Angeschmiegt an den Breitenberg im österreichischen Dornbirn befindet sich eine der modernsten und nachhaltigsten Bäckereien Europas. Im neuen Werk des familiengeführten Unternehmens, fertiggestellt Ende 2022, werden qualitativ hochwertige Backwaren hergestellt. Zur nachhaltigen Geschäftsphilosophie von Ölz der Meisterbäcker gehören nicht nur ein optimiertes Energiemanagement, zum Beispiel durch den Einsatz von Photovoltaik oder der Rückgewinnung von Backwärme. Auch der bewusste Umgang mit Rohstoffen im Sinne des Tierwohls wird hier praktiziert. Als erste europäische Backwarenmarke wagte man den Schritt, auf Eier aus zertifizierter Freilandhaltung, etwa 25 Mio. Stück pro Jahr, umzustellen. Zur Reduzierung von Zusatzstoffen und der Verbesserung des Geschmacks werden die Toast- und Sandwichbrote ohne Konservierungsstoffe gebacken und nach Abkühlen im Reinraum verpackt. Der Verschluss mit Metallclips bringt aber das konventionelle Fremdkörperkontrollprogramm an seine Grenzen.
Metall ignorieren und doch erkennen
Nach dem Beutelpacker werden Toastpackungen mit einem Clip dicht verschlossen. Dieser besteht aus zwei Metalldrähten, verbunden durch ein Trägermaterial, zumeist Kunststoff. Die Form des Clips sowie seine Lage relativ zur Packung sind immer kleineren bis größeren Schwankungen unterworfen. Diese Variabilität sowie das verwendete Material machen eine richtlinienkonforme Untersuchung mit einem konventionellen Metalldetektor unmöglich. Die zu erreichende Erkennungsgenauigkeit läge weit über den vertretbaren Standards.
Restrisiken bei vorgezogener Untersuchung
Eine Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, wäre die Untersuchung des Brotes vor der Primärverpackung. Die Brote nach dem Abkühlen zu prüfen, würde vernünftige Erkennungsgenauigkeiten liefern. Die Untersuchung von Backwaren mit einem Metalldetektor ist speziell bei ungeschnittenen Produkten eine valide Option der Risikominimierung. Bei geschnittenen Produkten, wie Toast, bedeutet dies ein hohes Restrisiko, da beispielsweise bei Bruch am Schneidwerkzeug Metallfragmente ins Produkt gelangen könnten. Ist keine Kontrollstufe mehr eingebaut, gelängen diese dann unerkannt zum Endverbraucher. Auch das oben genannte Verschlusssystem kann durch gebrochene Clips und Maschinenfehlfunktion Drahtfragmente in die Umverpackung einbringen. Speziell das Thema gebrochener Verschlüsse kann selbst mit einfacher Röntgentechnik nicht zufriedenstellend gelöst werden. Das reine Ausblenden der Clips verhindert, dass Teile dieser als Fremdkörper erkannt werden können. Für Ölz kamen darum beide Varianten nicht in Frage.
Sicherheit mit Mehrwert
Anbieter der Wahl für alle Belange der Fremdkörperkontrolle im Hause Ölz der Meisterbäcker ist seit über zwanzig Jahren die Firma Mesutronic aus dem bayerischen Kirchberg im Wald. „Die hervorragende Zusammenarbeit, stetige Weiterentwicklung sowie das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der Geräte machen die Mesutronic für uns zum optimalen Partner“, so Walter Maurer, Produktionsleiter des Werks in Dornbirn-Wallenmahd. Die in Niederbayern gefertigten Easyscope Röntgeninspektionssysteme erfüllen die Anforderungen an Bedienerfreundlichkeit und Erkennungsgenauigkeit.
Zusätzlich wurde, in Zusammenarbeit mit Ölz, die Softwarefunktion zur Clipunterdrückung und Vollständigkeitsprüfung optimiert, um Drahtbruchstücke sicher erkennen zu können. Auch andere aus Metall, Glas oder dichten Kunststoffen bestehende Verschmutzungen werden erkannt. Diese stellen selbst bei besten Produktionsumgebungen ein Risiko dar. Zudem wird das Vorhandensein und die korrekte Form der Verschlüsse überwacht. Fehlerhafte Produkte werden mit einer speziellen Doppelblasdüse sicher und vollautomatisch von der Produktlinie entfernt.
Eingebunden sind die Systeme in die firmeneigene Netzwerkstruktur. Über diese werden Produktionsdaten im laufenden Betrieb erfasst sowie sämtliche Produktbilder für eine lückenlose Nachverfolgbarkeit gesichert. Somit wird die höchstmögliche Sicherheit für Abnehmer und Verbraucher sichergestellt.