunststoff so lange wie möglich im Kreislauf hält, kann auf Dauer die Generierung von Abfällen minimiert und der Verbrauch fossiler Rohstoffe reduziert werden. Hierfür bedarf es unter anderem eines intelligenten Technologie-Mixes im Bereich Recycling“, sagt Valeska Haux, Vice President Strategic Marketing & Sustainability.

Bei Südpack ist die Kreislaufwirtschaft Realität: Während das interne Wertstoffmanagement darauf abzielt, die bei der Folienherstellung entstehenden Abfälle einer sinnvollen Wiederverwertung im Rahmen des mechanischen Recyclings zuzuführen, ist das chemische Recycling eine zukunftsfähige Option, um aus unterschiedlichen Kunststofffraktionen einen wertvollen Rohstoff für die Kunststoffherstellung zu gewinnen. „Speziell das Carboliq-Verfahren, in das wir seit Jahren massiv investieren, ist aus unserer Sicht ein wichtiger, komplementärer Baustein für eine zirkuläre Wirtschaft in der Kunststoffindustrie. Und zwar immer dann, wenn das mechanische Recycling trotz weitreichendem Design for Recycling an seine Grenzen stößt“, so Valeska Haux. Als bislang einzige Anlage in Deutschland arbeitet die zertifizierte Pilotanlage in Ennigerloh bereits im vollkontinuierlichen Betrieb. Was Carboliq von anderen Verfahren des chemischen Recyclings maßgeblich unterscheidet, ist die niedrige Prozesstemperatur von unter 400 °C und die hohe Flexibilität in Bezug auf die Infeed-Materialien, die nicht unbedingt polyolefinischen Ursprungs sein müssen. Denn das Verfahren eignet sich auch für die Verölung von verunreinigten, gemischten oder anderen Kunststoffen, für flexible Verpackungen sowie für hochkomplexe Mehrschichtfolien, die aus mehreren Polymeren bestehen.

Der gewonnene Sekundärrohstoff ähnelt in vielen wesentlichen Eigenschaften fossilem Erdöl und den daraus gewonnenen Produkten. Haux: „Er ist ein vollwertiges Substitut fossiler Ressourcen, kann in bestehenden Anlagen der Petrochemie verarbeitet werden, ist mit fossilen Ölen mischbar und ebenso wie diese lagerfähig.“

Erste Pilotprojekte mit dem Einsatz von Kunststoffen aus chemischem Recycling in der Lebensmittelindustrie konnten bereits umgesetzt werden. Die hygienischen Folienverbund-Verpackungen beispielsweise für einen renommierten Käsehersteller erreichen laut Südpack den gleichen hohen Produktschutz und die Leistungsfähigkeit wie Neuware, doch sind sie deutlich ressourcenschonender hergestellt.

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Unternehmen

Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG

Jägerstraße 23
88416 Ochsenhausen
Germany