Beim Abfüllen von 300 unterschiedlichen Produkten im Jahr und einer Laufzeit von ein bis drei Tagen pro Sorte muss der Wechsel schnell und einfach gehen. Bewegt man sich dabei wie Kora Füll im Premiumsegment der Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika, müssen dabei auch die Anforderungen der EU-Richtlinien für Lebensmittel und Pharma eingehalten werden, ebenso wie die behördlichen Sicherheitsanforderungen für den Umgang mit gefährlichen Stoffen.
Gerade bei ausgelasteten Maschinen, vollen Auftragsbüchern und Zeiten fehlender Fachkräfte spielt die Mitarbeiterzufriedenheit und damit deren Engagement eine große Rolle, um jeden Auftrag im partnerschaftlichen, zuverlässigen und verantwortungsbewussten Stil zu bedienen, für den das Unternehmen mit seinem 20-köpfigen Team und fast vier Millionen Euro Umsatz im Jahr bei seinen Kunden steht.
Einfache Reinigung bei Produktwechsel
All dies spielte auch bei der Auswahl eines neuen Vakuumförderers eine wichtige Rolle und führte letztendlich zu der Entscheidung für Piabs Piflow-P für das Abfüllen von Pulvern in der Stickpackanlage.An dieser werden – neben Sportgetränken – pulverförmige Superfoods in Portionseinheiten von einem bis 80 g gefüllt. „Die einfache und unkomplizierte Reinigung der Piab-Vakuumförderer war der ausschlaggebende Faktor für unsere Entscheidung“, erklärt Merlin Wintersteiger, Geschäftsführer von Kora. „Mit wenigen Handgriffen lässt sich der gesamte Förderer dank Schnellverschlusssysteme samt Filtern und Dichtungen ohne Werkzeug auseinandernehmen, reinigen und für die nächste Produktion wieder zusammensetzen. Dabei war uns auch wichtig, dass der Förderer sich nicht nur in kürzester Zeit, sondern auch gründlich reinigen lässt, damit keine Reste der vorigen Produktion die nächste kontaminieren – gerade im Fall von Allergenen ein absolutes No-Go.“
Andreas Hammer, Piabs lokaler Vertriebspartner in Österreich, ergänzt: „Der modulare Aufbau der Piflow-Vakuumförderer ermöglicht Kora auch bei zukünftigen Veränderungen in diesem schnelldrehenden Markt höchste Flexibilität. Denn Piabs Anlagen können ebenso einfach umgerüstet und durch zusätzliche Module erweitert oder ergänzt werden, um für neue Anforderungen gerüstet zu sein.“
Erfüllt EU- und US-Hygienestandards
Piabs Piflow-P-Förderer für Pulver und Schüttgüter sind auf die hohen Standards an Betriebssicherheit und Hygiene in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie abgestimmt: Sie bestehen aus elektropoliertem Edelstahl und Materialien, die den Vorschriften der US-amerikanischen FDA und der EU 1935/2004 entsprechen. Als Förderleitung kommt ein Saugschlauch aus PU zum Einsatz. Eine innenliegende Stahlspirale hilft, die elektrostatische Produktaufladung zu minimieren beziehungsweise leitet diese an einen Potenzialausgleich ab. Der Filter im oberen Teil des Förderers wird mit einem Filterschock nach jedem Förderzyklus gereinigt. Die Gerätesteuerung befindet sich in einem separaten Schaltschrank.
Um für alle Fälle gerüstet zu sein, hat Kora den Vakuumförderer in der staubgeprüften Atex-Ausführung in Betrieb. Dabei sind alle Kunststoff- oder Gummiteile, einschließlich Filter und Dichtungen, aus antistatischem Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR) gefertigt.
