Die Besorgnis der Verbraucher über Nachhaltigkeit spornt die Unternehmen der Konsumgüterindustrie weiterhin dazu an, ihr Nachhaltigkeitsprofil zu verbessern. Laut dem Bericht Future of Packaging and Sustainability, der vom PMMI, dem Verband für Verpackungs- und Verarbeitungstechnologien, in Zusammenarbeit mit Euromonitor International erstellt wurde, kaufen 44 Prozent der Verbraucher nachhaltige Verpackungen und achten auf Recyclingfähigkeit, biologische Abbaubarkeit und Wiederbefüllbarkeit/Wiederverwendbarkeit.
Um diesem Bedarf gerecht zu werden, committen sich viele CPG-Sektoren und stellen auf umweltfreundlichere Verpackungen um. Bei alkoholfreien Getränken geht man schnell dazu über, recycelte Inhalte in Polyethylenterephthalat-Behälter einzubauen. Plastikverpackungen, insbesondere Plastikbeutel, werden jedoch von vielen als weniger nachhaltig angesehen, was zu einer Abkehr von Plastik führt.
Nachfüllverpackungen in der Kosmetikindustrie
Der Druck auf Kunststoffverpackungen weckt das Interesse an Nachfüll-/Wiederverwendungskonzepten. Kosmetik- und Körperpflegemarken gehören zu den ersten Anwendern. Diese Umstellung begann mit Luxus- oder Direktverbrauchermarken und hat sich auf Massenmarken ausgeweitet. Nachfüllpackungen helfen der Kosmetikindustrie bei der Bewältigung von Problemen mit der Wiederverwertbarkeit. Dies schließt die Schwierigkeit ein, Verpackungen aus gemischten Materialien und Komponenten wie Verschlüssen und Pumpen zu recyceln.
Obwohl Kunststoff noch immer dominiert, haben führende Kosmetik- und Körperpflegeunternehmen Alternativen eingeführt, darunter PCR-Materialien, recycelbares Aluminium und Glas sowie erneuerbare Materialien wie Papier/Pappe, Bambus und Holz. Ähnliche Verpackungsinnovationen werden bei Haushaltspflegeprodukten eingeführt, darunter Nachfülloptionen für Waschmittel, Geschirrspülmittel und Allzweckreiniger.
Herausforderungen meistern
Die Umstellung auf nachhaltigere Materialien bringt Herausforderungen mit sich. Die Umstellung auf Papier oder Pappe kann kostspielig sein, Faktoren wie Feuchtigkeit und Temperatur können die Produktqualität und Verpackungsintegrität beeinträchtigen. Glasbehälter sind zwar recycelbar, aber in der Regel schwerer als alternative Optionen, und ihre Herstellung ist energieintensiv. Recycelte Materialien werden von den Verbrauchern positiv bewertet, sind allerdings teurer und können mit Qualitätsschwankungen und Lieferengpässen behaftet sein.
Eine weitere Herausforderung für Konsumgüterhersteller ist die sich ständig ändernde und wachsende Zahl gesetzlicher Vorschriften zur Reduzierung von Kunststoffabfällen, zur Erhöhung der Kreislauffähigkeit und zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks.
