Pharma & Kosmetik

19. Jun. 2025 | 06:00 Uhr | von Max Walmisley, für Actega

Glanz mit gutem Gewissen

Etikettenveredelung durch nachhaltige Metallisierung

Glamour ohne ökologische Kompromisse: Mit dem Ecoleaf-Verfahren wird die Etikettenmetallisierung nachhaltiger. Die Technologie ersetzt herkömmliche Folien durch eine On-demand-Lösung mit reduziertem CO2-Fußabdruck – laut Anbieter ganz ohne Einbußen bei der Wirkung.

Mehrere Kosmetikverpackungen.

Auf dem wettbewerbsintensiven Markt von heute spielt die visuelle Attraktivität einer Verpackung eine zentrale Rolle – dazu gehört auch ein nachhaltiges Erscheinungsbild. (Bild: Actega)

Mit dem Ziel der Nachhaltigkeit vor Augen, modernisieren Branchen auf der ganzen Welt ihre Arbeitsabläufe und überdenken dabei auch die für Verpackungen verwendeten Materialien. Vor dem Hintergrund neuer Vorschriften wie der Packing and Packaging Waste Regulation (PPWR) in Europa, die vorschreibt, dass alle Verpackungsmaterialien bis 2030 recycelbar sein müssen, bereitet sich die Verpackungsindustrie darauf vor, die damit verbundenen Anforderungen durch Änderungen in Bezug auf Design und Zusammensetzung zu erfüllen.

Betrachtet man den Lebenszyklus von Verpackungen, so ist die Verbesserung der Recyclingfähigkeit von Etiketten und Verpackungen für Markenartikler, die echte Nachhaltigkeit anstreben, ebenso wichtig wie die Senkung der Kohlenstoffemissionen.

Diese zunehmende Ausrichtung auf Recyclingfähigkeit stellt auch einen Wettbewerbsvorteil dar, da Verbraucher zunehmend umweltfreundliche Verpackungsoptionen verlangen. Untersuchungen haben ergeben, dass 75 % der Verbraucher weltweit bei ihren Kaufentscheidungen auf nachhaltige Eigenschaften Wert legen.

Ästhetik und Nachhaltigkeit im Gleichgewicht

Auf dem wettbewerbsintensiven Markt von heute spielt die visuelle Attraktivität einer Verpackung eine zentrale Rolle. Denn eine attraktive Verpackung lässt ein Produkt in vollen Regalen aus der Masse hervorstechen, weckt die Aufmerksamkeit der Verbraucher und veranlasst, das Produkt zu kaufen.

Marken legen also nicht nur großen Wert auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf optisch ansprechende Verpackungen, die Umweltverantwortung und Ästhetik vereinen und einen starken ersten Eindruck vermitteln. Dabei kommt es nicht nur auf das verwendete Material an, sondern auch auf Design, Farbe, Qualität und die allgemeine Attraktivität der Verpackung.

Ein solches Unterscheidungselement sind Verzierungen auf der Produktverpackung, insbesondere in Bereichen wie Kosmetik und Körperpflege, wo die ästhetische Wirkung die Kaufentscheidung der Verbraucher stark beeinflussen kann. Diese besonderen Veredelungseffekte werten die Verpackung auf und verleihen ihr eine größere Attraktivität. Ästhetische Ziele sollten jedoch nicht auf Kosten der Umwelt gehen.

In der Branche ist es gängige Praxis, für metallische Verzierungen Heiß- und Kaltfolie zu verwenden. Dieser Prozess ist alles andere als umweltfreundlich und führt jedes Jahr zu Tausenden Tonnen Folienabfall. Marken stehen daher vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Nachhaltigkeit zu finden – eine Aufgabe, die die Verpackungsindustrie durch Technologie und Entwicklungsarbeit erreichen will.

Nachhaltige On-demand-Metallisierung

Die Zeiten, in denen Metallisierung ein Synonym für Umweltschäden, Abfall und unnötigen Kunststoffverbrauch war, sind laut Actega nun vorbei: Mit Ecoleaf wurde ein neues Verfahren für den Metallisierungsprozess erfunden. Die Technologie funktioniert on demand, das heißt sie liefert Metallic-Effekte, wo immer sie benötigt werden, und macht PET-Trägerfolien und Folienrollen somit überflüssig. Da sie die Abfallmenge und den Kunststoffverbrauch reduziert, weist sie eine bessere CO2-Bilanz auf als herkömmliche Verfahren.

