Lastzug mit veröltem Kunstsstoff

Je nach Qualität des eingesetzten Materials erreicht das Carboliq-Verfahren eine Ölausbeute von bis zu 75 Prozent. (Bild: Südpack)

Der Anfang November durch das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte Bericht „Abschätzung der Potenziale und Bewertung der Techniken des thermochemischen Kunststoffrecycling“ bestätigt die Vorteilhaftigkeit aller untersuchten Verfahren gegenüber der Verbrennung. Es ist zu erwarten, dass diese Einschätzung maßgeblichen Einfluss auf zukünftige Investitionsentscheidungen haben wird, heißt es. O-Ton: „Das chemische Kunststoffrecycling kann, in technisch ausgereiften, energieintegrierten und optimierten Anlagen, grundsätzlich einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Im Vergleich zur thermischen Behandlung können Treibhausgasemissionen eingespart werden.“

Carboliq begrüßt die angepasste Position des UBA zum Chemischen Recycling. Die im Gutachten herausgestellten signifikanten Beiträge des mechanischen Recyclings sind unstrittig. Mechanisches und chemisches Recycling sind komplementär zu sehen. Entscheidungen über Investitions- und/oder Förderprojekte sollten anhand klarer Effizienzkriterien getroffen werden. Die Anwendung der gewählten Bewertungsmethodik stößt dabei jedoch an Grenzen. Oft ist ein kaskadischer Einsatz von zunächst mechanischen und dann chemischen Verfahren sinnvoll. Für Abfälle, die mechanisch nicht verwertbar sind, sind chemische Verfahren bereits in der ersten Stufe einzusetzen, um die Ressource Kohlenwasserstoff im Kreis zu führen.

Die untersuchten Verfahren von Pyrolyse und Verölung wurden anhand von Betriebsdaten laufender Anlagen sowie auf Grundlage vergleichender Laboruntersuchungen bilanziert und bewertet. Im Ergebnis schnitten die Verölungsverfahren dabei relativ besser ab. Bei gleich bewerteter technischer Reife differenziert sich das Carboliq-Verfahren durch ein breiteres Spektrum möglicher Einsatzmaterialien sowie eine größere Flüssigausbeute.

Über Carboliq

Die Carboliq GmbH baut und betreibt Anlagen zur Verölung hochkalorischer Abfälle. Das angewandte Verfahren ist robust und auf gemischte sowie verschmutzte Kunststoffabfälle anwendbar. Der Dauerbetrieb einer Pilotanlage am Standort des Entsorgungszentrums in Ennigerloh belegt den hohen technischen Reifegrad der Technologie. Bislang nur thermisch verwertbare Abfälle werden im industriellen Maßstab verflüssigt. Das Öl wird als „zirkuläre Ressource“ von der Petrochemie nachgefragt und als Rohstoff für die Herstellung höchstwertiger Kunststoffe eingesetzt. Sitz des Unternehmens ist Remscheid.

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