Vier verschiedene Verpackungsarten von Cola: Glasflasche, PET-Flasche, Pappbecher, Getränkedose

Ein und dasselbe Produkt in verschiedenen Verpackungen - wie unterscheiden sie sich in ihrer Bilanz? (Bild: khagani_m - stock.adobe.com)

In Zeiten der unbegrenzten Auswahl scheint einem das ab einem gewissen Zeitpunkt eher Fluch als Segen zu sein. Ein Beispiel. Softgetränke wie die allerseits beliebte Cola können Verbraucher aktuell in drei verschiedenen Verpackungen im Supermarkt erstehen: in der Glasflasche, in der Getränkedose aus Aluminium oder in der PET-Flasche. Bald könnte das PET für Cola-Flaschen sogar aus pflanzlichen Quellen anstatt fossilen kommen, aber das nur am Rande. Viele würden einfach zur günstigsten Alternative greifen. Wenn es sich um umweltbewusste Verbraucher handelt, würden sie vielleicht googeln welche der drei Alternativen die Beste bezüglich der Bilanz ist. Wie Verbraucher sich über nachhaltige Verpackungen informieren wollen und welche Lösungsansätze es bisher für den Point-of-Sale gibt, lesen Sie hier weiter.

 

Und trotz oder gerade wegen der unbegrenzten Auswahl, die uns heutzutage das Internet bietet, ist es schwer verlässliche Informationen zu dem Thema zu finden. Denn, wie viele Fragen die im ersten Moment einfach klingen, gibt es auf die Frage nach der Bilanz von Verpackungsmaterialien keine einfache Antwort. Und wenn es eine gäbe, wäre es die unbefriedigenste von Allen: es kommt darauf an.

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

Sie wollen alles zum Thema nachhaltige Verpackungen wissen? Klar ist, dass der Bedarf an nachhaltigen Verpackungen in den kommenden Jahren stark steigen wird. Aber das Thema ist komplex: Wann gilt denn überhaupt eine Verpackung als nachhaltig und welche Kriterien müssen dabei künftig erfüllt sein? Alles was man dazu wissen sollte, erfahren Sie hier.

 

Aber keine Sorge, wir haben Sie nicht durch falsche Versprechungen hergelockt. Unten finden Sie drei Grafiken, durch die Sie sich durchklicken können. Diese vergleichen wie viel CO2 bei der Produktion von jeweils einem Kilogramm Papier, Aluminium, Glas und Plastik entsteht und wie viel Energie und Wasser die Materialien während ihrer Produktion verbrauchen. Beachten Sie jedoch, dass wir uns auf die reinen Materialien konzentriert und keine Lebenszyklus-Analyse erstellt haben. In den folgenden Diagrammen ist demnach nicht miteinbezogen, dass beispielsweise schwere Materialien mehr CO2 bei ihrem Transport verursachen.

Diagramme zu CO2-Emission, Wasser- und Energieverbrauch:

 

Wenn man sich diese Zahlen ansieht, sollte man im Hinterkopf behalten, dass es für eine fundierte Kaufentscheidung, um zur Cola zurückzukehren, noch sehr viel mehr braucht. Die Energiebilanz eines Materials ist besser, wenn erneuerbare Energien bei der Produktion eingesetzt werden. Deshalb hat die Aluminiumproduktion in Norwegen zum Beispiel einen geringeren Energie-Fußabdruck, als in Deutschland. Eine weitere Rolle spielt der Produktionsstandort, wenn es um den Transport geht. Glas ist beispielsweise schwerer als Plastik und deshalb erzeugt die Cola im Glas auf einem Transportweg mehr CO2, als dieselbe Menge Cola auf derselben Strecke in Plastik abgefüllt.

Auch in Betracht ziehen sollte man, dass die Daten in den obigen Diagrammen pro Kilogramm eines der Materialien sind. In einer Getränkedose ist allerdings ein geringerer Anteil Aluminium verarbeitet, als Glas in einer Glasflasche. Deswegen haben wir in den folgenden Diagrammen noch einmal die Cola bemüht und die Fußabdrücke berechnet, die durch das Material entstehen in dem 0,33 l des Softdrinks abgefüllt sind.

CO2-Emission, Wasser- und Energieverbrauch

einer 0,33 l Cola-Verpackung:

 

Für unsere Berechnung sind wir bei der Getränkedose von einem Gewicht von 12,2 g, bei der Glasflasche von 390 g und bei der PET-Flasche von 18 g ausgegangen.

Ebenfalls wichtig ist die Recyclingrate eines Materials, denn häufig verbraucht das Recycling sehr viel weniger Ressourcen, als neuhergestelltes Material. Im Fall von Getränkedosen aus Aluminiumblech liegt die Rate in Deutschland bei 99 %, europaweit bei 76 %. Da die Dosen getrennt von anderem Aluminiumabfall recycelt werden kann die verwendete Legierung dadurch quasi sortenrein zurückgewonnen werden. Gerade bei Aluminium gibt es viele verschiedene Legierungen, die für die jeweilige Anwendung optimiert sind. Das Problem ist, dass beim Recycling alle Legierungen zusammengeschmolzen werden, weil die Komponenten nicht getrennt werden können. Dadurch kann recyceltes Aluminium nur noch wenige Funktionen erfüllen, in den meisten Fällen kommt es damit zum Downcycling des Materials. Ausgenommen die Getränkedosen.

Bei der schieren Menge an Dingen, die Verbraucher bei einer Verpackung beachten könnten, kapituliert wohl selbst der motivierteste Umweltschützer. Dabei wollte er doch nur Cola trinken.

Trotzdem hoffen wir, dass wir Ihnen durch unsere Werte eine erste Übersicht geben konnten und Sie jetzt wissen worauf Sie in Zukunft achten können.

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