Entgasungsstation

Die Entgasungsstation besteht aus einer Vorrichtung zum Einspannen und Stabilisieren eines Fasses, einem Kombiaufsatz zur synchronisierten Vakuumerzeugung und Befüllung, einer Vakuumpumpe und einer Steuerung mit Touchscreen. (Bild: Tartler)

Lufttaschen, Lufteinschlüsse und Feuchtigkeit, rüstbedingter Ausschuss und ungenutzte Restmengen – das sind die Gegenspieler all jener Anwender hoch- und niederviskoser Fluide, deren Wunschvorstellung materialoptimierte, ressourcenschonende und kostenreduzierte Ab- und Umfüllprozesse sind. Für die Realisierung dieser Ziele hat die Somata GmbH der Tartler Group die Entgasungsstation Tava F entwickelt. Mithilfe dieses Vakuumsystems lassen sich sowohl flüssige als auch pastöse Medien ohne „Störluft“ in Deckelfässer einfüllen und anschließend verlustarm und sicher dem Verarbeitungsprozess – beispielsweise einer Dosier- und Mischanlage – zuführen.

Primär für den Einsatz in der Kunststofftechnik entwickelt, erweist sich die Tava F inzwischen auch in anderen Bereichen, in denen das luftfreie Handling zähfließender oder dünnflüssiger Fluide eine große Rolle spielt, als effiziente Problemlösung. So etwa in der Klebstoff- und Dichtungstechnik oder bei der Herstellung von Spachtel- und Designermassen. „Die dabei erzielten Einsparungen aufgrund der Nutzung von Recyclingmaterialien und der Realisierung stabilerer Prozesse können beachtliche Dimensionen erreichen“, berichtet Firmenchef Udo Tartler.

Harzmaterialreste im Fass
Solche Harzmaterialreste im Fass lassen sich mithilfe der Tava F entgasen und wieder in den Produktionskreislauf einschleusen. (Bild: Tartler)

Restmengen problemlos wiederverwenden

Während der Kunstharz-Verarbeitung fallen in mehreren Prozessstufen unterschiedliche Mengen von unvermischten Materialresten an. Udo Tartler berichtet: „Unsere Vor-Ort-Analyse hatte ergeben, dass beispielsweise bei geleertem Fass immer noch bis zu elf Kilogramm Material im Inliner verbleiben – bei einer Dosier- und Mischanlage nach dem Fasswechsel also in den Fässern. Außerdem hinterlässt die Prüfung und Qualitätskontrolle der Mischungsverhältnisse ebenfalls etliche Kilogramm einwandfreien Werkstoff. Und nicht zuletzt sammeln sich weitere Reste aus Produktionsüberschüssen, Spülungen und anderen Nebenarbeiten an.“

Das aus verschiedenen Richtungen zusammengetragene Material lässt sich allerdings nicht ohne Weiteres in die Produktion zurückführen, da sich beim Einfüllen in ein Deckelfass wiederum Lufteinschlüsse bilden würden – und genau das gilt es ja zu vermeiden. Hier kommt die Tava F zum Einsatz: die gesammelten Materialreste werden entgast und frei von Störluft wieder in den Dosier- und Mischprozess eingeschleust. Das Umpumpen des re-konditionierten Materials kann beispielsweise durch eine 2K-Nodopox-Anlage von Tartler oder jede ähnliche Maschine erfolgen. Je nach Betriebsgröße und umlaufenden Harzmengen erreichen die dadurch erzielten Einsparungen im Materialeinkauf beachtliche Größenordnungen. Zugleich leistet der Anwender damit einen Beitrag zur Vermeidung von Verschwendung, zur Schonung von Ressourcen und zur Verbesserung der Ökobilanz des Produktlebenszyklus.

In wenigen Minuten luftfrei

Serienmäßig ist die Entgasungsstation für das luftfreie Ab- und Umfüllen von 50- und 200-l-Fässern erhältlich. Auf Wunsch kann sie der Anbieter aber auch auf andere Gebindegrößen auslegen. Die Anlage setzt sich zusammen aus einer Vorrichtung zum Einspannen und Stabilisieren des Fasses, einen speziellen Kombiaufsatz zur synchronisierten Vakuumerzeugung und Befüllung, einer Vakuumpumpe und einer Steuerung mit Touchscreen. Alle Komponenten sind rundum zugänglich auf einem Sockel mit Fasszentrierplatte installiert. Während das Beschicken der Tava F, das Positionieren des noch leeren Fasses und das Schließen der Spannvorrichtung gegebenenfalls auch manuell erfolgen, laufen die Vakuumbeaufschlagung des Fasses und das nahezu gleichzeitige Einfüllen des Materials vollautomatisiert ab. Ein Fass ist nach wenigen Minuten luftfrei befüllt und steht für den Einsatz in der Produktion bereit.

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