Im August 2020 verabschiedete Kalifornien als erster US-Bundesstaat ein Gesetz, das den Einsatz von recyceltem Material in Kunststoffflaschen vorschreibt. In New Jersey trat im Januar 2024 ein Gesetz in Kraft, das den Recyclinganteil in starren Kunststoffbehältern, Glasbehältern, Papier- und Plastiktragetaschen sowie Plastikmüllsäcken vorschreibt. Die entsprechenden Verordnungen müssen jedoch noch genehmigt werden. Daher ist es für Markeninhaber und Verpackungshersteller schwierig zu bestimmen, welche Maßnahmen erforderlich sind, um die Vorschriften zu erfüllen. (1)
Nachhaltigkeit weltweit
Einige US-Bundesstaaten haben Gesetze zur erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) für Verpackungen verabschiedet. Diese Gesetze, die in Europa und anderen Teilen der Welt bereits in Kraft sind, verlagern die Verantwortung für die Finanzierung der Sammlung, des Recyclings und des Managements von Verpackungsabfällen von der Regierung auf den Hersteller. Die Anforderungen sind regional und national unterschiedlich, zielen aber im Großen und Ganzen auf die Wiederverwertbarkeit von Materialien, die Rückgewinnung und den Anteil an recyceltem Material ab. Stand 31. Mai 2024 haben sechs US-Bundesstaaten EPR-Gesetze für Verpackungen verabschiedet: Kalifornien, Colorado, Maine, Oregon, Maryland und Minnesota. In anderen Bundesstaaten werden derzeit Gesetzesentwürfe geprüft. Eine nationale Gesetzgebung würde die Anforderungen vereinheitlichen, es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sie vor den Wahlen 2024 verabschiedet wird. (1)
Der Bericht Future of Packaging and Sustainability stellt unterdessen fest, dass die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft, in der Verpackungen gesammelt und für einen ähnlichen Zweck wiederaufbereitet werden, auf dem Vormarsch ist. Die Kreislaufwirtschaft umfasst den gesamten Lebenszyklus vom Ökodesign bis zur Wiederverwendung. Dies wird in Gesetzen, die ein Pfand auf Verpackungen vorschreiben, bekräftigt, in den Selbstverpflichtungen der Unternehmen für 2025/2030 zugesagt und in Initiativen wie dem EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft spezifiziert. Der Erfolg hängt jedoch vom Ausbau der Infrastruktur für die Sammlung und Wiederaufbereitung sowie von der Steigerung der Nachfrage nach recycelten Inhalten ab.
Eine weitere Kraft, die das Interesse an der Kreislaufwirtschaft vorantreibt, ist die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Änderung der Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle. Sollte diese Richtlinie angenommen werden, würde sie in eine Verordnung umgewandelt werden. Diese würde strengere Nachhaltigkeitsstandards festlegen und den verstärkten Einsatz von recycelten Materialien fördern.
Die Zunahme regionaler und nationaler Verpflichtungen zur Erreichung von Netto-Null-Kohlenstoffemissionen bis 2050 (in Übereinstimmung mit dem 1,5-Grad-Abkommen von Paris aus dem Jahr 2015 und dem Klimapakt von Glasgow aus dem Jahr 2021) prägt die nationalen Gesetze und die Umweltziele von Markeninhabern und Verpackungsherstellern/-verarbeitern. Vorrang haben erneuerbare und recycelte Substrate sowie die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energiequellen. Diese Commitments führen die Branche in eine nachhaltigere Zukunft.
PACK EXPO präsentiert neue und nachhaltige Lösungen
Die PACK EXPO International (3. bis 6. November 2024, McCormick Place, Chicago) ist der Ort, an dem die neuesten nachhaltigen Lösungen vorgestellt werden. Die neue Nachhaltigkeitszentrale und die dazugehörige Nachhaltigkeitsbühne werden als interaktives Ziel mit Ressourcen dienen, die Marken dabei helfen, nachhaltiger zu werden. Das PACK EXPO Green Programm identifiziert Aussteller, die Technologien wie nachhaltige Prozesse und Maschinen, erneuerbare und biologisch abbaubare Verpackungen, Quellenreduzierung und Leichtbau, recycelbare und recycelte Materialien oder Innovationen zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks anbieten. Die Teilnehmer können auch über den PACK EXPO Sustainability Solutions Finder nach Ressourcen suchen.
Als weltweit größte Veranstaltung der Verpackungs- und Verarbeitungsindustrie wird die PACK EXPO International im Jahr 2024 mit 2.500 Ausstellern aufwarten, welche Lösungen für viele der größten Produktionsanforderungen der heutigen Zeit in mehr als 40 vertikalen Märkten anbieten. Über 45.000 Besucher aus Unternehmen der Konsumgüterindustrie und der Biowissenschaften aus aller Welt werden auf der Suche nach Innovationen, Kontakten und Einblicken zusammenkommen. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie unter www.packexpointernational.com oder auf dem Messegelände.
1 Mohan, Anne Marie. Packaging Legislation Update and 2024 Outlook, Packaging World, Jan. 24, 2024.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Unternehmen
PMMI The Association for Packaging and Processing Technologies
12930 Worldgate Dr., Suite 200
0 Herndon VA, 20170
United States