Mann prüft PET-Flaschen

Mit der kleinen PET-Recyclinganlage kann Sidel sein Fachwissen über das Recycling von PET-Flaschen für die Lebensmittelindustrie vertiefen. (Bild: Sidel)

Die um Klimaneutralität bemühte Verpackungsindustrie ist dabei, neues PET durch recyceltes PET zu ersetzen. Sidel engagiert sich bei der Umstellung auf kreislaufwirtschaftliche Verpackungslösungen, damit mehr r-PET verwendet werden kann. Mit der kleinen PET-Recyclinganlage kann Sidel sein Fachwissen über das Recycling von PET-Flaschen für die Lebensmittelindustrie vertiefen. Da die Sidel-Verpackungsexperten die Wirkung von Zusatzstoffen und Primärpackmitteln auf PET-Rezyklat bewerten, wird die Anlage für Rohstoffproduzenten, Recycler und Aufsichtsbehörden der Recyclingbranche ein wertvolles Referenzzentrum sein. Zudem wird Sidel mit dieser Anlage seine Kenntnisse vertiefen sowie Ideen und innovativen Verpackungslösungen weiterentwickeln können.

Ein Beitrag zur Deckung der Nachfrage nach r-PET

Die Nachfrage für r-PET steigt, und der Markt verändert sich, weil die Markenhersteller nach klimaneutralen Lösungen suchen. Verpackungen aus recyceltem PET machen inzwischen weltweit 8 % aus, verglichen mit 5 % im Jahr 2018. Im europäischen Durchschnitt liegt der Anteil bereits bei 15 % und soll bis 2030 auf 35 % steigen.

„Der Trend zu recyceltem PET ist groß, aber die Nachfrage übersteigt das Angebot“, sagt Naima Boutroy, die Expertin bei Sidel für den globalen Verpackungsmarkt. „Die Branche hat noch viel zu lernen, und wir können wertvolle Erkenntnisse liefern. PET-Rezyklat gibt es in unterschiedlichen Reinheitsgraden, da muss erst noch eine Normung eingeführt werden. Das müssen wir berücksichtigen, um optimale Flaschen herzustellen. Unsere Anlage wird die Recyclingfähigkeit von Post-Consumer-PET-Flaschen aus unterschiedlichen Ausgangsmaterialien testen, einschließlich Zusätzen und Verschlüssen sowie Etiketten, Druckfarben und Klebstoffen. Bei der Steigerung der r-PET-Kapazitäten werden wir mit den üblichen Sidel-Kunden zusammenarbeiten, also mit Markenherstellern, Verarbeitungsbetrieben und Kontraktpackern, aber auch mit Partnern wie Rohstoffproduzenten, Recyclingunternehmen und Aufsichtsbehörden. Wir können auch prüfen, ob Innovationen mit dem Bottle-to-Bottle-Recycling vereinbar sind.“

 

Komplett ausgestattete Anlage analysiert den gesamten Prozess

Die neue Anlage von Sidel wird mit Rohmaterial von Industriepartnern wie Sortiereinrichtungen, Recyclern und Markenherstellern beschickt. Sie wird dann alle Prozessschritte nachbilden und untersuchen, von den Ballen bis zu den Flakes, einschließlich des fertigen Granulats für die Einspritzung in Vorformen, Spritzguss und Blasformen.

Sidel bietet der Verpackungsindustrie Zugang zu einer komplett ausgestatteten Pilotanlage. Die Anlage deckt alle Prozessschritte des Recyclings ab: vom Waschen, Trocknen und Extrudieren des Granulats bis zum SSP-Verfahren (Solid State Polymerization), einschließlich spezieller Prozess- und Laborkontrollen bei jedem Schritt.

PET ist als einziges lebensmitteltaugliches Material nachweislich geeignet für das Bottle-to-Bottle-Recycling, doch auf dem Markt wird standardisiertes PET-Rezyklat noch nicht in großen Mengen hergestellt, dies würde die Umstellung des Marktes von PET auf r-PET erleichtern.

 

Nachhaltige Verpackungen: der große Überblick

Grafik von Lebensmitteln im Supermarktregal
(Bild: sabelskaya - stock.adobe.com)

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