
Mit Hilfe von Smartphones können problemlos Details gezeigt werden. (Bild: Dienst)
Homeoffice, Remote-Arbeit und Videokonferenzen haben in den vergangen 18 Monaten im Schnellschritt Einzug in unsere Arbeitswelt genommen. Bild und Ton – viel mehr braucht es für Besprechungen selten. Ein Konzept für die Industrie, mittendrin in den Werkshallen, ist es bisher nicht, schließlich müssen Funktionen getestet, Einstellungen getätigt und Hand angelegt werden. Mit einem ukrainischen Kunden hat die Firma Dienst aus Hofheim am Taunus es möglich gemacht: Ein Remote-SAT.
„Wir haben jährlich etwa 25 Projekte, die alle jeweils einen SAT und einen FAT durchlaufen“, erzählt Wolfgang Lapke, Projektmanager bei dem Hersteller von Verpackungsmaschinen. Die Tests nehmen viel Zeit in Anspruch, oft eine ganze Arbeitswoche. Ein wichtiges Argument für den Einsatz von Remote-Tests.
Softwarebedienung via Industriesteuerung
Durch die moderne Industriesteuerung können die Techniker von Dienst online auf die Maschine zugreifen. So können die Software einfach angepasst, Fehler gefunden und be-seitigt werden. Die Kommunikation läuft per Videochat – mithilfe von professionellen Kameras wird die Maschine in Aktion gezeigt. Einzelne Stationen und Schritte können fo-kussiert und offene Fragen auf direktem Wege besprochen werden. Auch spontane Detailaufnahmen in jedem Winkel der Maschine stellen kein Problem dar, mit zusätzlichen Smartphone-Kameras ist viel Flexibilität in der Durchführung gegeben.
Die meisten ausgelieferten Systeme von Dienst sind Sonderanfertigungen, kaum eine Maschine gleicht einer anderen. Während einem Test läuft die Maschine alle Programme durch, den genauen Ablauf stimmt Dienst mit seinem Kunden individuell ab. Für die vielen Formatwechsel wird Zeit benötigt. „Diese Zeitfenster sind für den Kunden vor Ort Totzeit“, sagt Projektmanager Lapke. Hier kommt ein großer Vorteil der Videokonferenz zum Vorschein: Während die Maschine umgebaut wird, kann sich der Kunde wieder anderen Aufgaben und Themen widmen, er verliert weniger Zeit. Auch An- und Abreise entfallen. „Ein Remote SAT deckt zuverlässig die technischen Fragen ab, durch die heutigen Möglichkeiten von Videokonferenzen kommt auch die menschliche Komponente nicht zu kurz“, erläutert der Projektmanager.
Das FAT hat im Remote-Modus hat sich bewährt und das Team mittlerweile einen gut eingespielten Ablauf. Mit Kunden aus den USA werden die Remote-Tests bereits regelmäßig durchgeführt. Zukünftig wird es wohl auch von Kunden in Europa verstärkt nachgefragt: Durch die Pandemie haben Kommunikationstools einen regelrechten Boom erlebt, viele Firmen haben sich nicht nur an die Nutzung gewöhnt, sondern auch die vielen Vorteile von Videokonferenzen kennengelernt.