Zu den wichtigen Entscheidungskriterien für Piab zählt auch die gute Zusammenarbeit. Wintersteiger führt aus: „Ich sehe Piab als Premiumpartner, was sehr gut zu unserem Anspruch als Premium-Lohnabfüller passt. Das bedeutet für Kora vor allem Ersatzteilesicherheit, Serviceeinsätze, wenn es in unseren Zeitplan passt, und ein lokaler Ansprechpartner. Sowohl Herr Hammer als auch die Piab-Mitarbeiter aus der Europazentrale bei Frankfurt sprechen im doppelten Sinne die gleiche Sprache wie wir. Das macht die Zusammenarbeit so einfach. Entsprechend planen wir in der Zukunft, unseren gesamten Bedarf an Vakuumfördertechnik auf Piab umzustellen.“
Hohe Geschwindigkeit, niedriger Geräuschpegel
Für Wintersteiger sind hohe soziale Standards und Umweltverträglichkeit keine Worthülsen, sondern täglich gelebter unternehmerischer Alltag, was für seine Kunden ein wichtiges Auswahlkriterium ist. An seinem Elektroauto schätzt er besonders das entspannte Fahren dank der Ruhe durch fehlende Fahrgeräusche. Genau das schätzen seine Mitarbeiter an dem neuen Vakuumförderer: den deutlich niedrigeren Geräuschpegel, der die Arbeitsumgebung entsprechend verbessert hat. Zusammen mit der Staubreduzierung im Raum und dem damit einhergehenden reineren Hygienelevel konnten sowohl der Arbeitsschutz als auch das allgemeine Wohlbefinden der Mitarbeiter gesteigert werden.
Grund für den leisen Betrieb ist der Einsatz von Piabs patentierten Coax-Mehrstufenejektoren in der Vakuumpumpe. Diese vereinen für die Saugförderung die Leistungsfähigkeit eines Gebläses im Volumenstrom mit dem Endvakuum einfacherer Drehschieberpumpen. Abhängig vom Produkt lassen sich Fördergeschwindigkeiten von 2 bis 25 m/s einstellen. Darüber hinaus kann der Anwender das Saugvermögen über den eingestellten Speisedruck variieren. Die Leistung des Förderers beträgt bis zu 500 kg/h bei einer Förderlänge von 10 m.
Wartungsfreie Konstruktion
Das Vakuum wird bei der Coax-Technologie durch Ausströmen von Druckluft aus einem Düsensystem erzeugt. Dies ermöglicht sowohl einen hohen Wirkungsgrad der Anlage als auch ein absolutes Vakuumniveau von maximal 250 mbar. Verstopfungen in der Förderleitung sind so nahezu ausgeschlossen. Da in der Vakuumpumpe keinerlei mechanisch bewegten Teile vorhanden sind, arbeitet die Anlage wartungsfrei. Die Vakuumpumpe ist direkt am Förderer montiert. Das Auffangvolumen des Förderers kann an unterschiedliche Anforderungen, die sich beispielsweise aus der Produktdichte ergeben, angepasst werden.
Wie unabhängige Vergleichstests am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU in Dresden ergeben haben, arbeiten die Coax-Ejektoren doppelt so schnell wie andere Ejektoren und liefern dreimal mehr Durchfluss als herkömmliche Ejektoren mit identischem Luftverbrauch. Dadurch kann die Pumpeneinheit selbst bei geringem oder schwankendem Versorgungsdruck eine hohe Leistung erbringen und ist besonders energieeffizient. Das spart Druckluft- und Stromkosten und fügt sich hervorragend in Wintersteigers Vision, langfristig eine positive Energiebilanz zu erzielen. „Als Unternehmer muss man Vorbild sein und sollte nicht auf die Politik warten. Deshalb organisieren wir den Warenversand grundsätzlich über Railcargo und konnten damit allein in 2017 neun Tonnen Kohlendioxid einsparen. Die Wärme, die an unserem Standort benötigt wird, kommt aus dem lokalen Biomasse Heizkraftwerk. Ein eigenes Bienenvolk, Fair-Trade-Kaffee für die Belegschaft, die Unterstützung von Aufforstungsprojekten und regionalen Inititativen gehören ebenso dazu wie die Zertifizierung durch Austria Bio sowie auch als Green Brand.“