Ecoleaf bietet dieselben hochglänzenden Metallisierungseffekte und eine mit herkömmlichen Metallisierungsverfahren vergleichbare Farbpalette – aber auf umweltfreundliche Weise. Beim Ecoleaf-Verfahren werden weniger Rohstoffe verbraucht; 1 kg Ecoleaf-Metallflocken ersetzt effektiv 3.000 kg Folie. Dies entspricht einer CO2-Reduzierung, die der Pflanzung von etwa 833 Bäumen gleichkommt.

Einfluss auf den CO2-Fußabdruck

Um die Vorteile von Ecoleaf erlebbar zu machen, gibt Actega Markenartiklern die Möglichkeit, die Details einer ihrer derzeitigen Etikettenanwendungen, bei denen Heiß- oder Kaltfolienverzierungen zum Einsatz kommen, zur Verfügung zu stellen und eine kostenlose, optimierte Ökobilanz (LCA) zu erhalten. Der Anbieter gestaltet auch das aktuelle Artwork-Etikett des Markeninhabers neu und ersetzt die herkömmliche Metallisierung durch Ecoleaf.

Das folgende Beispiel eines Duschgel-Etiketts zeigt, welche Art von Informationen eine Marke durch diese Möglichkeit gewinnen kann: Ein Etikett hat eine 8,5-prozentige Metallisierung im Design und eine ästhetische Oberfläche, die mit CMYK überdruckt ist, ähnlich wie bei ähnlichen hochwertigen Produkten aus dem Bereich der Naturkosmetik. Ein Vergleich zwischen der im Flexodruck hergestellten Ecoleaf-Metallisierung und dem herkömmlichen Kaltfoliendruck zeigt, welche Auswirkungen die Umstellung auf den ökologischen Fußabdruck eines Etiketts haben kann. Der CO2-Indikator unterstreicht die Nachhaltigkeitsvorteile von Ecoleaf, besonders bei diesen marktüblichen Mustern.

Zwar handelt es sich in diesem Fall mit 8,5 % nur um einen relativ kleinen Teil des Etikettendesigns, doch dieses Ergebnis zeigt deutlich, dass die Art der Metallisierung enorme Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit eines Etiketts haben kann, da die CO2-Emissionen bei Ecoleaf um das Sechsfache niedriger sind als bei herkömmlichen Verfahren. Außerdem wird klar, dass die Technologie nicht nur eine umweltfreundliche Alternative ist, sondern aufgrund des geringeren Bedarfs an Rohstoffen und der niedrigeren Produktionskosten auch eine wirtschaftlich günstigere ist.

Kreativität bei Metallic-Verzierungen

Das Ecoleaf-Verfahren ermöglicht der Verpackungsbranche nachhaltige Kreativität. Das beginnt mit dem Drucken eines Triggerbildes auf ein Trägermaterial mithilfe eines lackähnlichen Materials, das anschließend UV-gehärtet wird, bevor es die Metallisierungseinheit durchläuft. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass eine dünne Schicht Metallpigmente auf ein Triggerbild aufgetragen wird, wodurch das Trocknen oder Aushärten entfällt und eine umweltfreundliche und kostengünstige Lösung angeboten werden kann. Die Fähigkeit von Ecoleaf, jede beliebige Farbe zu überdrucken, ermöglicht dabei einen wahren Regenbogen von Metallic-Farbtönen.

Darüber hinaus bietet das Verfahren auch den Luxus einer On-demand-Metallisierung, das heißt Markeninhaber können das Artwork bei limitierten Auflagen oder späteren Differenzierungen schnell ändern. Die Technologie ist nicht nur einfach in der Anwendung, sondern auch kostengünstig und lässt sich in unterschiedliche Druckverfahren wie Flexodruck, Siebdruck oder Inkjet integrieren.

Die geringeren Umweltauswirkungen von Ecoleaf wurden anhand mehrerer Vergleichsbeispiele validiert und von unabhängigen externen Sachverständigen gemäß den Anforderungen der ISO-Normen 14040 und 14044 zur Lebenszyklusanalyse überprüft.

Auch interessant