Kunststoffperlen

Die deutsche Kunststoffindustrie scheint die Talsohle durchschritten zu haben. Es geht langsam aufwärts. (Bild: Rupert Kittinger-Sereinig / Pixabay)

Die deutsche Kunststoffverpackungs- und Folienindustrie zeigt sich im zweiten Quartal 2025 optimistischer hinsichtlich einer wirtschaftlichen Stabilisierung. Laut der aktuellen Konjunkturumfrage der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., an der 105 Mitgliedsunternehmen teilnahmen, sind deutliche Verbesserungstendenzen im Vergleich zum Vorquartal erkennbar. Zwar bewerten weiterhin 57 % der Unternehmen die allgemeine Wirtschaftslage als schlecht, doch dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal dar, in dem noch 70 % diese Einschätzung teilten. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit hoch: Nur 1 % beurteilt die Lage als gut, während 42 % sie als befriedigend einstufen. Diese Ergebnisse korrespondieren mit einer leichten Verbesserung des ifo Geschäftsklimaindex für das verarbeitende Gewerbe.

Stabilisierend: Export, Rohstoffe und Beschäftigung

Trotz der Herausforderungen zeigt die Branche robuste Wirtschaftsindikatoren. Zwei Drittel der Unternehmen (66 %) erwarten stabile Exportgeschäfte, während 76 % keine Veränderungen bei der Rohstoffbeschaffung prognostizieren. Auch die Beschäftigungsentwicklung bleibt stabil: 68 % planen keine Änderungen in ihrer Mitarbeiterzahl.

Die erstmals erhobenen Absatzerwartungen zeichnen ein differenziertes Bild: Während 59 % von gleichbleibenden Absätzen ausgehen, erwarten 21 % eine Verbesserung und 20 % einen Rückgang. Besonders positiv werden die Absatzerwartungen in den Bereichen industrieller Verpackungen sowie Lebensmittelfolien und Flaschen bewertet.

Ertragslage mit positiver Tendenz

Die Ertragslage zeigt ebenfalls eine leichte Verbesserung. Der Anteil der Unternehmen, die ihre Ertragslage als schlechter bewerten, sank von 50 % im ersten Quartal auf 42 % im zweiten Quartal. Gleichzeitig stieg der Anteil mit positiven Erwartungen von 7 % auf 10 %. Die Mehrheit (48 %) geht von einer stabilen Ertragssituation aus. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich die Branche zunehmend an die schwierigen Rahmenbedingungen anpasst.

Laura Müller, Referentin für Wirtschaft bei der IK: „Die Ergebnisse unserer Konjunkturumfrage zeigen eine leichte Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung im Vergleich zum Jahresbeginn. Dennoch bewegen wir uns weiterhin in einem anspruchsvollen wirtschaftlichen Umfeld, das von den Unternehmen hohe Anpassungsflexibilität erfordert.“ Sie betont, dass politische Unterstützung notwendig sei, um den Optimismus in der Branche langfristig zu sichern.

Sie möchten gerne weiterlesen?