Das britische Unternehmen stellt Feuchttücher für den Haushalt und kosmetische Zwecke her. Nach der Produktion des Vlieses werden die feuchten Tücher geschnitten, gefaltet und gestapelt. Dabei kam es zu vermehrten Ausfällen einer Linearführung an der Handhabungseinheit, mit der die Tücher gruppiert und zusammengepresst werden. Dies ist der letzte Schritt vor der Verpackung. Bei der Linearführung an dieser Anlagenstation ist der Führungswagen fest montiert. Die Schiene bewegt sich mit hoher Taktrate auf und ab und komprimiert den Tücherstapel mit einem an ihr befestigten Niederhalter. Sowohl die Schiene als auch der Laufwagen der ursprünglich eingesetzten Linearführung waren aus einem Standard-Wälzlagerstahl gefertigt, der Laufwagen mit Standarddichtungen ausgestattet.
Weil sich in der Produktion viele derartige Anlagen im Betrieb befanden, musste im Schnitt alle zwei Wochen eine Linearführung ausgetauscht werden. Das führte jedes Mal zu einer halbstündigen Produktionsunterbrechung, deren Gesamtkosten sich bei Stillstandskosten von 410 Euro pro Stunde zu mehr als 5 300 Euro jährlich summierten; hinzu kamen jeweils die Kosten für eine neue Linearführung.
Spezialisten erkennen und lösen das Problem
In dieser Situation wandten sich die Instandhalter des Papierverarbeiters an die britische Niederlassung des weltweit tätigen Wälzlager- und Linearsystemherstellers NSK, der seinen Hauptsitz in Japan hat. Das Anliegen war, für diese Montagestation eine Lösung mit deutlich höherer Lebensdauer zu finden. Die Experten von NSK untersuchten die Herstellungsbedingungen und die Antriebskomponenten. Sie stellten fest, dass die Ausfälle der Linearführungen letztlich auf mehrere Ursachen zurückzuführen waren: Korrosion und das Auswaschen von Schmierstoff, das durch das Eindringen von Flüssigkeit aus der Umgebung in den Führungswagen verursacht wurde.
Die NSK-Experten empfahlen den Austausch der Linearführungen gegen solche mit Edelstahl-Führungswagen und Schienen mit einer korrosionsfesten Beschichtung. Seitdem diese Empfehlung umgesetzt wird, hat sich die Anzahl der Ausfälle deutlich verringert. Bis jetzt, also seit einem Jahr nach dem Einbau der NSK-Linearführungen, kam es nur dreimal zu einem Produktionsausfall; somit verringerten sich die ungeplanten Stillstände um fast 90 Prozent.