Ein glücklicher Zufall führte Marco Schwabe von B & T Exact auf einer Kooperationsbörse in Annaberg-Buchholz zum Stand der Paka Glashütter Pappen- und Kartonagenfabrik GmbH. Ein Gefache hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Der Produkt- und Projektmanager erinnert sich: „Ich war bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach einer adäquaten Lösung für unsere Produkte – eine Gastankhalterung. Jede wurde einzeln verpackt und die Kartons dann auf einer Palette gestapelt. Das war weder wirtschaftlich noch besonders sicher.“
Marco Schwabe hatte allerdings bis zu diesem Zeitpunkt keine neue Variante gefunden, daher rückte das Projekt wieder in den Hintergrund. Auf der Börse stach ihm das Gefache am Stand von Paka ins Auge. Andree Becker, Außendienstmitarbeiter des Mittelständlers, erklärt die Idee: „Wir wollten die Produkte einfach gleich zum Anfassen mitbringen. Dafür ist eine Messe oder so eine Kooperationsbörse ja auch gedacht. Bei Herrn Schwabe hatten wir damit Erfolg.“ Der Produktmanager von B & T hatte Bedenken, wie viel Gewicht die Gefache aushalten. Daher fragte er ganz unbedarft nach und durfte sich dann auf das Gefache stellen. „Das überzeugte dann schnell“, so Andree Becker von Paka mit einem Schmunzeln: „Eine Gastankhalterung von B & T wiegt ja definitiv weniger als ein Herr Schwabe.“
Durchdachte Logistik für Baugruppe gefragt
B & T Exact ist ein auf die Verarbeitung von Aluminium spezialisiertes Unternehmen. An den Standorten in Gevelsberg, Frauenstein und Szlachtowa (Polen) fertigt der Mittelständler Aluminium-Systemlösungen. Dazu gehören auch Rollo-Produkte für LKW, Busse und Schienenfahrzeuge. „Diesen Kompetenzen entsprechend, haben wir unsere Geschäftsfelder aufgeteilt“, erklärt Marco Schwabe und führt fort: „Hier in Frauenstein beschäftigen wir uns hauptsächlich mit dem Bereich ASC, kurz für Alu Structural Components. Also in erster Linie mit der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie.“
Eines dieser Teile, die Gastankhalterung, wurde in Frauenstein lange Zeit in einzelnen Kartons verpackt und auf Paletten geschichtet. „Das war eine Variante, mit der ich nicht besonders glücklich war. Selbst beim Transport aus der Produktion zum Versand sind teilweise Kartons von der Palette gefallen.“ Der Projektmanager war dementsprechend auf der Suche nach Alternativen und offen für neue Ideen.
Überzeugende Gefache aus Graupappe
Nachdem Marco Schwabe die Firma Paka auf der Kooperationsbörse kennenglernt hatte, überzeugte das Glashütter Unternehmen mit einem besonnenen Rechenbeispiel. Der Geschäftsführer von Paka, Ronny Ruider, erklärt: „Wir haben uns einfach das große Ganze angeschaut. Also nicht nur die Zahlen für das Gefache, die Zwischenlagen und den Container, sondern auch, was B & T durch das Nutzen der neuen Verpackungslösung an Zeit und Platz einsparen kann.“ Und das ist wirklich erheblich: Die Gefache werden durch Paka fertig gesteckt geliefert, sodass dadurch bereits rund 300 Arbeitsstunden für das Aufrichten der bisher verwendeten Wellpappkartons eingespart werden können. Außerdem lassen sich pro Palette statt 42 insgesamt 56 Teile unterbringen – mehr Teile auf den Paletten sorgen dann wiederum auch für einen geringeren Lageraufwand. Schwabe bestätigt: „Wir können durch die Verpackungslösung auf 200 Palettenstellplätze pro Jahr verzichten und sparen dementsprechend Transportkosten. Zudem kommen die Produkte durch die Zwischenlagen sowie den Kantenschutz aus Graupappe sicher bei unserem Kunden an.“
Auf den Kunden zugeschnitten
Das Team aus Glashütte hat Erfahrung: Seit über 130 Jahren wird im Müglitztal, rund eine Stunde entfernt von Dresden, Wickelpappe produziert. Das Portfolio reicht von Graupappen als Zwischenlagen bis zu qualitativ hochwertigen Pappen für spezielle Anwendungen wie beispielsweise Archivboxen oder Stülp-Deckel-Schachteln. Besonders erwähnenswert: Die Produktion von Pappe ist ein sehr nachhaltiger Prozess, da als Grundlage jede Form von Altpapier dient. Außerdem können die Produkte wiederum recycelt werden. Ruider, der das Unternehmen 2016 im Zuge einer Nachfolge übernahm, berichtet vom Projekt mit B & T: „Wir sind bei den Aufträgen recht flexibel. Nachdem unser Vertrieb sich mit dem Kunden über die Aufgabe abgestimmt hatte, fertigten wir ein Modell in unserer Musterabteilung. Sowas klappt innerhalb von ein bis zwei Wochen – je nach Komplexität.“ Aus dem zufälligen Treffen auf der Kooperationsbörse ist mittlerweile eine dauerhafte Zusammenarbeit geworden. „Wir würden uns wieder für Paka entscheiden, das hat sich schlichtweg gelohnt“, resümiert Schwabe.